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1055 - Das psionische Labyrinth

Titel: 1055 - Das psionische Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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lachen", erwiderte Javier und öffnete den Magnetsaum seines Raumanzugs, um sich auf der Brust zu kratzen.
    „Warum gehst du nicht weiter?" erkundigte sich Unaire Zahidi.
    „Nur nicht drängeln!" erwiderte Javier lächelnd. „Ich habe nur darüber nachgedacht, welcher Sinn dahinter stecken könnte, daß wir durch diesen Materieklumpen wandern, der über dem Dom Kesdschan im Weltraum aufgehängt ist."
    Er ließ den Magnetsaum offen, nachdem er seine Hand zurückgezogen hatte und ging weiter. Der Boden war so weich und federnd, daß seine Schritte keinerlei Geräusch verursachten. Hinter ihm kamen seine vier Gefährten.
    Plötzlich leuchtete die Wand zu ihrer Rechten grell auf. Javier schloß unwillkürlich die Augen, dann schaltete er seine Helmlampe aus, um Energie zu sparen - und belächelte im nächsten Augenblick sein Motiv.
    Langsam ging er weiter und musterte die Schatten, die sie auf die milchigweiße Wand zu ihrer Linken warfen.
    „Wie Akteure in einem Schattenspiel", sagte Siria Osinskaja.
    „In einem kosmischen Schattenspiel", stellte Zeron ironisch richtig.
    „Seid mal ruhig!" flüsterte Zahidi. „Mir war eben, als hätte jemand gerufen."
    „Ich habe nichts gehört", erwiderte Roi Danton.
    „Es war sicher Einbildung", meinte Javier.
    In der anderen Seite des Raumes öffnete sich ein Schott vor ihm. Er ging durch die Öffnung und betrat eine kleine kuppelförmige Halle mit einer Art Schaltpult in der Mitte und vielen kleinen dunklen Bildschirmen an den Wänden.
    Er blieb vor dem Pult stehen und wartete, bis seine Gefährten sich darum gruppiert hatten, dann klappte er den Druckhelm zurück und sagte: „Eigentlich könnte ich den Raumanzug ausziehen. Wir haben doch bisher in allen Räumen, Liftschächten und Korridoren eine für uns atembare klimatisierte Luft vorgefunden."
    „Ich traue dem Frieden nicht", erwiderte Danton. „Wenn ich daran denke, wie das Schott in der Kammer sich zierte, bevor es sich entschloß, sich für uns endgültig zu öffnen, dann bin ich ziemlich sicher, daß es hier eine Kraft gibt, die uns entfernen möchte."
    „Und eine, die uns hier haben möchte", sagte Waylon Javier. „Ich denke, darüber haben wir genug gesprochen. Wie wäre es, wenn wir uns mit den Sensorpunkten auf diesem Pult beschäftigten? Vielleicht bringen wir die Bildschirme dazu, uns die Umgebung des Materiebrockens zu zeigen."
    „Einverstanden", sagte Zahidi und tippte mit den Fingerspitzen mehrere Sensoren an.
    Etwas wie ein ferner Gongschlag ertönte, dann flimmerte es auf drei Bildschirmen.
    Gespannt sahen die Raumfahrer hin. Es sah aus, als wollte sich auf den Bildschirmen etwas Konkretes formen, würde jedoch durch irgend etwas daran gehindert.
    „Da sind sie wieder - die beiden gegensätzlichen Kräfte!" stieß Siria erregt hervor. „Die unsichtbaren Mächte, die im Dom Kesdschan miteinander kämpfen."
    Javiers Gesicht verriet geistige Konzentration. Er streckte eine der leuchtenden Hände aus und berührte weitere Sensorpunkte. Im nächsten Moment schrie Siria wie unterdrückt auf.
    Javier preßte die Lippen zusammen und blickte auf den Bildschirm, der etwas Konkretes zeigte: den Ausschnitt eines seltsamen schwarzen Schlosses oder einer Burg und dahinter eine vom Licht einer aufgehenden Sonne angestrahlte Dschungellandschaft.
    „Nein!" sagte Les Zeron. „Wir sind doch im Weltraum!"
    „Es ist Magie", flüsterte Siria.
    „Magie ist nur der Versuch, aus genetisch verankerten Erinnerungen mit unzulänglichen Mitteln die Wirkung einer nicht mehr verständlichen uralten Technik zu rekonstruieren", erklärte Unaire Zahidi ernst. „Was wir erleben, hat nichts damit zu tun. Hier sind Mächte am Werk, die die Kräfte aller Dimensionen beherrschen und die Strukturen von Raum und Zeit beliebig verändern können, so daß wir uns beispielsweise gleichzeitig hier und im Weltraum befinden könnten."
    „Seth-Apophis", flüsterte Zeron.
    „Und die andere Macht", stellte Waylon Javier fest.
    Er tippte mehrere andere Sensorpunkte an. Die flimmernden Bildschirme wurden dunkel; dafür leuchteten zwei andere auf. Der eine zeigte verschwommen etwas, das einer Wendeltreppe ähnelte, auf der sich drei Gestalten bewegten und dabei abwechselnd schrumpften und sich ausdehnten.
    Der andere Schirm aber zeigte etwas Gespenstisches!
    Im Hintergrund der Haupthalle des Domes Kesdschan war der auf der Empore stehende Tisch zu sehen - mit dem Leichnam Omdur Kuwaleks. Aber der Leichnam bewegte sich!
    Langsam richtete der

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