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1055 - Das psionische Labyrinth

Titel: 1055 - Das psionische Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Nereide lehnte an der rechten Wand.
    „Was war das?" fragte die Space-Jet-Kommandantin.
    Rhodan zuckte die Schultern.
    „Tut mir leid", sagte Wilcox und sprang federnd auf die Füße. „So schnell falle ich sonst nicht um."
    Rhodan sah, daß das Schott hinter ihnen halb offen stand. Er versuchte, nicht darüber nachzudenken, und lächelte.
    „Es bedeutet wohl nichts. Kommt, weiter!"
    Diesmal schritt er schneller aus. Der Korridor endete nach zirka vierzig Metern vor der ovalen Öffnung eines Schachtes. Rhodan steckte den Kopf durch die Öffnung und spürte sofort das charakteristische Ziehen eines nach oben gerichteten Kraftfelds.
    „Ein Antigravlift, nach oben gepolt", stellte er fest, während er den Kopf wieder herauszog.
    Er verspürte ein Kribbeln im Genick. Es rührte jedoch nicht von dem Kraftfeldsog her, sondern von dem Bewußtsein, daß der Antigravschacht ihnen den Tod bringen würde, wenn sich auch in ihm zwei entgegengerichtete Kräfte stritten.
    Wieder steckte er den Kopf durch die Öffnung. Er blickte nach unten und sah im Schein des giftgrünen Lichtes, das auch im Korridor herrschte, in eine Tiefe von etwa hundert Metern. Ein Sturz mußte unbedingt tödlich ausgehen. Aber es gab offenbar keine andere Möglichkeit, tiefer in die Burg einzudringen - oder höher, je nach dem Standpunkt, den man einnahm.
    Er zog den Kopf wieder zurück und blickte seine Begleiter an.
    „Ich stelle es euch frei, ob ihr mir folgt oder nicht. Es ist zweifellos gefährlich, sich diesem Liftschacht anzuvertrauen."
    „Wenn du gehst, gehe ich auch", erklärte Nereide.
    „Ich auch", sagte Wilcox tonlos.
    Perry Rhodan wünschte, er wäre allein gegangen, aber es gab keine Umkehr mehr. Man konnte nicht jede Entscheidung beim nächsten Anlaß wieder in Frage stellen.
    Schweigend schwang er sich in den Schacht und merkte, wie seine Sinne sich anspannten, um ein Aussetzen des Kraftfelds sofort zu spüren - und den Beginn des Sterbens, das schnell vorüber sein würde.
    Als er über sich das Ende des Schachtes und einen ovalen Ausstieg sah, konnte er kaum glauben, daß sie es geschafft haben sollten. Er schwang sich aus dem Schacht und half danach seinen Begleitern beim Aussteigen. Seltsamerweise war Jamies Gesicht schweißbedeckt, obwohl der Orter und Funker zuvor keine Furcht gezeigt hatte, während Nereides Gesicht trocken war und nichts von der überstandenen Todesfurcht verriet.
    Doch plötzlich weiteten sich Nereides Augen und sahen an Rhodan vorbei.
    Er wirbelte herum und erblickte auf der anderen Seite der kleinen Halle, in der sie standen, eine milchglasartige Wand, über die mehrere Schatten wanderten - Schatten mit humanoiden Formen.
    „Fünf Personen", flüsterte Wilcox. Rhodan nickte.
    „Sie werden angestrahlt, so daß sie für uns als Schatten zu sehen sind."
    Er kniff die Augen zusammen. Zweifellos trugen die fünf Personen leichte Raumanzüge.
    Das war deutlich an den kugelförmigen Kopfteilen zu erkennen. Es ließ sie aber auch alle ziemlich gleich aussehen. Und doch hatte er für einen Moment geglaubt, an einer dieser Personen etwas Vertrautes zu bemerken.
    „Wir versuchen, Kontakt mit ihnen aufzunehmen", sagte er und schaltete sein Armbandfunkgerät ein, das auf derselben Welle und Frequenz arbeitete wie alle anderen Armbandgeräte der Kosmischen Hanse LFT sowie natürlich auch die Helmtelekome. Er winkelte den Arm an. „Hallo, hier spricht Perry Rhodan! Wer mich hört, soll sich melden!
    Hallo!"
    Niemand antwortete.
    Rhodan lief abrupt los, erreichte die gegenüberliegende Wand und schlug mit den Fäusten dagegen. Er erzielte keine Wirkung. Die fünf Unbekannten (?) beziehungsweise ihre Schatten verschwanden von der Wand.
    „Sie sind in einen anderen Raum gegangen", stellte Nereide Hafner fest.
    Rhodan holte tief Luft.
    „Aber sie befinden sich in der Burg - und wir werden alles tun, um sie zu finden und mit ihnen zu sprechen. Ich ahne, daß es sehr wichtig ist."
     
    *
     
    Waylon Javier schaltete seine Helmlampe an, als er einen in grauem Dämmerlicht liegenden Raum betrat. Der Lichtkegel bewegte sich synchron mit seinem Kopf und strich über einen Boden aus weichem Plastikmaterial, eine schwarze Decke, eine zur rechten Javiers befindliche rötlich schimmernde Wand und über die Wand zur Linken, die aus einer milchglasartigen Substanz bestand. Der Raum war etwa fünf Meter breit und zehn Meter lang.
    „Er sieht komisch aus", stellte Les Zeron hinter Javier fest.
    „Ich wollte, ich könnte darüber

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