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1056 - Blutsauger Costello

1056 - Blutsauger Costello

Titel: 1056 - Blutsauger Costello Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schutztruppe war nichts zu sehen. Sie alle mußten das Haus hier verlassen haben. Nur nicht als Menschen. Oder sie lagen noch in der ersten Phase des Tiefschlafs, aus dem sie bald erwachen würden.
    Obwohl es uns drängte, das Haus zu verlassen, um Klarheit zu gewinnen, mußten wir es zunächst durchsuchen und Gewißheit haben. Wenn ein Vampir zurückblieb und das Haus hier später verließ, dann war er eine lebende Bombe. Er würde Blut suchen, und er würde es finden, das stand für uns fest.
    »Wir lassen ihn hier unten und schauen uns um. Suko, nimm du dir die obere Etage vor, ich bleibe mit Karina hier unten. Wie lange werden wir wohl brauchen?«
    »Eine Viertelstunde höchstens«, erklärte die Russin. »Außerdem ist der Keller sauber. Das haben wir ja festgestellt.«
    »Okay, dann los.«
    Uns war allen nicht wohl zumute, aber was sollten wir tun? Hier konnten uns keine Kollegen unterstützen, denn es ging nicht um normale Gangster, sondern um blutgierige Vampire.
    Nur Franco blieb zurück, und er schickte uns seine wilden Flüche hinterher…
    ***
    »Mallmann - du?« Costello hatte sich nicht zurückhalten können. Die Worte mußten heraus.
    Der Vampir lachte und zeigte seine beiden langen Zähne. »Wer sollte es sonst sein?«
    »Ja, du hast recht. Wer sollte es schon sonst sein.« Costello bemühte sich, die Beherrschung zu bewahren. Er wußte selbst, wie schwer das war. Er konnte sich nicht daran erinnern, in der letzten Zeit in einer derartigen Klemme gesteckt zu haben. Umgeben von Vampiren, selbst an den Rollstuhl gefesselt, wußte er nicht, wie er sich aus dieser verdammten Klemme lösen konnte.
    Mallmann schlenderte noch näher heran. Das D auf seiner Stirn glühte in einem düsteren Rot. Unter der Stirn malten sich die dunklen Brauen ab. So dicht, als wären sie mit einem Stift noch nachgezogen worden. Costello hatte selten zuvor so düstere Augen gesehen. Sie erinnerten ihn an Kohlestücke, in denen der Glanz zwar erloschen war, die jedoch trotzdem noch lebten, denn Mallmann schaute Costello mit einem Blick an, der nur einem Verlierer gegönnt war.
    Einen Schritt vor dem Mafiaboß blieb er stehen. Er schaute an ihm vorbei und sprach seine Helfer an. »Ihr habt eure Sache gut gemacht«, lobte er sie. »Prächtig. Ich bin sehr zufrieden. Der große Sieg nimmt Gestalt an.«
    »So war es doch vorgesehen«, sagte Tyra.
    »Ihr seid satt?«
    »Sind wir.«
    »Auch gut. Aber ich nicht.« Sein Blick wechselte und saugte sich an Costello fest.
    Mehr zu sagen brauchte Dracula II nicht. Costello wußte auch so, was gemeint war. Er wurde unruhig. Er zuckte zusammen, wollte etwas sagen und glaubte, einen Kloß in der Kehle zu haben.
    Mallmann lächelte. Er griff in die Tasche seines dunklen, umhangähnlichen Mantels. Auch dieses Kleidungsstück gehörte zu ihm wie seine beiden Blutzähne. Aus der rechten Tasche holte er einen Gegenstand hervor, den er auch weiterhin in der Hand behielt, die er Costello nun entgegenstreckte, damit er diesen Gegenstand erkennen konnte. Es war ein roter Stein. Und er erinnerte Costello an gestocktes und kristallisiertes Blut. Der Stein besaß eine ovale Form, und er paßte sich der Hand sehr gut an. Locker lag er darauf, und Mallmann betrachtete ihn mit einem nahezu stolzen Blick.
    »Weißt du, was ich hier in der Hand halte, Costello?«
    »Nein, keine Ahnung.«
    »Es ist der Blutstein.«
    Der Mafioso war überrascht. Er konnte damit nichts anfangen. »Was hat er zu bedeuten? Ist er für dich wichtig?«
    »Sehr wichtig. Er macht mich so gut wie unbesiegbar.« Mallmann lächelte kalt. »Du wirst wissen, wie anfällig Vampire gegen geweihtes Silber sind. Auch meine Brüder und Schwestern kann ich davor nicht schützen. Ich aber bin es nicht. Mir kann der Blutstein nichts anhaben, verstehst du? Ich komme mit ihm zurecht, und er ist für mich etwas Besonderes, denn er gibt mir die Kraft, zu überleben. Er besteht aus dem Blut des echten Vlad Dracul, es ist ein Erbe, und deshalb nenne ich mich auch Dracula II. Ich sehe mich als sein Nachfolger an. Dies in einer modernen Zeit, in der es andere Menschen gibt, die anders leben, aber im Prinzip gleich geblieben sind. In all ihren Körpern fließt der edle Saft, den wir benötigen, um zu überleben. Für mich ist dieser Stein so etwas wie der Stein der Weisen. Ich liebe ihn, ich gebe ihn nie aus der Hand, aber auch er befreit mich nicht von meinem Hunger nach Menschenblut. Ich muß es hin und wieder haben, und ich hole es mir auch, bevor ich

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