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1056 - Blutsauger Costello

1056 - Blutsauger Costello

Titel: 1056 - Blutsauger Costello Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erreichten das Ziel durch einen Flur, der jetzt im hellen Licht lag und keinen düsteren Schlauch mehr bildete.
    Karina öffnete die Tür zum Fitneßraum und rammte sie mit einem Fußtritt völlig auf. Mit schußbereiter Waffe blieb sie für einen Moment auf der Schwelle stehen, nachdem sie das Licht eingeschaltet hatte. Angegriffen wurde weder sie noch ich.
    Wir betraten das Center mit den modernen Folterinstrumenten. Es war ein großer Raum. Mehr lang als breit mit einem Gang in der Mitte. Er endete vor einer Glaswand. Dahinter schimmerte das Wasser eines Pools. Niemand hielt sich hier auf. Nur die Geräte, farbig lackiert oder verchromt, waren unsere stummen Zuschauer.
    Costello hatte diesen Raum nach den modernsten Gesichtspunkten einrichten lassen. Es gab besonders viele Geräte, die auch für ihn erreichbar waren, wenn er im Rollstuhl saß. Stangen, Hanteln, Expander und Gewichte.
    Uns hielt niemand auf. Ein Vampir hätte auch schlecht in diese so helle Umgebung hineingepaßt.
    Die Fliesen an den Wänden und auf dem Boden schimmerten wie frisch geputzt im Licht der Leuchtstoffröhren.
    Bis zum Pool gingen wir vor. Das Wasser bewegte sich nicht. Um das Becken herum standen Liegen. Die meisten von ihnen waren mit hellblauen Handtüchern bedeckt.
    Karina drehte sich mit einem Achselzucken um. »Da ist nichts, John. Sie sind wohl weg…«
    »Wir haben noch einen Raum.«
    »Klar. Kann auch sein, daß Suko etwas entdeckt hat.«
    »Glaube ich nicht. Dann wüßten wir Bescheid.«
    Ich wollte den gleichen Weg wieder zurückgehen, aber die Russin hielt mich fest. »Das brauchst du nicht, John, es gibt von hier aus eine direkte Verbindung zu Costellos Schlafzimmer.« Sie winkte mir zu. »Komm mit.« Sie bewegte sich zwischen den aufgestellten Geräten entlang auf die rechte Seite zu.
    In der Wand zeichnete sich eine hellbraune Tür ab. »Dahinter liegt das Schlafzimmer.«
    Ich nickte ihr zu. Karina zögerte auch nicht lange und stieß die Tür auf.
    Diesmal empfing uns keine Helligkeit. Wir schauten in einen düsteren Raum hinein, in dem sich schwach die Möbel abmalten, wie zum Beispiel ein großes französisches Bett, auf dessen Querseite wir schauten. Auch dieses Zimmer war ziemlich groß. Darin hätte eine Familie durchaus ihren Platz gehabt, aber Costello schlief hier allein.
    »Sieht leer aus«, sagte ich.
    »Okay, ich mache mal Licht!«
    Karina war nicht zu bremsen. Endlich konnte sie wieder etwas tun, und sie fluchte leise in der Heimatsprache, als nichts passierte.
    Es blieb dunkel. Im Gegensatz zu dem Fitneßraum. Das war nicht normal.
    »Ich glaube, daß wir hier Glück haben!« flüsterte mir Karina zu und schaute mich aus schmalen Augen an. »Er wollte die Dunkelheit für sich behalten, deshalb hat er auch die Deckenlampe zerstört.« Sie deutete nach oben.
    In der Tat gab es das Gebilde nicht mehr. Es war zerhauen worden, und die Reste lagen auf dem Bett verteilt.
    Wir hatten die Tür nicht hinter uns geschlossen. Aus dem Fitneßraum fiel ein breiter, heller Schleier in das Schlafzimmer hinein und erreichte sogar noch das Bett. Ihm gegenüber war ein großes Fenster in die Wand eingelassen worden. Es war geschlossen. An der anderen Breitseite zeichnete sich ein mehrtüriger Einbauschrank ab, auf den Karina fixiert war. »Das könnte ein Versteck sein.«
    »Denke ich auch.«
    Wir ließen die sechs Türen nicht aus den Augen, als wir am Fußende des Bettes vorbeigingen. Keine Tür bewegte sich. Keine erhielt einen leichten Druck von innen. Es blieb alles wie es war. Trotzdem trauten wir dem Frieden nicht.
    »Du drei, ich drei?« fragte Karina.
    »Einverstanden.« Ich ging an ihr vorbei und nahm mir die Türen auf der rechten Seite vor. Karina wartete, bis ich die erste aufgezogen hatte. Ich zielte mit meiner Beretta in den Schrank, der Finger lag am Abzug. Plötzlich hatte auch ich das Gefühl, daß wir beide uns nicht mehr allein hier aufhielten. Es »roch« nach einer Gefahr, obwohl sie im Prinzip nicht zu riechen war. Kein Vampirgestank wehte durch irgendeine Ritze. Deshalb war ich davon überzeugt, daß sich keiner der Blutsauger aus dem Bunker hier aufhielt.
    Ich öffnete die zweite Tür. Im ersten Fach hatte ich nur Jacketts gesehen.
    Auch Karina zog die Tür an der anderen Seite auf.
    Ihr Schrei!
    Erschreckt, überrascht.
    Ich drehte mich.
    Etwas flog aus dem offenen Schrank auf sie zu. Eine dunkle Gestalt, die in der rechten Hand eines der langen Küchenmesser aus dem Holzklotz hielt. Ich erinnerte

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