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1054 - Die Leibwächterin

1054 - Die Leibwächterin

Titel: 1054 - Die Leibwächterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich auf ein verdammt riskantes Spiel eingelassen, was zudem von Wladimir unterstützt wurde. Er traute dieser Frau wohl sehr viel zu.
    Als er zurückkehrte, war mein besorgter Ausdruck aus dem Gesicht noch nicht verschwunden, was ihm auch sofort auffiel.
    »Es paßt dir nicht – oder?«
    »Nicht hundertprozentig. Sie kommt mir vor wie eine Maus, die jemand in ein Terrarium mit hungrigen Schlangen geworfen hat. Costello ist brutal. Er geht über Leichen, aber das brauche ich dir ja nicht zu erklären, Wladimir.«
    »Nein, mußt du nicht. Ich habe auch versucht, ihr den Job auszureden. Sie wollte nicht. Sie wollte auch weg aus St. Petersburg, und sie weiß selbst, auf welch dünnem Eis sie sich bewegt. Da können gewisse Dinge leicht ins Auge gehen.«
    »Das allerdings. Es kann auch sein, daß meine Kollegen gegen sie ermitteln müssen. Ich kann sie dann nicht schützen, denn offiziell weiß ich nichts von ihrem Job.«
    »Das habe ich Karina alles gesagt. Dennoch ließ sie sich nicht umstimmen. Sie hat sich einmal zu dieser Aufgabe entschlossen, und dabei bleibt sie auch. Ich kann ihr nur alles erdenklich Gute wünschen und hoffen, daß sie noch lange am Leben bleibt.« Er nahm seine Dose, hob sie an und trank.
    Meine war leer. Ich drückte sie zusammen, bevor ich Wladimir fragte: »Wen sollte ich einweihen?«
    »Suko.«
    »Das dachte ich auch.«
    »Nicht deinen Chef, John. Du könntest ihn möglicherweise in starke Gewissenskonflikte bringen, meine ich. Das muß nicht so sein. Aber vorstellbar ist es schon.«
    »Ja, da stimme ich dir zu. Deshalb lasse ich erst einmal den Mantel des Schweigens hängen.«
    »Das ist gut.«
    Ich schaute auf die Uhr. Wladimir verstand die Geste falsch.
    »Keine Sorge, wir haben noch drei Stunden Zeit, bis wir am Flughafen sein müssen. Wie wäre es denn, wenn ich dir die Stadt ein wenig zeige? Denk mal daran, welch eine Geschichte St. Petersburg hat.«
    Ich war einverstanden. Außerdem gefiel mir die Stadt besser als die Kantine hier.
    Ein ungutes Gefühl hatte ich trotzdem…
    ***
    Einen Monat später
    Es war Karina Grischin gelungen, sich in London einzuleben. Auch mit Logan Costello kam sie zurecht. Sie hatte gehört, daß dieser Mafiaboß als Betongesicht bezeichnet wurde, und das traf auch zu, obwohl er sein Leben im Rollstuhl fristen mußte, weil seine Beine kaputt waren. Bei ihm hatte es lange gedauert, bis er sich mit dem Zustand abfinden konnte, aber seine Geschäfte hatte er nie aus den Augen gelassen, und er dachte auch nicht daran, sich zurückzuziehen.
    Mit Karina kam er gut zurecht.
    Sie stellte keine Fragen. Sie begleitete ihn zu Verhandlungen mit anderen Geschäftspartnern. Sie schob auch seinen Rollstuhl, wenn er es wollte. Ansonsten kam er mit dem Gefährt allein zurecht, denn es sorgte ein Motor für den Antrieb.
    Mit den Typen, die sich ebenfalls in seiner Nähe aufhielten, hatte sich Karina arrangiert. Es war natürlich zu Auseinandersetzungen und Intrigen gekommen, aber Karina hatte sich schließlich zweimal durch körperliche Gewalt Respekt verschafft, und sie hatte auf einem Schießstand auch bewiesen, wie gut sie mit ihren Waffen umgehen konnte. Erst danach waren die Vorurteile gegen sie zurückgestellt worden. Ob für immer, das wußte sie nicht. Es war ihr auch egal. Zudem schwebte stets die schützende Hand des Logan Costello über ihr.
    Sie wohnte in Costellos Villa. Er hatte sich das Haus im vornehmen Vorort Belgravia erst vor einem Jahr zugelegt und das alte Gebäude nach seinen Vorstellungen umbauen lassen. Es war vor allen Dingen in der unteren Etage rollstuhlgerecht gemacht worden. Alles konnte Costello im Sitzen erreichen. Vom Schreibtisch angefangen bis hin zum Waschbecken im Bad.
    Ein Helfer war Tag und Nacht in seiner Nähe. Der Mann hieß Franco, war sehr schweigsam und sprach auch mit Karina so gut wie kein Wort. Er stammte aus Palermo, das wußte sie, und Logan Costello vertraute ihm völlig.
    Franco war mehr für den privaten Bereich zuständig, wurde aber auch eingesetzt, wenn es darum ging, den Spezialwagen zu fahren, der nach Costellos Vorstellungen konstruiert worden war.
    Natürlich hatte Karina Augen und Ohren offengehalten, aber es hatte sich nichts ergeben, was für John Sinclair wertvoll hätte sein können. Alles war normal verlaufen. Sie war auch nicht in einen Bandenkrieg mit hineingezogen worden. Bei den Verhandlungen mit anderen Geschäftsleuten war es stets »gesittet« zugegangen.
    Einmal hatte sie sogar als Dolmetscherin

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