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1053 - Metamorphose der Gläsernen

Titel: 1053 - Metamorphose der Gläsernen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Breiskoll, „was hinter dieser Phänomen-Aura steckt. Leider fehlen mir die elementarsten Grundkenntnisse. Auch verstehe ich nicht, daß die anderen Menschen nicht auf die Anwesenheit dieser Strahlung reagieren."
    „Phänomen-Aura", sinnierte Atlan. „Ein treffender Begriff, weil er eigentlich nichts aussagt. Wir wissen nichts über diese Strahlung. Wir können nicht einmal beweisen, daß die Buhrlos tatsächlich auf sie reagieren."
    „Wo kann ich Informationen über die Geschichte der SOL bekommen?" Jörg tippte sich lächelnd an den Kopf. „Mein Gehirn müßte mit ein paar Kenntnissen aufgefüllt werden.
    Vielleicht könnte ich dann die Aura genauer beschreiben."
    „Es gibt Aufzeichnungen", überlegte Atlan laut. „Früher existierte einmal ein richtiges Logbuch, aber auch dieses war unvollkommen. Nach meinen Erfahrungen kann man mit SENECA, der ja eigentlich alles wissen müßte, nur schlecht über die Vergangenheit sprechen. Die Biopositronik hat früher einmal einen Schock erlitten. Daher ist sie auf alles Vergangene nicht gut ansprechbar. Du kannst dich aber über die Kassetten informieren, die Tanwalzen verwaltet. Ich wünsche dir viel Vergnügen dabei. Wenn sich Fragen ergeben, so kann ich dir sicher helfen."
    „Dann werde ich zu Tanwalzen gehen", beschloß der Betschide.
    Atlan nickte zustimmend. „Ich versuche einen anderen Weg. Wenn die geheimnisvolle Phänomen-Aura tatsächlich auf die Buhrlos wirkt, so müßten diese das doch merken oder wissen. Vielleicht kann ich einen von ihnen zum Sprechen bringen."
    Während der Schlußphase auf Chircool, als der verrückt gewordene Kapitän der Betschiden, Claude St. Vain, und seine drei Helfer überwältigt worden waren, hatte Atlan den Sprecher der Buhrlos, den alten Foster St. Felix, bereits kennen gelernt. Auch von dem Unglücksfall der Gläsernen hatte er inzwischen erfahren.
    Nach dem Aufenthalt im Vakuum hatte man St. Felix erneut in ein Medo-Center gebracht. Dorthin begab sich der Arkonide.
    Zwei Roboter standen neben der Liege, auf der der schlafende oder dösende Buhrlo lag.
    „Ich muß mit diesem Mann sprechen", erklärte Atlan. „Es ist sehr wichtig. Versucht, ihn zu wecken."
    Foster St. Felix öffnete langsam seine Augen.
    „Ich bin wach", flüsterte er matt.
    „Was macht deine Verletzung?" erkundigte sich Atlan. Er wollte nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen.
    „Sie ist verheilt", wisperte Foster St. Felix. „Ich fühle mich aber noch schwach, weil ich viel Sauerstoff verloren habe."
    „Ich mache mir Sorgen um die Buhrlos."
    Mit Hilfe eines Roboters richtete sich der alte Mann langsam in seinem Bett auf. Er blickte Atlan forschend an, dann drehte er sein Gesicht wieder in die ursprüngliche Richtung.
    „Warum siehst du mich nicht an?" fragte der Arkonide.
    St. Felix ging auf die Frage nicht ein.
    „Es besteht kein Grund", murmelte er, „sich über die Buhrlos Sorgen zu machen."
    „Ich sehe die Sache anders. Viele von den Gläsernen waren nicht mehr in der Lage, aus eigener Kraft in den Weltraum zu gehen. Wenn wir nicht eingegriffen hätten, wären die ersten Buhrlos schon gestorben, weil sie in ihren verdickten Hautpanzern bewegungslos geworden wären."
    „Du irrst dich, Atlan." St. Felix sprach leise, aber bestimmt. „Keiner der jetzt noch lebenden Buhrlos wird je sterben."
    „Er spricht in geistiger Verwirrung", erklärte einer der Medo-Roboter. „Du darfst seine Aussagen nicht für wahr halten."
    Atlan zögerte einen Moment, dann führte er das Gespräch fort.
    „Wir haben festgestellt, daß alle Buhrlos in eine bestimmte Richtung starren. Was ist es, das euch zu diesem Verhalten veranlaßt?"
    „Unser Synchronverhalten entspricht einem natürlichen Bedürfnis", antwortete St. Felix.
    Atlan glaubte einen ablehnenden Beiklang in den Worten zu hören. „Es ist ohne jede Bedeutung. Wenn wir im Vakuum sind, spüren wir auch die Nähe der SOL und wissen stets die Richtung, in der sie sich befindet."
    „Und was befindet sich in der Richtung, in die ihr starrt?"
    „Nichts", flüsterte St. Felix. „Nichts."
    Er lehnte sich wieder zurück und schloß seine Augen.
    Atlan spürte, daß ihm der Buhrlo nicht helfen konnte oder wollte.
    „Wenn du mir etwas sagen willst, Foster", verabschiedete er sich freundlich, „so solltest du wissen, daß ich jederzeit für dich zu sprechen bin."
    Der Buhrlo zeigte nicht, ob er die Worte aufgenommen hatte. Er lag wieder unbeweglich in dem Bett, den Kopf in jene imaginäre Richtung

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