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1054 - Der mentale Sturm

Titel: 1054 - Der mentale Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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tun, was notwendig ist."
    „Eine Superintelligenz umbringen!" begehrte der Ertruser auf. „Das ist doch für uns gar nicht möglich!"
    „Aber wir sollen sie doch nicht umbringen", widersprach der Ara heftig. „Hast du noch nicht begriffen, daß wir niemanden mehr als unseren Feind betrachten! Wir müssen Seth-Apophis helfen, um sie zu befrieden."
    Kuwalek blickte erneut durch den Lupensektor, wandte sich wieder ab und wirbelte plötzlich herum, um erregt durch den Lupensektor zu starren.
    „Er bewegt sich, Herth!" schrie er.
    Herth ten Var streckte die Hände aus, wie um die ihn schmerzenden Schallwellen abzuwehren. Aber er sah nicht zu Kuwalek hin, sondern blickte auf den Kontrollschirm des Computers, der den Zustand des Patienten überwachte und die Lebenserhaltungssysteme steuerte. Das Diagramm, das die Gehirnaktivitäten Finings anzeigte, war weit nach oben geschnellt.
    Der Ara wußte, daß der Anstieg der Gehirnströme lebensbedrohend hoch war. Er glich einem letzten Aufbäumen des Gehirns vor dem Tod. Doch er konnte nichts dagegen tun.
    Vielleicht, wenn es ihm gelänge, die von außen auf das Gehirn des Siganesen einwirkenden Impulse abzuschirmen ... Aber es war längst zu spät, etwas in dieser Richtung zu unternehmen.
    Plötzlich hörte der Anstieg auf, dann sank die Diagrammlinie zitternd auf den Normalwert zurück, der lediglich minimale Aktivitäten im Kleinhirnbereich anzeigte.
    Sekundenlang fürchtete Herth ten Var, die Aktivitäten könnten unter diesen Wert sinken, denn das wäre gleichbedeutend mit dem Exitus seines Patienten gewesen. Doch dann schnellte die Anzeige wieder hinauf, nicht so hoch wie kurz zuvor, aber über den Normalwert hinaus. Elf Sekunden später fiel sie auf Normal zurück - und weitere elf Sekunden danach kam der nächste Anstieg.
    „Er bewegt sich nicht mehr", flüsterte Omdur Kuwalek. „Ist er tot, Herth?"
    „Nein, er lebt", antwortete der Mediziner ratlos. „Und da ist wieder dieses Intervall von elf Sekunden. Nur sind die Aktivitätsspitzen diesmal größer. Was immer Sirtans Gehirn reizt, es hat seine Intensität mindestens verdoppelt."
    „Aber was kann es sein?"
    Der Ara blickte unwillkürlich in die Richtung, in die die BASIS flog.
    „Ich weiß es nicht", sagte er erschauernd. „Aber ich ahne, daß es etwas mit dem zu tun hat, das vor uns liegt."
     
    *
     
    „Rücksturz!" sagte Waylon Javier.
    Der Kommandant der BASIS saß lässig in seinem Kontursessel. Das Kommandoband spannte sich um seinen Schädel, und seine Kirlian-Hände mit den metallenen Manschetten lagen ruhig auf den breiten Seitenlehnen.
    Schlagartig leuchteten die Sterne der Galaxis Norgan-Tur wieder auf den Rundumsichtschirmen auf. Einer von ihnen war heller als die anderen, und bei genauem Hinsehen ließ sich eine nagelkopfgroße gelbe Scheibe erkennen.
    „Yghmanohr", sagte Sandra Bougeaklis und deutete auf die gelbe Scheibe.
    Planeten sichtbar machen; Khrat hervorheben! dachte Javier. Die Sensoren seiner Kommandogeräte nahmen den Befehl auf und leiteten ihn an die Computersteuerung der Ortungsbildschirme weiter.
    Von einer Sekunde zur anderen waren auf den verschiedenen Schirmen insgesamt sieben Planeten zu sehen, untereinander maßstabgetreu, aber viel größer, als sie mit bloßem Auge von der BASIS aus gesehen werden konnten.
    „Das ist Khrat!" rief Les Zeron. Er hatte sich erhoben und zeigte auf den Bildschirm, der den dritten Planeten der Sonne Yghmanohr abbildete.
    Im Unterschied zu den übrigen sechs Planeten wurde der dritte nicht blaß, sondern als farbiger Ball gezeigt. Dominierend waren die Farben blau und weiß, also die Oberflächen von Ozeanen oder großen Seen und den Wolkenschichten, die deutlich nach planetarischen Windsystemen geordnet waren.
    Javier drehte sich nach seinem Sohn um und runzelte die Stirn, als er Oliver geistesabwesend in seinem Sessel sitzen sah.
    „Hast du etwas, Oliver?" erkundigte er sich besorgt.
    Oliver Javier schrak auf.
    „Was ist, Dad?"
    „Du hast offenbar geträumt", sagte Javier. „Ich fragte dich, ob du etwas hast. Wie fühlst du dich?"
    „Sicher bereit zu neuen Schandtaten!" rief Mitzel, der anläßlich der Ankunft der BASIS vor Khrat in die Zentrale gekommen war. „Er wäre nicht Olli-Bolli, wenn er sich anders fühlte."
    „Ich bin ein bißchen müde", sagte Oliver.
    „Na, vielleicht muntert dich der Anblick von Khrat auf", meinte der Kommandant und deutete auf das Abbild des Planeten. „Sieht er nicht schön aus?"
    „Nicht schlecht",

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