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1059 - Der Scharfrichter

1059 - Der Scharfrichter

Titel: 1059 - Der Scharfrichter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Das wird sich alles regeln lassen. Fahren sie bitte nach Mayne.«
    »Gut, Sir, ich mache mich dann vom Acker.«
    Er grinste über die lockere Bemerkung und wollte noch wissen, ob Karina Grischin gut gestartet war.
    »Ja, das ist sie. Es hat sie nach Rußland gezogen. Ich kann verstehen, daß es ihr in London nicht mehr gefallen hat nachdem, was sie hier erleben mußte.«
    »Ich war von ihr beeindruckt.«
    »Ich auch, Sir.«
    »Das habe ich gesehen.« Mein Chef grinste. Auch ohne zu fragen wußte ich, was er damit gemeint hatte.
    Ich verließ das Büro endgültig und schaute vor der Fahrt noch bei Glenda vorbei. Sie war allein, beschäftigte sich mit der Ablage und schaute über die Schulter, als ich ihr Reich betrat.
    »Da bist du ja wieder.«
    »Klar, und ich bin auch gleich wieder weg.«
    Sie fragte nicht, wohin ich fahren würde und erkundigte sich nur mit spitzen Worten, ob ich meine neue Freundin auch sicher zum Flughafen gebracht hatte.
    »Habe ich.«
    »Das ist nett.«
    »Wieso kommst du auf Freundin?«
    Sie winkte ab. »Hör auf, John, ich kenne dich. Ich habe es dir angesehen. Du warst von Karina ganz schön beeindruckt.«
    »Wenn du meinst…«, sagte ich und war schon auf dem Weg zur Tür. »Bis später dann.«
    Sie streckte mir die Zunge heraus. Ich lachte, schloß die Tür und ließ Glenda allein.
    Was mich in Mayne erwartete, wußte ich nicht. Aber die Fahrt dorthin war mir lieber als in London herumzulaufen, um einen abgeschlossenen Fall aufzuarbeiten…
    ***
    Am frühen Nachmittag traf ich in Mayne ein. Es war ein Ort auf dem platten Land. Er wirkte ebenso platt, ebenso vergessen und war trotzdem irgendwie eine Idylle, denn hier lebte man noch nach den alten Regeln, die schon im letzten Jahrhundert Bestand gehabt hatten. Die Tage vergingen gleich, die Nächte auch, aber dieser Frieden störte sicherlich. Er war nur äußerlich, denn schon oft hatte ich erlebt, daß sich hinter einer derartigen Fassade das Grauen verbarg.
    Wo Pinter wohnte, wußte ich nicht. Aber ich hatte einen Mund, um fragen zu können. Eine Frau erklärte mir den Weg und schaute mich dabei seltsam an.
    »Habe ich etwas an mir?« fragte ich lachend.
    »Nein, das nicht.«
    »Sondern?«
    »Sie fragen nach Douglas Pinter?«
    »Ich will zu ihm.«
    »Es geht im schlecht, habe ich gehört.«
    »Kennen Sie den Grund?«
    »Mary ist verschwunden!« preßte die Frau hervor.
    »Seine Gattin?«
    »Ja.«
    »Wann?«
    »In der Nacht, glaube ich. Aber ich will nichts gesagt haben. Sie werden selbst mit ihm sprechen.«
    »Ja, das möchte ich gern. Vielen Dank für Ihre Auskünfte. Sie waren sehr nett.«
    Die Frau bekam einen roten Kopf. Ich sah es, als ich wieder startete. Den Weg hatte ich mir eingeprägt. Ich mußte zwar noch durch Mayne kurven, fand das Haus jedoch.
    Vor ihm parkte ein alter Ford. Ich schaute durch den Vorgarten hinweg auf das Haus mit den grauen Mauern, sah in der Umgebung noch einige stehen, die ebenso aussahen, und brauchte das schmale Tor nicht erst aufzustoßen, denn es stand bereits offen.
    Nur die Haustür war geschlossen. So blieb mir nichts anders übrig, als zu klingeln.
    Eine Frau öffnete mir. Sie war ungefähr Vierzig, ziemlich korpulent, trug einen roten Pullover und dunkle Jeans. Ihre ebenfalls dunklen Augenbrauen zogen sich zusammen, als sie mich musterte und dabei den Kopf anheben mußte, weil sie klein war.
    »Wer sind Sie?«
    »Mein Name ist John Sinclair. Ich bin gekommen, um mit Doug Pinter zu sprechen.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Das ist nicht möglich.«
    »Schade. Warum nicht? Ist er nicht da?«
    »Das schon. Er ist nicht in der Lage, einen Fremden zu empfangen. Und Sie sind fremd.«
    »Das stimmt. Trotzdem würde ich gern mit ihm sprechen, wenn Sie erlauben. Sind Sie Mrs. Pinter?«
    Ihr Gesicht verhärtete sich. »Nein, das bin ich nicht. Ich bin eine Nachbarin, die sich um Doug kümmert.«
    »Ah, so ist das.«
    »Nicht, was Sie vielleicht denken, Mr. Sinclair, es geht ihm wirklich nicht gut. Kommen Sie später wieder.«
    Pinter mußte gehört oder gemerkt haben, daß sich an der Tür etwas tat, denn ich hörte seine Stimme. »Wer ist es denn, Ellen?« rief er ziemlich schwach.
    »Ein gewisser Sinclair. Der Mann ist nicht von hier. Er will aber mit dir reden.«
    Bevor Pinter etwas antworten konnte, übernahm ich die Initiative. »Sagt Ihnen der Name Cryton etwas, Mr. Pinter?«
    Da hatte ich ins Schwarze getroffen. Er sprach jetzt lauter.
    »Schick ihn nicht weg, Ellen. Er soll zu mir kommen. Ich… ich

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