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106 - Atomgespenster

106 - Atomgespenster

Titel: 106 - Atomgespenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Stunde in der
Imbißbude einer Tankstelle eine heiße Tasse Kaffee in sich hineingeschüttet und
hastig einen Hot dog verspeist.
    Dann war er zum Treffpunkt gefahren.
    Der dunkle Bus stand rund hundert Meter vom
Straßenrand entfernt und war durch Büsche und Bäume gut. getarnt.
    Kurz nach neun Uhr näherte sich der
Abzweigung ein chromblitzender Cadillac, in dem zwei dunkelhäutige Männer
saßen.
    Es handelte sich um Araber.
    Beide machten einen distinguierten Eindruck,
trugen maßgeschneiderte Anzüge und erweckten den Eindruck von Kaufleuten oder
Bankmanagern.
    Der Fahrer verringerte die Geschwindigkeit
und bog dann nach rechts in einen Waldweg.
    Der gutgefederte Wagen schaukelte wie ein
Schiff auf dem holprigen Pfad zwischen den Bäumen.
    Ernie Winewood, der nervös eine Zigarette
nach der anderen rauchte, sah den Wagen auf sich zurollen.
    Der Cadillac wurde sanft gebremst. Der Fahrer
lenkte sein Fahrzeug genau neben den Bus.
    Hier sollte die Übergabe des hochbrisanten
Materials erfolgen.
    Die beiden Araber stiegen fast zur gleichen
Zeit aus.
    Winewood ging ihnen kopfschüttelnd entgegen.
    »Die Sache hat nicht funktioniert«, sagte er,
noch ehe einer der beiden Ankömmlinge eine Frage an ihn richten konnte.
    »Sie haben nichts erreicht ?« wunderte sich der größere der beiden Araber. Er trug einen mittelblauen Anzug,
und sein weißes Hemd wurde dezent von dünnen, hellblauen Streifen durchzogen.
Er hatte den Cadillac gesteuert.
    »Es ist etwas schief gelaufen .«
    »Berichten Sie! Sie sind allein, Winewood? Wo
ist Ihr Begleiter ?«
    »Eben damit hängt’s zusammen ...« Mit rauher
Stimme berichtete der Physikstudent, was vorgefallen war.
    Die beiden Araber wechselten einen
ungläubigen Blick miteinander.
    »Klingt alles ziemlich unwahrscheinlich,
Winewood, was Sie uns da zum besten geben«, sagte der mit dem blauweiß
gestreiften Hemd.
    »Es ist die Wahrheit! Dort muß es etwas
geben, für das ... es keinen Namen gibt .«
    »Vielleicht Ratten und Mäuse ... riesengroß,
verändert durch die dort herrschende Radioaktivität, wie ?« spottete der andere Araber, der einen Kopf kleiner war als sein Begleiter, der
den Cadillac gesteuert hatte.
    »Ich weiß es nicht... Ich weiß genau genommen
überhaupt nichts mehr, verdammt noch mal. Ich will mit der ganzen Sache nichts
mehr zu tun haben. Vergessen wir die Geschichte. Sie war eine Schnapsidee .«
    »Eine halbe Million sind angezahlt,
Winewood«, entgegnete der kleinere der beiden Araber und zog bedächtig ein
goldenes Zigaretten-Etui aus seiner Tasche, bot seinem Begleiter eine an, griff
dann selbst ein Stäbchen und ließ das kostbare Behältnis wieder zuschnappen,
ohne Winewood die Möglichkeit zu geben, sich ebenfalls zu bedienen. »Die sind
wahrhaftig kein Pappenstiel .«
    »Ich geb’ euch alles bis auf den letzten Cent
zurück .«
    »Vielleicht können Sie sie doch noch
behalten«, fuhr der Zigarettenspender fort. »Noch ist nicht alles verloren.
Das, was Sie im Reaktorgebäude vermutet haben, existiert also tatsächlich ?«
    »Ja. Mehr, als ihr benötigt.«
    »Okay. Dann holen wir uns das Zeug .«
    »Mich kriegen keine zehn Pferde mehr dorthin .« Winewood, von dem man sagte, daß er Nerven wie Drahtseile
hätte und über Leichen ging, wenn es sein mußte, schüttelte heftig den Kopf.
Der Anblick des abgenagten Menschenknochens stand noch so deutlich vor seinem
geistigen Auge, daß ihm flau wurde in der Magengegend.
    »Sie zeigen uns alles, was wir gezeigt haben
wollen. Sie kennen sich dort aus«, bestimmte der größere der beiden Araber, den
der Student unter dem Namen Ben-Amir kennengelernt hatte. »Wir werden die Mäuse
und Ratten dort vertreiben, das versprechen wir Ihnen .«
    »Es waren keine Mäuse und Ratten .«
    »Was dann?«
    »Das weiß ich nicht. Ich weiß nur, daß es
etwas ganz Furchtbares sein muß ... ein Gespenst... ein unsichtbares Monster,
dem Clay Braighton zum Opfer fiel .«
    Winewood wußte, daß Angehörige der Rassen,
mit denen er derzeit »geschäftlich« zu tun hatte, in der Regel besonders
abergläubisch waren. Aber Ben-Amir und sein Begleiter schienen nicht zu dieser
Gattung zu gehören. Sie hatten handfeste, gefährliche Interessen. Irgendwo im
Nahen Osten würde in den kommenden Wochen eine Terror-Organisation im Besitz
einer selbstgebastelten Atombombe sein, um ihre Forderungen durchzudrücken.
    Das alles interessierte ihn wenig, solange er
nicht selbst gefährdet war. Er leistete nur die Handlangerdienste. Und die

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