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1057 - Vampirhölle London

1057 - Vampirhölle London

Titel: 1057 - Vampirhölle London
Autoren: Jason Dark
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Teich?« Sie hob die Schultern. »Ich kann mir sonst nichts anderes vorstellen, da ein fließendes Gewässer tödlich sein soll.«
    Da mußten wir ihr recht geben.
    »Dennoch spielt das Wasser eine große Rolle!« Suko beharrte auf seinem Standpunkt. »Sonst hätte er es nicht in seine letzten Worte mit eingebaut.«
    »Es gibt doch nur den Fluß hier in London.«
    Ich nickte Karina zu.
    »Und die Themse ist ein fließendes Gewässer. Für Vampire also tödlich, denke ich.«
    »Im Prinzip schon, aber nicht unbedingt«, sagte Suko.
    »Komm, jetzt relativiere nicht und…«
    »Laß mich ausreden, Karina. Wir müssen sogar relativieren.«
    Suko sprach und schaute mich fast strahlend an. Ich kannte diesen Blick. Wenn er ihn aufsetzte, war ihm eine Idee gekommen.
    »Bisher sind wir nur von einem ›im Wasser‹ ausgegangen, richtig?«
    »Klar.«
    »Aber es gibt auch ein…«
    »Auf dem Wasser«, sagte ich.
    »Wau, John, stark.«
    »Ein Boot!« rief Karina. »Ein Schiff!« Ihre Augen glänzten plötzlich. »Oder nicht?«
    »Genau das habe ich damit sagen wollen«, erklärte Suko. »Drei Pluspunkte für dich. Sie haben das Versteck hier verlassen und sind zu einem anderen gefahren, das ihnen sicherer erscheint. Costello mußte damit rechnen, daß wir die Bude hier finden würden, was auch passiert ist, dank unserer Karina. Soweit haben Costello und Mallmann auch gedacht und deshalb die Notbremse gezogen.«
    Ich sprach Karina an. »Da du ja einiges weißt, kannst du uns möglicherweise auch sagen, ob Costello der Eigner eines Bootes ist. Und wenn ja, wo es liegt.«
    Die Russin stand da wie ein begossener Pudel. Sie machte einen verflixt traurigen Eindruck. »Ihr könnt mich steinigen und foltern«, erklärte sie, »aber ich weiß es nicht. Mir ist von einem Boot, das ihm gehört, nichts bekannt. Er hat es vor mir verschwiegen, falls wir damit richtig liegen.«
    »Normalerweise läßt sich das herausfinden, ob ein Boot auf Costellos Namen zugelassen wurde«, sagte ich. »In seinem Fall jedoch glaube ich nicht daran. Logan Costello ist ein Mensch, der sich immer absichert. Er wird sich eine derartige Blöße nie geben. Sollte er tatsächlich ein derartiges Boot besitzen, dann wird es offiziell einen anderen Besitzer haben. Einen vorgeschickten Strohmann. Es ist und bleibt die Person, die im Hintergrund die Fäden zieht.«
    Karina Grischin blieb beim Thema. »Aber die Idee ist doch nicht schlecht, oder?«
    »Ganz und gar nicht. Nur haben wir einen Nachteil.«
    »Ich weiß, John, die Zeit.«
    »Genau, denn sie rinnt uns zwischen den Fingern dahin. Sie ist wie Sand, der sich nicht aufhalten läßt. Wir können in den wenigen Stunden nicht jedes Boot kontrollieren, das an den beiden Ufern des Flusses liegt. Das ist unmöglich.«
    »Also haben wir nichts erreicht!« erklärte Karina.
    »So darfst du das nicht sehen. Es gibt einen Vampir weniger. Aber es ist natürlich nur der berühmte Tropfen auf den heißen Stein.«
    »Dann müssen wir warten«, flüsterte sie vor sich hin. »So lange warten, bis die Blutsauger wieder zugeschlagen haben.« Sie war ziemlich blaß geworden. »Allmählich befürchte ich, daß die Vampirhölle London Wirklichkeit wird…«
    ***
    Das Wasser der Themse war nicht aufgewühlt, es floß mit normaler Geschwindigkeit dahin. Schiffe durchpflügten den Fluß, erzeugten weitere Wellen, die sich zu den Ufern hin ausbreiteten und dort ausliefen, wobei die an ihnen liegenden Boote durch den Wellenschlag auf und niederschaukelten.
    Es gab genügend Stellen, an denen die unterschiedlich großen Boote festgetäut waren. Unter anderem auch die Ausflugsschiffe, die zu dieser Jahreszeit noch nicht fuhren, aber für den Sommer fit gemacht wurden. Sie wurden überholt, sie bekamen einen neuen Anstrich. Manche lagen in den entsprechenden Docks, andere wiederum waren in die toten Arme des Flusses hineingelenkt worden.
    In einem dieser Arme dümpelte auch ein Boot, das nicht zu den Fahrgastschiffen gehörte, obwohl es von der Größe her schon mit den kleineren aus der Flotte mithalten konnte.
    Es besaß ein breites Deck mit einem entsprechenden Aufbau.
    Mindestens 30 Personen fanden in ihm ihre Plätze. Ein hellgestrichenes Dach schützte vor Sonne und Regen. Breite Fensterfronten ließen die Sicht auf die Umgebung zu, und am Heck waren einige Bänke festgeschraubt worden. Man hatte sie früher einmal weiß lackiert, doch die Seeluft hatte den Lack spröde werden lassen und ihn an vielen Stellen sogar ganz weggeputzt.
    Auf
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