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1054 - Der mentale Sturm

Titel: 1054 - Der mentale Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erwiderte Oliver matt. „Fast wie Terra."
    „Soll ich Khrat anfunken, Waylon?" rief Deneide Horwikow.
    Javier sah sie nachdenklich an.
    „Eigentlich erübrigt sich das, Deneide. Auf Khrat weiß man bestimmt, daß wir angekommen sind und den Planeten anfliegen. Aber ich denke, die Höflichkeit erfordert in diesem Fall eine an sich überflüssige Handlung. Rufe also an und gib unsere Identifikation durch!"
    „In Ordnung." Horwikow wandte sich ihrem Funkpult zu.
    Waylon Javier stellte eine kurze Berechnung mit der Positronik in seinem Pilotenpult an, dann sagte er: „Wir werden mit Unterlicht etwa eine Stunde brauchen, um in einen stationären Orbit um Khrat zu gehen."
    „Auf Terra wird es dann 23.45 Uhr Standardzeit sein", fügte Sandra Bougeaklis hinzu.
    „Wir sind also bereit, wenn Perry Rhodan morgen eintrifft."
    „Khrat meldet sich nicht, Waylon", sagte Deneide mit mildem Erstaunen.
    „Vielleicht ist die Hyperfunkstation dort nicht ständig besetzt", meinte Javier. „Wir nehmen Fahrt auf. Zeremonienmeister Vra'Orton hat uns ja willkommen geheißen, so daß wir keine zusätzliche Einladung brauchen. Versuche dennoch weiter, Kontakt zu bekommen, Deneide!"
    Er dachte die Befehle, die erforderlich waren, um die Bordsysteme zur Projizierung eines Schwerkraftzentrums in Flugrichtung zu bewegen. Der Punkt, an dem es entstand, wurde Hamiller-Punkt genannt. Er bewegte sich unabhängig vom Ort seiner Erzeugung, des Metagrav-Triebwerks, ständig von diesem fort. Die BASIS wurde in derselben Richtung und mit derselben Geschwindigkeit wie der Hamiller-Punkt beschleunigt. Sie befand sich während dieser Flugphase, die offiziell Einstein-Phase hieß, im Zustand des freien Falls.
    Als die BASIS sich in Bewegung setzte, blickte Javier sich erneut nach seinem Sohn um. Verwundert stellte er fest, daß der Sessel leer war.
    „Hat jemand gesehen, wohin Oliver gegangen ist?" erkundigte er sich.
    „Ich nehme an, auf die Toilette", meinte Mitzel. „Sein Gesicht sah jedenfalls so aus, als müßte er mal."
    Javier überlegte kurz, dann wandte er sich an seine Stellvertreterin.
    „Übernimm du einmal, Sandra! Ich muß mich um meinen Sohn kümmern. Vielleicht ist ihm schlecht."
    „Oder er heckt wieder etwas aus", erwiderte Sandra. Dann sah sie die Sorge in Javiers Gesicht und nickte. „Ich übernehme, Waylon."
    Der Kommandant nahm das Stahlband und die Manschetten ab und legte sie in eine flache Vertiefung auf seinem Pult, dann stand er auf und verließ die Zentrale.
    Da das Bausegment, in dem unter anderem die Hauptzentrale untergebracht war, notfalls von der BASIS abgesprengt werden und autark operieren konnte, gab es in ihm auch Hygienezellen mit Waschräumen und Toiletten. Javier nahm an, daß sein Sohn eine dieser Toiletten aufgesucht hatte und nicht zu ihrer Unterkunft gefahren war.
    Eine Minute später sah er ein, daß er sich geirrt hatte. Er benutzte den nächsten Bord-Intern-Transmitter, um ohne Zeitverlust in die Nähe seiner Unterkunft zu kommen. Mit wachsender Sorge eilte er in die geräumige und derzeit dreifach unterteilte Kabine, sah im Wohnzimmer, im Kinderzimmer, der Robotküche und im Hygienebereich nach und mußte feststellen, daß sich Oliver nirgends befand.
    Beunruhigt erkundigte er sich bei der Kabinenpositronik danach, ob sein Sohn dagewesen wäre. Die Antwort fiel negativ aus.
    Natürlich konnte Oliver noch kommen, überlegte Javier. Doch er glaubte nicht daran.
    Plötzlich kam ihm ein Gedanke. Er schaltete den Interkom ein und rief nach Roi Danton.
    Als Danton sich nach knapp einer Minute meldete, sagte Javier: „Du hattest Oliver zuletzt bei Demeter gefunden, Roi. Ich vermute, daß er wieder hingegangen ist, aber ich weiß nicht, wo der Schrein steht."
    „Das ist meine Schuld, Waylon", erwiderte Roi. „Ich hatte ihn in die leerstehende Kabine neben meiner bringen lassen, damit ich jederzeit nach Demeter sehen kann. Ich werde sofort nachsehen."
    „Nein!" sagte Javier. „Warte, bitte, Roi! Ich möchte dabei sein. Etwas scheint mit Oliver nicht zu stimmen."
    Er verließ seine Kabine und stand wenig später Danton gegenüber, der vor der betreffenden Kabine gewartet hatte. Nachdem Danton das Kabinenschott mit seinem Kodeimpulsgeber geöffnet hatte, traten die beiden Männer ein.
    Die Kabinenbeleuchtung schaltete sich automatisch bei ihrem Eintritt an, doch sie war fast ganz heruntergeschaltet, so daß ein trübrotes Dämmerlicht herrschte.
    Javier blieb stehen, als er seinen Sohn sah. Oliver kniete

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