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1057 - Vampirhölle London

1057 - Vampirhölle London

Titel: 1057 - Vampirhölle London
Autoren: Jason Dark
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Suko und ich gelassener als Karina Grischin, für die alles noch neu war. Sie atmete heftig und stoßweise.
    Zudem wirkte sie wie jemand, der seine Aktion bedauerte.
    Der Vampir sackte zusammen. Er war einen recht großen Schritt zurückgegangen und verlor seine Kraft. In meiner Nähe brach er zusammen. Auf seinem Gesicht malte sich ein ungläubiges Staunen ab. Erst jetzt mußte er merken, was da passiert war. Womöglich dachte er wieder wie ein Mensch, denn das geweihte Silber hatte den bösen Keim in seinem Innern radikal zerstört.
    Ich startete einen letzten Versuch. Bevor der Blutsauger endgültig am Boden lag, schrie ich ihn an. »Wo steckt Costello? Wo hält er sich verborgen?«
    Er fiel hin. Die Lippen bewegten sich. Er wollte mir tatsächlich eine Antwort geben, und ich mußte mich schon sehr tief bücken, um ihn verstehen zu können, wenn überhaupt.
    Es waren Worte. Ich hörte sie nur als Zischen. Dunkelheit, Nacht und Wasser.
    Danach war Schluß.
    Er lag jetzt auf dem Rücken. Wir erlebten das, was Suko und ich schon kannten. Der Ausdruck in seinem Gesicht veränderte sich. Er wurde friedlich. Wie bei einem Toten, der in aller Ruhe eingeschlafen war.
    Und auch wir sprachen kein Wort mehr…
    ***
    Die Ruhe blieb nicht lange, denn Karina unterbrach sie mit Worten, die einer Selbstanklage glichen. »Ich habe alles verbockt. Ich hätte nicht schießen sollen, aber ich habe es getan, weil ich nicht anders konnte, verdammt. Es ging alles so plötzlich. Ich habe nicht damit gerechnet. Er wirbelte auf mich zu. Ich konnte nicht mehr ausweichen…«, sie blickte uns an. »Ihr versteht mich doch – oder?«
    »Keine Sorge«, erwiderte ich mit leiser Stimme. »Wir verstehen dich sehr gut, Karina.«
    »Es war wie einstudiert. Ein Reflex. Ich habe nicht nachgedacht.«
    Sie wühlte mit einer Hand ihr Haar durch. »Es ist alles so furchtbar gewesen.« Sie schaute mich an. »Er hätte doch bestimmt geredet, nicht wahr, John?«
    »Das glaube ich nicht.«
    »Hör auf!« fuhr sie mich an, bevor ich eine Erklärung hinzufügen konnte. »Das sagst du nur, um mich zu trösten. Das kann ich einfach nicht glauben. Du hast ihn beinahe soweit gehabt, das weiß ich schon.«
    »Nein, Karina. Du hast selbst erlebt, daß er sich anders aus der Affäre ziehen wollte. Außerdem hat er gewußt, daß wir ihn erlösen müssen. Wir können ihn nicht existieren lassen. Er wäre einfach eine zu große Gefahr gewesen.«
    »Meinst du das ehrlich?«
    »Ja, glaube es mir. Suko und ich haben unsere Erfahrungen sammeln können. Vampire existieren nach eigenen Regeln. Und für sie gibt es auch eigene Regeln. Deshalb brauchst du dir keine Vorwürfe zu machen, Karina.«
    Sie wollte es nicht glauben und drehte den Kopf, um Suko anzuschauen. Der sagte nichts. Er lächelte nur und nickte. Das beruhigte sie einigermaßen. Trotzdem war sie noch nicht fertig. »Hat er nicht… ich meine … hat er nicht etwas gesagt? Trotz allem?«
    »Hat er«, bestätigte ich.
    »Und was?«
    »Ich habe es schlecht verstanden. Er hat nur gehaucht, aber…«
    »Wasser, Nacht und Dunkelheit«, erklärte Suko. »Das glaube ich, gehört zu haben – oder?«
    »Ja, so hat es geklungen.«
    »Was meinte er damit?« fragte Karina.
    Ich runzelte die Stirn. »Das genau ist unser Problem oder unser großes Rätsel. Wir müssen damit zurechtkommen. Es war ein Hinweis. Ich denke nicht, daß er kurz vor seiner Vernichtung bewußt die Unwahrheit gesagt hat.«
    »Damit ist die Nacht gemeint.«
    »Richtig, Karina.«
    »Und auch Wasser.«
    »Was wiederum nicht paßt«, sagte Suko. »Wasser oder fließendes Wasser ist für Vampire tödlich. So jedenfalls steht es geschrieben. So erzählt es die Legende.«
    »Vielleicht stimmt sie nicht mehr.« Karina starrte auf die bewegungslose Gestalt. »Es kann doch sein, daß alles anders geworden ist. Oder glaubt ihr das nicht?«
    »Die Regeln sind gleich geblieben«, erklärte Suko. »Da können sich die Zeiten auch noch so geändert haben.« Er trat gegen die am Boden liegende Maschinenpistole. »Wir müssen alles in die richtige Reihenfolge bringen, versteht ihr? Er hat uns den Hinweis auf die Nacht gegeben. Okay, akzeptiert, denn damit haben wir auch rechnen müssen. Vampire sind Geschöpfe der Nacht. Sie entfalten ihre Kraft in der Dunkelheit. So können wir Nacht und Dunkelheit gleichsetzen. Für mich zumindest sind es keine zwei verschiedenen Hinweise.«
    »Bleibt das Wasser«, sagte ich.
    »Richtig.«
    Karina hatte mitgedacht. »Ein See? Ein
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