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1058 - Vorstoß nach M3

Titel: 1058 - Vorstoß nach M3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Alaska.
    Eine feurige Wand stieg vor der CAROLINA in die Hohe. Ein Schlag von mörderischer Wucht erschütterte das kleine Fahrzeug. Die Zelle zitterte und dröhnte, als wäre sie eine Glocke, die vom Schlag eines gigantischen Klöppels getroffen wurde. Perry fühlte sich in seinem Sitz nach vorne gerissen, zur Seite geschleudert. Die energetischen Gurte flackerten unter dem Einfluß der Überbeanspruchung. Alarmpfeifen gellten. Die Meßinstrumente zeigten rote Blinklichter. „Geschwindigkeit sinkt", meldete Alaska Saedelaeres stoische Stimme.
    Das konzentrierte Schwerefeld sog die kinetische Energie der Space-Jet in sich auf. Perry wand sich unter dem Andruck, den der Antigrav nicht mehr zu absorbieren vermochte.
    Das Innere der Kabine war ein irrlichterndes Inferno aus grellen, bunten Reflexen.
    Da schrie Fellmer Lloyd auf. „Nein ... nicht..."
    Perry stemmte sich gegen den mörderischen Druck und brachte den Sessel dazu, sich zu drehen. Lloyd war in den Halterungen der Energiegurte zusammengesunken. Er hatte die Augen geschlossen. Sein Atem ging rasch und flach. Das Gesicht war zu einer Grimasse des Schmerzes verzerrt.
    Guckys Blick war glasig. Der Ilt hielt sich gegen den Anprall psionischer Energien, die von allen Seiten auf ihn einströmten. Er war auf diesen Anprall vorbereitet. Mit aller Kraft stemmte er sich gegen den vernichtenden Einfluß. Aber seine Augen flehten. Er wollte erlöst werden. „Geschwindigkeit geht gegen Null."
    Die CAROLINA war zum Spielball der Elemente geworden. Der Antigrav geriet außer Takt. Die kleine Space-Jet wurde in die Höhe gewirbelt und Sekunden später in die Tiefe gerissen. „Wir kommen nicht durch", sagte Alaska Saedelaere.
    Draußen flammte das Firmament. Die Augen vermochten dem grellen Aufzucken unterschiedlicher Farben nicht mehr zu folgen. Das Blickfeld wurde zu einem sinnverwirrenden Durcheinander aus huschenden Leuchterscheinungen. „Halt aus, Gucky", murmelte Perry ins Mikrophon seines Helmsenders.
    Er wandte sich an Jen Salik. „Kein besserer Augenblick als dieser, um deine Idee auszuprobieren", preßte er hervor.
    Hinter der Helmscheibe sah er Jen Salik nicken. „Gucky - jetzt!" sagte er scharf.
     
    6.
     
    Ein ächzendes, kreischendes Inferno. Die Schutzschirme der Lebenserhaltungssysteme reichten nicht aus, um die entfesselten Gewalten des Trichters zu neutralisieren. Perry fühlte sich hin und her geschüttelt. Er drehte sich um sich selbst mit wahnwitziger Geschwindigkeit. Jeweils für Sekundenbruchteile sah er die Gestalten Guckys und Jen Saliks in seinem Blickfeld auftauchen; dann waren sie wieder verschwunden.
    Das Firmament glühte und zuckte in allen Farben des Spektrums. Seitwärts lag die kochende, brodelnde Mündung des gigantischen Trichters, deren Lichtflut das Auge nicht zu ertragen vermochte. Sie schwebten im Nichts. Gucky hatte sie aus der Space-Jet hinausteleportiert. Die CAROLINA war weit entfernt - irgendwo, nicht mehr zu erkennen im unaufhörlichen Zucken der Schwerkraftschlieren.
    Und wenn wir uns getäuscht haben? schoß es Perry durch den Sinn.
    Jen Saliks Idee beruhte auf den Beobachtungen, die sie in der Nähe der Hyperbarie-Quelle gemacht hatten. Die Quelle hatte sich angeschickt, die DAN PICOT und die CAROLINA zu vernichten, bis sie im letzten Augenblick „anderen Sinnes" geworden war.
    So drückten sie es aus - als ob eine Hyperbarie-Quelle ein intelligentes Gebilde wäre. Die Porleyter waren Vorläufer der Ritter der Tiefe. Salik und Perry Rhodan waren im Dom Kesdschan als Mitglieder des Ritterordens der Tiefe anerkannt worden.
    Würden die Porleyter, so ging Jen Saliks Gedankengang, sich gegen unsere Annäherung wehren, wenn sie wüßten, daß wir Ritter der Tiefe sind?
    Die Hyperbarie-Quelle schien Perry Rhodans Ritter-Status in letzter Sekunde erkannt und ihre Feindseligkeit daraufhin eingestellt zu haben. Vielleicht, sagte Jen Salik, müssen wir uns ihnen nur zeigen, und dann heißen sie uns mit offenen Armen willkommen!
    Was heißt zeigen? Und wer sind sie? Zeigen heißt: hinter den schützenden Hüllen der Raumschiffe hervorkommen. Und wen kümmert's, wer sie sind? Solange sie nur auf die gewünschte Art und Weise reagieren!
    Diese Gedanken gingen Perry durch den Kopf, während im Raum ringsum Tausende von Nordlichtern auf einmal zuckten, die Höllenglut der Trichtermündung unter ihm brannte und die wütenden Kräfte der Gravitationsschlieren ihn beutelten wie einen Sack voller Leinen in einer altmodischen

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