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106 - Atomgespenster

106 - Atomgespenster

Titel: 106 - Atomgespenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Mandy Gorling.
    »Sie hat ein besonders schweres Schicksal
hinter sich, Mister Brent. Sie hat es nie verkraftet, daß ihr Kind tot geboren
wurde. Sie glaubt noch heute, daß es lebt, daß es ihr weggenommen wurde . . .
Ich kenne Mandy Gorling seit damals. Wir lagen zusammen im Krankenhaus und
besuchen uns hin und wieder noch heute .«
    Larry machte sich Notizen und nahm sich vor,
auch Mandy Gorling und die anderen Frauen so schnell wie möglich zu sprechen.
Ebenfalls interessierte ihn Dr. Funner, der mit der Problematik besonders
vertraut zu sein schien.
    Tom Sullivan hatte sein Kampfspiel inzwischen
beendet und sammelte vor seinem Zelt Zweige und Laub, um ein Lagerfeuer zu
errichten.
    Mrs. Sullivan öffnete die Tür zur Terrasse
und ging Larry Brent in den Garten voran.
    Tom blickte auf.
    Er hatte blaue Augen, fast weißblondes Haar
und eine zarte, fast durchscheinend wirkende Haut.
    »Wer ist das, Mam ?« fragte er.
    »Das ist Mister Brent. Er möchte sich mit dir
ein wenig unterhalten .«
    »Ist er ein Parapsychologe ?«
    »Ja, Tom.«
    Dem Jungen waren diese Begriffe bereits
vertraut. Das verwunderte den PSA-Agenten nicht. Seit einigen Wochen machte der
Siebenjährige eine Untersuchung nach der anderen durch. Was Ärzte und
Parapsychologen waren, wußte er inzwischen schon.
    Schon der erste Kontakt und die Art zu reden
und zu antworten, gewährten Larry Brent tiefere Einblicke in die Wesensart des
Jungen.
    Für seine sieben Jahre war er ausgesprochen
aufgeweckt und klug. Er wirkte auf Larry bedeutend älter. Manche Antwort
verblüffte selbst ihn, den Spezialisten des Ungewöhnlichen.
    Da gewann er sogar den Eindruck, einem -
Erwachsenen gegenüberzustehen.
     
    *
     
    »Sie wollen bestimmt mit mir keine neuen
Experimente anstellen«, sagte Tom unvermittelt. In voller Cowboy- Montur stand
er vor Larry Brent und hatte den Hut nach hinten geschoben. »Ich nehme an - Sie
sind nur neugierig .«
    Er sprach die Worte leise aus, und sie
klangen fast gefährlich.
    Seine Mutter bekam diese Äußerung nicht mehr
mit. Larry Brent hatte ihr mit einem Blick zuvor zu verstehen gegeben, daß er
gern mit Tom allein sein wolle.
    Da konnte er dessen Art und Reaktionen am
besten studieren.
    Ihn fror, als er den Blick der hellblauen
Augen erwiderte. Sie hatten nicht nur die Farbe des Eises, eisige Kälte schien
auch von ihnen auszugehen.
    »Wie kommst du darauf, Tom ?«
    »Ich merke das. Ganz einfach, nicht wahr?
Aber ihr könnt noch so viele Fragen stellen, ergründen werdet ihr es nie . . .«
    Das klang aggressiv.
    Larry fragte sich, ob er etwas Falsches
gesagt oder getan hatte. Er fand dafür jedoch keinen Anhaltspunkt. Er glaubte,
sehr geschickt und mit Fingerspitzengefühl an die Sache herangegangen zu sein.
    Mit einer solchen Reaktion seitens Tom
Sullivans hatte er auf keinen Fall gerechnet.
    »Du sprichst in der Mehrzahl, Tom«, noch
lächelte Larry Brent und saß in der Hocke vor dem Jungen, damit der kleine
Bursche nicht ständig an ihm hochsehen mußte. »Gibt es denn noch mehr, die so
denken und fühlen wie du und die - eine ähnliche Fähigkeit besitzen ?«
    Tom Sullivan wirkte sehr ernst.
    Zwischen dem seine Umwelt vergessenden,
spielenden Knaben von vorhin und dem, der ihm jetzt gegenüberstand, lagen
Welten.
    Tom Sullivan wirkte kalt und berechnend. So
reagierte kein Siebenjähriger!
    »Ja, das kann man annehmen ... « Um die
Lippen seines Gegenüber zuckte es verächtlich. Tom Sullivan schien sich an der
Verblüffung seines Befragers köstlich zu amüsieren. »Wir sind alle gleich ...
und wir haben nichts mit euch zu tun . .. Gehen Sie
wieder dorthin, woher Sie gekommen sind, und lassen Sie den Dingen ihren freien
Lauf...«
    In Tom Sullivans letzte Worte mischte sich
das Schreien.
    Mrs. Sullivan schrie!
    Larry warf den Kopf herum und sah den
Feuerschein hinter den zugezogenen Gardinen.
    Im Haus brannte es!
     
    *
     
    Auf halbem Weg nach New Orleans fand die
lange zuvor vereinbarte Begegnung statt.
    Ernie Winewood sah schlecht aus.
    Er war unrasiert, und dunkle Stoppeln gaben
seinem Gesicht das Aussehen, als läge ein Schatten darauf.
    Die dunklen Ringe um die Augen ließen
Winewoods Gesicht noch bleicher erscheinen.
    Er war körperlich und nervlich erschöpft. Er
hatte in der Nacht so gut wie kein Auge geschlossen.
    Nur wenige Stunden Schlaf, zusammengerollt
wie ein Igel auf dem Vordersitz, hatten ihm nach all den Aufregungen der
vergangenen Nacht nicht die erforderliche Erholung gebracht.
    Winewood hatte vor einer

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