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1056 - Blutsauger Costello

1056 - Blutsauger Costello

Titel: 1056 - Blutsauger Costello Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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herum verteilte sich die Dunkelheit, doch es war eine andere als die geworden, die er kannte. Sie war so dicht und völlig licht- und bewegungslos.
    Todesschatten…
    Er bäumte sich nicht mehr auf. Costello war zusammengesackt. Aus dem Menschen war ein Bündel geworden, und das Leben floß aus ihm hervor und in den gierigen Rachen des Blutsaugers hinein, dessen Kleidung nach Staub, alter Asche und geronnenem Blut roch. Das wahrzunehmen, dazu war Logan Costello nicht mehr in der Lage.
    Mallmann, alias Dracula II, hatte sich sein Opfer geholt und seine drei Vertrauten aus der Vampirwelt schauten zu.
    Letzte Herzschläge noch. Unregelmäßig. So laut, daß Costello sie noch wahrnahm.
    Dann nichts mehr!
    Der Mafioso war tot. Der Mann, der London unter die Knute seines Verbrechens gezwungen hatte, lebte nicht mehr. Zumindest nicht als Mensch. Was später aus ihm wurde, das würde sich noch erweisen müssen.
    Auch jetzt saugte Mallmann weiter. Es waren nur noch letzte Tropfen, und auch auf sie wollte er nicht verzichten.
    Ein letztes Zusammenziehen seines Mundes, ein wirklich allerletzter Genuß, dann hatte er genug und nahm seinen Kopf vom Hals des Opfers weg. Er richtete sich langsam auf und stellte sich kerzengerade hin, damit ihn seine Vertrauten sehen konnten.
    Um seinen Mund herum hatte sich eine Blume aus Blut gelegt. Alles war verschmiert, sogar bis zu seiner Nasenspitze hin. Der Mund stand noch immer weit offen. Aus ihm hervor drang ein Stöhnen.
    Dieser satte Laut hörte sich zufrieden an, was Mallmann letztendlich auch war. Er hatte seine alte Kraft zurückgefunden, und er rieb seine Hände wie jemand, der sich besonders über einen gelungenen Coup freut.
    Er lächelte. Es war das Lächeln eines Siegers, der nun wußte, daß nichts mehr schiefgehen konnte.
    Er griff wieder in die Tasche des Mantels. Diesmal war es die linke. Mallmann holte keinen Stein hervor, dafür ein normales Tuch, mit dem er seinen Mund und dessen Umgebung abwischte. Danach knüllte er es zusammen und ließ es achtlos zu Boden fallen, wie jemand, der eine bestimmte Spur hinterlassen will.
    Erst danach warf er einen Blick auf sein blutleeres Opfer. Logan Costello hockte noch in seinem Rollstuhl. Er war aber zur Seite gesunken und wurde von der Lehne gehalten. Auch der Kopf war nach rechts übergekippt.
    Der Hals sah normal aus, weil auch die Finsternis viel schluckte. Bei genauem Hinsehen waren die Bißstellen ebenso zu erkennen wie auch die leichte Schwellung der Haut.
    Mallmann fuhr mit dem rechten Zeigefinger über das Gesicht des Mannes hinweg. »Jetzt gehört er zu uns«, flüsterte er. »Noch nicht ganz, aber er wird erwachen.« Danach schaute er Tyra an, auf die er sich am besten verlassen konnte.
    »Was sollen wir tun?« fragte sie.
    »Es bleibt bei unserem Plan. Schafft ihn zum Lastwagen, wo auch die anderen sind.«
    »Sind es alle?« fragte Tyra.
    »Nein«, gab Dracula II zu. »Ihr habt es nicht geschafft. Ich habe nachgezählt…«
    »Dann gehen wir noch einmal zurück ins Haus?«
    Mallmann drehte sich auf der Stelle. Er schaute hin zu dem kompakten, in der Dunkelheit liegenden Gebäude. Eigentlich hatte er jeden von Costellos Männern haben wollen. Er war Perfektionist. Es paßte ihm nicht, wenn er etwas zurücklassen mußte.
    Aber er war auch eine Kreatur, die sich auf ihre Instinkte und Wahrnehmungen verließ. Das Haus sah so harmlos aus in der Dunkelheit. Dennoch kam es ihm nicht geheuer vor. Er spürte etwas von dem anderen Fluidum, das sich dort ausgebreitet hatte. Es wurde nicht von den Mauern zurückgehalten. Drang hindurch. Wehte auf ihn zu. Es war feindlich, gegen ihn gerichtet.
    Mallmann hatte mit seinen Kreaturen noch nicht intensiv genug sprechen können. Jetzt wollte er von ihnen wissen, ob ihnen etwas aufgefallen war.
    »Nein!« bestätigten sie wie aus einem Mund.
    »Trotzdem gefällt es mir nicht.«
    »Dann sollen wir nicht noch einmal hingehen?« erkundigte sich Tyra.
    Die Antwort brauchte Mallmann nicht mehr zu geben. Die Ereignisse rissen sie ihm von den Lippen. Wie auf einen geheimen Befehl hin kehrte das Licht zurück.
    Damit hatte selbst Will Mallmann nicht gerechnet. Er schrak zusammen und ging automatisch einen Schritt zurück, um mehr in die Dunkelheit zwischen den Stämmen zu gelangen.
    Das Licht der am nächsten stehenden Laterne reichte nicht bis zu den Blutsaugern, aber Mallmann hatte seine Entscheidung getroffen. »Ihr geht nicht in das Haus. Wir fahren. Schnell…«
    Das brauchte er seinen Getreuen

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