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1057 - Vampirhölle London

1057 - Vampirhölle London

Titel: 1057 - Vampirhölle London
Autoren: Jason Dark
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Basis seiner Macht. Auf ihm baute sich alles auf, denn er machte ihn unbesiegbar.
    Das Blut des alten und so berühmten Vlad Dracula verteilte sich dort und war versteinert oder kristallisiert worden. Wie gern hätte Sinclair diesen Blutstein in seinem Besitz gehabt. Das war ihm bisher noch nicht gelungen. So konnte der Vampir Mallmann dem Geisterjäger auch gegenübertreten, ohne zu große Sorgen haben zu müssen.
    Das war nur bei ihm so. Nicht bei den anderen hier, Costello eingeschlossen. Er war ein normaler Vampir. Nichts schützte ihn vor der Kraft einer geweihten Silberkugel oder eines wuchtig in die Brust getriebenen Eichenpflocks. Aber Costello war trotzdem wichtig, da seine Beziehungen sehr weit reichten.
    Mallmann war zudem schlau genug, um zu wissen, daß er mit einer Aktion nicht zu lange warten durfte. Die Zeit drängte. Es würde sich herumsprechen, was mit Logan Costello passiert war.
    So konnte es leicht sein, daß die Organisation zerfiel und sich die einzelnen Gruppen in einem blutigen Bandenkrieg bis aufs Messer bekämpften. Sollten sie ruhig, dann würde die Vampirhölle London noch mehr angeheizt werden, aber den Zeitpunkt wollte Mallmann selbst bestimmen.
    Bisher war es recht gut gelaufen. Es hätte auch anders kommen können. Nur seinen Haß auf Sinclair und dessen Freunde konnte er nicht zurückhalten, deshalb hatte er ihm auch Kesslee und Tronk auf den Hals geschickt. Beide gab es nicht mehr. Auch deshalb nicht, weil er von einer Verräterin aus Costellos Reihen Hilfe bekommen hatte.
    Mallmann wußte alles über die Russin. Costello hatte es ihm berichtet, und er ärgerte sich wahnsinnig darüber, daß er dieser Person so vertraut hatte.
    Sie mußten warten – leider. In der Zwischenzeit konnte die andere Seite Schlüsse ziehen, nachforschen, suchen. Einen Aufpasser hatte er im ersten Versteck zurückgelassen. Es war möglich, daß er von der anderen Seite gefunden wurde. Ein Bauernopfer, das nicht viel wußte, und Sinclairs Pläne möglicherweise durcheinanderbrachte.
    Täuschen, falsche Spuren legen, andere ins Leere laufen lassen, um dann blitzschnell zuzuschlagen, darin war Mallmann ein wahrer Meister. Er sah seine große Stunde für gekommen. Es kam schon einem Wunder gleich, wenn es jetzt noch jemand schaffte, ihn bei seinen Plänen zu stören und zurückzuhalten.
    Er schaute auf Logan Costello. Der große Mafiaboß hockte zusammengesunken in seinem Rollstuhl. Auf Mallmann machte er den Eindruck einer Leiche. Er brauchte Blut, wie auch die anderen, die den Boden bedeckten und sich kaum bewegten.
    Mallmann ging vor. Er mußte über Körper hinwegsteigen, die in seinem Weg lagen, und blieb plötzlich stehen, als sich jemand dicht vor ihm aufrichtete.
    Nicht sehr schnell, auch nicht normal, sondern sehr träge, als wäre die Person soeben aus einem tiefen, langen Schlaf erwacht. Es war Tyra, die sich hochstemmte, dabei leise stöhnte, Mallmanns Nähe bemerkt hatte, und den Kopf so weit in den Nacken legte, damit sie ihm ins Gesicht schauen konnte.
    Dracula II schaute auf sie herab. Er grinste. Seine dunkle Kleidung verschmolz mit dem Grau des Hintergrunds. Nur sein Gesicht leuchtete fahler, und auf der Stirn malte sich wieder das rote D ab.
    Tyra war nicht so agil wie sonst. Auch sie machte der Tag schlapp, und sie wartete darauf, daß sich dies ändern würde.
    Er sah den leicht fragenden Ausdruck in ihren Augen und nickte ihr knapp zu. »Die Zeit wird vergehen. Deine Kräfte kehren bald zurück, und wir werden ablegen.«
    »Wie lange noch?«
    »Drei, vier Stunden…«
    »Zu lange.«
    »Nein, es kommt dir nur so vor.«
    Tyra bewegte langsam ihren Mund. »Ich will Rache«, formulierte sie mit rauher Stimme. »Ich will Rache für meine Freunde Kesslee und Tronk. Ich will Sinclair.«
    Mallmann legte ihr eine Hand auf den Kopf. »Keine Sorge, meine Liebe, du wirst deine Rache bekommen, das schwöre ich dir. Ich werde Sinclairs Blut endlich sprudeln sehen und auch zuschauen, wie es in deinen Rachen rinnt.«
    Sie hatte Einwände und sagte mit müde klingender Stimme.
    »Aber er weiß nicht, wo wir sind.«
    Dracula II schüttelte den Kopf. »Keine Sorge, Sinclair wird es bald wissen. Ich kenne ihn einfach zu gut. Es ist sehr schlau, das muß ich dir sagen.«
    »Aber wir sind besser!«
    »Das stimmt.« Er drückte sie wieder zurück. Ihre Körper senkte sich dem Boden entgegen. »Ruh dich weiterhin aus. Unsere Stunde ist bald da. Wenn sich die Dämmerung über die Stadt senkt, sind auch wir
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