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106 - Atomgespenster

106 - Atomgespenster

Titel: 106 - Atomgespenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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die Kranke
zudeckte.
    Selbst als das Laken den Körper der Frau
berührte, zuckte diese vor Schmerz zusammen.
    »Wer sind Sie? Wie ist es passiert ?« fragte Larry leise. Er war froh, daß die anderen Gäste
sich etwas abseits hielten und ihre Neugier zügelten.
    »Jacqueline ... Canven«, wisperte die Frau.
»Ich bin plötzlich ... vor Schmerzen auf gewacht...«
    Larry war der weit offenen Tür des
Motel-Zimmers so nahe, daß er einen Blick hineinwerfen konnte. Es waren keinerlei
Brandspuren zu erkennen.
    »Haben Sie Feuer gesehen ?«
    »Nein ... ich weiß nicht...«
    Jacqueline Canvens Augen waren nur schmale
Schlitze, so daß Larry die Farbe ihrer Augen nicht identifizieren konnte.
    Es war sinnlos, weiter mit ihr zu reden.
Jedes Wort fiel ihr schwer. Auch ihre Lippen und die Schleimhäute ihres Mundes
waren stark in Mitleidenschaft gezogen.
    Unwillkürlich dachte Larry noch etwas
anderes.
    Das sah nach einer schweren
Strahlenschädigung aus.
    Bis zum Eintreffen des Krankenwagens
vergingen nur zehn Minuten, aber Larry Brent kamen sie vor wie eine Ewigkeit.
    Die Sanitäter eilten durch den Korridor und
trugen eine Bahre mit sich.
    Behutsam betteten sie die Frau darauf, die
trotz allem vor Schmerzen schrie.
    Heftig bewegte sie den Kopf hin und her und
biß sich auf die Unterlippe, aus der sofort Gewebeflüssigkeit und Blut
sickerten.
    Für Jacqueline Canven wäre es am besten
gewesen, wenn niemand sie angefaßt hätte. Aber das war eben nicht möglich.
    Mit Sirenengeheul und Alarmleuchte fuhr der
Ambulanzwagen davon. Zum »Central-Hospital« von Knoxville.
    Inzwischen war auch die Polizei eingetroffen,
und der Sheriff inspizierte das Zimmer, in dem Jacqueline Canven untergebracht
war.
    Die anderen Gäste des Motels und auch Larry
Brent wurden befragt, ob ihnen etwas Außergewöhnliches und Verdächtiges
aufgefallen wäre. Bis auf die Schreie, die von fast allen gehört wurden, hatte
niemand eine Mitteilung zu machen.
    X-RAY-3 gab wenig später, als er sein Zimmer
aufsuchte, über den Sender seines Ringes einen kurzen Bericht nach New York. Über
Satellitenfunk kam die Meldung herein, wurde empfangen und von den beiden
großen Hauptcomputern sofort analysiert und archiviert. Die Hinweise ergänzten
die bisherigen Daten über den Fall Tom Sullivan, wurden aber mit einem Fragezeichen
versehen, solange keine eindeutige Klärung vorlag.
    Die sollte X-RAY-3 erbringen.
    Larry Brent war zehn Minuten früher am Haus
der Sullivans, als man ihn dort erwartete.
    Das Haus lag am Ende einer Straße, ein
typisches Einfamilien- und Bungalow-Viertel an der östlichen Peripherie.
    Die Anwesen waren nicht umzäunt. Von der
Straße aus waren die leicht angeschütteten Vorgärten einsehbar, die sauber
geplättelten Wege, die zu den Haustüren führten.
    X-RAY-3 fuhr langsam am Haus der Sullivans
vorbei.
    Das Garagentor stand offen. Sullivan selbst
war bereits zur Arbeit gefahren. Rechts neben dem Haus befand sich ein hoher,
geflochtener Holzzaun, der die Sicht in den nach hinten liegenden Garten
versperrte.
    Alle anderen Häuser in der Nachbarschaft
hatten diesen Sichtschutz nicht.
    Die Sullivans hatten sich abgekapselt aus
Angst und vor der Neugierde der Menschen.
    Larry hatte das Schiebedach seines Lotus
Europa zurückgleiten lassen, als er im Schrittempo durch das Wohngebiet fuhr.
    Er hörte die helle Stimme eines Kindes und
Lachen, das hinter dem Zaun herkam.
    Zwei Häuser weiter arbeitete eine ältere Frau
in ihrem Vorgarten, zupfte Unkraut und häckelte den Boden.
    Die Frau blickte hoch, als der auffällige
rote Wagen entlangkam.
    Larry Brent wendete am Ende der Straße und
hielt dann genau vorm Haus der Sullivans.
    Die Frau mit dem karierten Kopftuch und den
Lockenwicklern verengte die Augen.
    »Wollen Sie wirklich dahin gehen, Mister ?« fragte sie spitz.
    X-RAY-3 war überrascht, auf diese Weise
angesprochen zu werden. »Ja«, sagte er freundlich und blieb stehen. »Ich bin
doch richtig bei Sullivan, nicht wahr? «
    »Goldrichtig. Aber wenn Sie ihnen was
verkaufen wollen, wäre es besser. Sie würden wieder gehen .«
    »Warum ?« gab er sich
neugierig, obwohl er sich genau denken konnte, was nachkam.
    Die Frau wiegte bedächtig den Kopf. »Da
geht’s nicht mit rechten Dingen zu. Meiden Sie vor allem die Nähe des Jungen.
Der hat den Teufel im Leib .«
    »Spritzt er die Besucher mit ’ner
Wasserpistole voll ?«
    »Wenn’s nur das wäre! Wenn er auftaucht,
gehen meistens irgendwelche Sachen in Flammen auf .«
    »Spielt er so

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