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1055 - Das psionische Labyrinth

Titel: 1055 - Das psionische Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Becken fiel, dann eilte er weiter. Er hoffte, daß sich die Sensoren der Robotüberwachung dieser Halle lange genug auf den mit unüberhörbarem Platschen auf einige Dutzend Tomatenpflanzen gefallenen Roboter richtete, so daß er im nächsten Antigravschacht untertauchen konnte.
    Das Rauschen und Plätschern des in der Nährlösung und zwischen Pflanzen und grünen Tomaten herumrudernden Roboters klang noch in seinen Ohren nach, als er die Öffnung des nächsten Antigravschachts erreicht hatte.
    Langsam schwebte er nach unten, an den Öffnungen zu drei weiteren Decks der hydroponischen Anlagen vorbei. In der vierten Öffnung stieg er aus.
    Einige Sekunden lang blieb er stehen und musterte die Halle, die der glich, die er verlassen hatte - nur, daß in ihren Nährlösungen statt Tomaten Karotten gediehen.
    Hier war alles ruhig. Niemand schien ihn zu erwarten. Sein Abgang mußte demnach unbemerkt erfolgt sein.
    Er ging einige Schritte weiter und überlegte, ob er sich hier ein Versteck suchen sollte, da gab es hinter ihm einen gedämpften Knall, gefolgt von lautem Zischen.
    Erschrocken wirbelte Oliver herum, und als er den Kampfroboter sah, dessen Schädel von innen heraus glühte und aus dessen geborstenen Augenzellen Rauch schoß, wich er zurück.
    Im nächsten Moment landete er platschend in den Karotten, die in einem Hydroponikbecken wuchsen. Er fand es überhaupt nicht komisch, sondern arbeitete sich mit fieberhafter Hast wieder hinaus, unentwegt auf den Roboter starrend.
    Denn er begriff, daß dieser Kampfroboter auf ihn angesetzt worden war und wahrscheinlich den Auftrag erhalten hatte, ihn zu töten - was bedeutete, daß sein ehemaliger Freund Hamiller ihn bereits erbarmungslos jagte, weil sein Wissen für Seth-Apophis eine Gefahr bedeutete.
    Warum der Roboter das Opfer eines Kurzschlusses geworden war, anstatt ihn zu ermorden, ahnte Oliver Javier nicht. Aber er konnte sich denken, daß er nur einer von Hunderten Kampfmaschinen war, die ihn suchten und früher oder später finden und umbringen würden...
     
    5.
     
    Das Schott öffnete sich, als Perry Rhodan sich bis auf etwa zwei Meter genähert hatte - dann schloß es sich wieder.
    „Da erlaubt sich jemand einen Scherz mit uns, wie?" meinte Jamie Wilcox.
    „Das glaube ich nicht" sagte Rhodan.
    Das Schott öffnete sich wieder, aber nur zur Hälfte, dann glitten die beiden Hälften aufeinander zu, verharrten in wenigen Zentimetern Entfernung und glitten dann ganz in die Wände zurück.
    Rhodan fragte sich, was das zu bedeuten hatte. Er ahnte, daß es sich nicht um eine Fehlfunktion handelte, sondern daß zwei Kräfte im Widerstreit standen: eine, die ihnen den Zutritt zur Burg ermöglichen wollte und eine andere, die das zu verhindern trachtete.
    Welche Absicht seinen Plänen entgegenkam und welche sich gegen seine Pläne richtete, vermochte er nicht zu durchschauen. Er fragte sich sogar, ob dieser Widerstreit nur Symbolcharakter besaß und stellvertretend für einen Widerstreit stand, der an einem anderen Ort ausgetragen wurde.
    Aber er mußte eine Entscheidung treffen, und er entschied sich so, wie er sich immer entschieden hatte. Er ging vorwärts.
    Ein helles Summen ertönte, als er durch die Öffnung trat - offenbar die Auswirkungen gegensätzlicher Kräfte auf die Schottautomatik. Rhodan fragte sich, ob das der Beweis dafür war, daß die Burg - oder was immer es war - eine materielle Realität innerhalb des vertrauten Einstein-Kontinuums sei. Doch er sah ein, daß er sich solche Fragen nicht stellen durfte. Das, was er psionisches Labyrinth genannt hatte, war sicher etwas, das den menschlichen Sinnen nur teilweise zugänglich war. Eine bruchstückhafte Information aber war zu klein, als daß sie rein gedanklich Schlüsse auf das Ganze zuließ.
    Er ging weiter.
    Vor ihm lag eine Art Korridor. Er sah aus, als wäre er einst von quadratischem Querschnitt gewesen, dann aber etwas zusammengedrückt worden. Der Boden bestand aus einer glasartigen Substanz, und durch ihn war etwas wie ein Kanal zu sehen, durch den sich eine schwarze Masse schob. Die Wände und die Decke dagegen waren undurchsichtig und bestanden anscheinend aus Metallplastik.
    Rhodan taumelte, als er von einem starken Schwindelgefühl ergriffen wurde.
    Unwillkürlich tastete er an der linken Wand nach einem Halt. Im nächsten Moment war das Schwindelgefühl wieder vorbei. Rhodan stieß sich von der Wand ab und blickte sich um.
    Wilcox saß mit verlegenem Gesichtsausdruck auf dem Boden, und

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