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106 - Atomgespenster

106 - Atomgespenster

Titel: 106 - Atomgespenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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gefährlich.
    Den hohen Zaun mit den anderen zu
überklettern war nicht drin.
    Larry setzte seine Smith & Wesson Laser
ein.
    Er zog den Abzugshahn durch, und grell und
lautlos verließ das scharfgebündelte Licht die Mündung.
    Der Lichtstrahl fraß sich wie ein
Schneidbrenner in das dichte Holzgeflecht. Larry brannte eine türgroße Öffnung
heraus. Durch die flohen sie und liefen weit um die Grundstücke herum, ehe sie
wieder auf die Straße gelangten.
    Auf ihr wimmelte es von Menschen.
    Die ganze Nachbarschaft war auf den Beinen.
    Die Polizei drängte die Neugierigen zurück,
der erste Wasserstrahl wurde auf das brennende Haus gerichtet. Zwei
Feuerwehrmänner hielten den Schlauch.
    Die Rauchentwicklung war so stark, daß die
Rettungsmannschaften Atemschutzgeräte anlegen mußten. Schrittweise kämpften
sich die Männer an den Brandherd heran.
    Das Haus stand zum Glück so weit von der
Straße entfernt, daß die am Straßenrand parkenden Fahrzeuge nicht auch noch
gefährdet wurden.
    Ein zweiter Löschzug war eingetroffen und
lenkte das Wasser auf die Dächer der unmittelbar angrenzenden Häuser, um ein Übergreifen
des Brandes zu verhindern.
    Auch ein Krankenfahrzeug stand bereit.
    Larry taumelte, halbblind vom Rauch, hustend
und mit brennenden Augen, auf den Krankenwagen zu. Mit der einen Hand preßte er
den nackten, bewußtlosen Jungen an sich, mit der anderen zerrte er Mrs.
Sullivan hinter sich her.
    Während die meisten noch glaubten, daß die
Menschen, die sich im Sullivan- Haus aufgehalten hatten, sich auch noch darin
befanden und kaum noch eine Chance besaßen, das Inferno zu verlassen, konnte
Larry einem Polizeibeamten und den Sanitätern erklären, daß sie die
Eingeschlossenen waren.
    Viele Worte brauchte er nicht zu machen. Ihr
Zustand sprach für sich.
    Der Junge wurde von einem Notarzt noch im
Krankenfahrzeug behandelt, das sofort losfuhr. Auch Mrs. Sullivan fuhr mit.
    Larry Brent folgte in seinem Lotus Europa.
    Er ließ das Krankenfahrzeug nicht aus den
Augen und kam zehn Minuten später auf dem Krankenhausgelände an.
    Tom war noch immer bewußtlos. Ob es auf eine
Rauchvergiftung zurückzuführen war, oder er wegen der starken Schmerzen die Besinnung
verloren hatte, stand noch nicht fest.
    Er wurde sofort behandelt.
    Mrs. Sullivan erhielt eine
Beruhigungsspritze.
    Die Frau war fertig mit den Nerven. Dies
alles war zuviel für sie.
    »Mein Mann ... im Betrieb ..., man muß ihn
benachrichtigen«, sagte sie wie eine Träumende. »Daß mal alles so kommen
würde... nie hätte ich so etwas für möglich gehalten ... Tom ... unser kleiner
Tom ... was ist bloß los mit ihm? Er hat alles angezündet .«
    Und zum Schluß, setzte Larry in Gedanken
hinzu, sogar sich selbst...
    Tom Sullivan hatte eine ungeheure Macht
entfesselt, ein Inferno, dem er vielleicht selbst noch zum Opfer fiel.
     
    *
     
    Er reinigte sich in einem der Waschräume des
Hospitals, so gut es möglich war.
    Seine Augenbrauen und sein Haupthaar waren
versengt, in Hose und Hemd befanden sich Brandlöcher.
    Vom Waschraum aus nahm er Funkkontakt zur
PSA-Zentrale in New York auf und schilderte, was sich ereignet hatte.
    Er sprach auch seine Vermutungen aus. Wenn
etwas an Tom Sullivans Andeutungen stimmte, gab es noch andere Menschen, mit
denen er in Verbindung stand und die etwas im Schild führten.
    An den beiden in und um Knoxville verschwundenen
Personen war dies zu erkennen. Das alles fiel ins siebente Jahr nach dem Unfall
im Reaktor von Mealburg.
    Larry spürte instinktiv, daß sich eine
unaussprechliche Gefahr im Verborgenen entwickelte. In seine Überlegungen nahm
er auch sein Erlebnis im »Mississippi-Motel«. Wie war Jacqueline Canven zu
ihren furchtbaren Verletzungen gekommen? Gingen sie auf eine Fernwirkung durch
Tom Sullivan zurück, war der Junge nur ein Katalysator oder steckte ganz und
gar noch etwas anderes dahinter?
    X-RAY-3 sprach direkt mit X-RAY-1, dem
großen, geheimnisvollen Chef der PSA. Jeder kannte nur dessen Stimme. Wie der
Mann aussah, der die schlagkräftige Organisation ins Leben gerufen hatte und
sie zu einer einmaligen Einrichtung in der Welt machte, wußte niemand.
    X-RAY-1 stimmte den Überlegungen seines
Erfolgsagenten zu.
    »Scheint, daß wir bisher erst die Spitze des
Eisberges sehen, X-RAY-3«, klang die sympathische, ruhige Stimme aus den
Miniaturlautsprechern der als Weltkugel getarnten Sende- und Empfangsanlage.
»Die Sache beginnt umfangreicher, als wir ahnen konnten. Ich schicke Ihnen
Verstärkung.

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