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1054 - Die Leibwächterin

1054 - Die Leibwächterin

Titel: 1054 - Die Leibwächterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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was er genau vorhatte, darüber konnte uns auch Karina Grischin keine Auskunft geben.
    Wichtig war jetzt nur, daß wir den Bunker so rasch wie möglich fanden…
    ***
    Bisher hatte ich Karina nur als einen Menschen erlebt, der sich gut in der Gewalt hatte. Aber auch sie reagierte so wie jeder von uns.
    Sie hatte Gefühle, sie konnte Siege erleben und Niederlagen erleiden. Unsere Fahrt in Richtung Süden und damit in das Gebiet der Bunker kam ihr wie eine halbe Niederlage vor, denn Karina war nicht in der Lage, uns genaue Anweisungen zu geben.
    Sie saß neben mir, schaute sich immer wieder um und suchte nach irgendwelchen Anhaltspunkten, die ihr auf der ersten Fahrt möglicherweise aufgefallen waren.
    Doch stets schüttelte Karina den Kopf. »Haltet mich nicht für dumm oder eine Idiotin, aber es ist einfach zu dunkel gewesen. Ich habe nicht viel erkennen können. Ich weiß nicht, woher wir genau gefahren sind.« Sie bewegte ihr Hände, um etwas anzudeuten. »Hin und wieder ein paar Lichter, das war alles.«
    »Kein Ortsschild?« fragte Suko, der hinter uns saß.
    »Ja, vielleicht…«
    Ich beruhigte sie. »Viele Möglichkeiten stehen uns nicht zur Auswahl.«
    »Aber die wenigen sind schon genug. Irgendwo sieht auch alles so gleich aus.«
    Es war unser Glück, daß wir die Gegend tatsächlich kannten.
    Wenn jemand etwas verstecken wollte, dann mußte er es nur schaffen, in die Bunker einzudringen. Früher war einmal Bill Conolly in einem dieser Bunker gefangen gehalten worden. Dort hatte man ihn gezwungen, die Memoiren des Schwarzen Tods zu schreiben. Wir hatten ihn dann rausgeholt und wußten deshalb, wohin wir fahren mußten.
    Die Bunker lagen nicht direkt an den Straßen. Früher hatten Wege zu ihnen hingeführt. Die mochte es heute auch noch geben, doch die sich ausbreitende Natur hatte sie zuwachsen lassen. So waren sie nicht mehr zu sehen.
    Einige Hügel hoben sich vom flachen Gelände her ab. Nicht unter jedem verbarg sich ein Bunker. Nur waren sie wie die Hügel angelegt worden, eine perfekte Tarnung. Nur Eingeweihte wußten, wo sie zu suchen hatten.
    An einer Kreuzung hielten wir an, weil Karina es so wollte. Sie stieg sogar aus und schaute sich um. Dann deutete sie nach vorn.
    Ich sprach zu ihr durch das offene Fenster.
    »Kommt dir etwas bekannt vor?«
    Sie hob die Schultern. »Ich sehe ja einige Erhebungen. Kann sein, daß der bewußte Bunker dabei ist.«
    »Die sehen wir uns auch an.« Die Entfernung war zu groß, denn von unserem Standort konnten wir nicht erkennen, ob es sich um einen Bunker oder um einen normalen Hügel handelte. Das mußten wir uns schon aus der Nähe anschauen.
    Nachdem Karina eingestiegen war, startete ich wieder. Einen direkten Weg zum Ziel gab es nicht. Es deuteten sich zwar Wege an, sie wurden vom Gelände jedoch rasch verschluckt. Über uns am Himmel spielten sich wilde Szenen ab. Mal kam die Sonne durch, mal wurde sie von dunklen Wolken verdeckt, aber der Schnee hatte aufgehört.
    Ich fuhr den ersten Hügel an.
    Wir hatten Pech. Es war kein Bunker, sondern eine normale Erhebung im Gelände. Möglicherweise auch eine Müllkippe, die später bepflanzt worden war.
    Nach dem Einsteigen sah ich Karinas wütendes Gesicht. »Du brauchst dir keine Vorwürfe zu machen. Du hast mehr getan, als normal gewesen wäre.«
    »Hör doch auf. Das sagst du nur so.«
    »Ich meine es ernst.«
    »Abwarten.«
    Wir rollten auf den zweiten Hügel zu. Er lag etwas versetzt, und Karina lachte plötzlich auf. Dabei schnippte sie mit den Fingern.
    »Ich glaube, hier sind wir richtig.«
    »Schaut mal nach draußen. Das Gras sieht aus, als wäre es von irgendwelchen Reifen geknickt worden.«
    Sie hatte recht, denn auf dem Boden zeichneten sich tatsächlich Spuren ab.
    Ich wollte auf Nummer Sicher gehen und fragte sie nochmal. »Du hast dir die Zahlenkombination gemerkt, mit der die Tür geöffnet werden kann?«
    »Natürlich.«
    »Gut.«
    Wir kamen näher. Jetzt war auch der Hügel besser zu sehen. Mit Gras und Gestrüpp bewachsen wirkte er auf mich wie eine große Gruft. Als wollte uns das Wetter warnen, schob sich plötzlich eine graue, sehr große Wolke über den Himmel, die der Sonne den Glanz nahm und für eine gewisse Düsternis sorgte.
    Ich ließ den Rover ziemlich nahe an den Eingang heranrollen, bevor ich stoppte.
    Letzte Blicke in die Umgebung. Nein, beobachtet wurden wir nicht. Zugleich stiegen wir aus. Ich hielt die Tür noch in der Hand, als ich Sukos Stimme hörte.
    »Schau dir das an,

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