1060 - Der Planet Vulkan
dann schüttelte er den Kopf.
„Wir müssen zur Terrasse. Es geht nur bei direkter Sicht. Wir müssen unsere Schlafmütze mitschleppen, aber zum Glück ist der Kleine ja nicht so schwer."
Trotzdem wurde es ein mühseliges Unterfangen, denn Gucky benahm sich im Schlaf wie ein Sack Mehl. Außerdem fühlten sich Fellmer und Ras von Minute zu Minute schwächer werden. Völlig erschöpft erreichten sie endlich die nun verlassene Terrasse.
„Eine Minute Pause", bat Ras. „Dann geht es wieder „ Fellmer lehnte sich gegen die Wand, Gucky noch immer auf den Armen.
„Wir sind keinen Schritt weitergekommen, was das Geheimnis des Vulkans betrifft.
Wenn Gucky nichts herausbekommen hat, war unser Aufenthalt hier völlig überflüssig."
„Ein Krieg wurde verhindert - Punkt eins! Punkt zwei: in der Spur zum Versteck der Porleyter wurde ein zweiter Fußtritt gefunden. Nein, ich finde, wir waren nicht ganz umsonst hier."
Fellmer trat zu Ras und nahm seine Hand.
„Ich falle um vor Müdigkeit."
Ras nickte, konzentrierte sich auf den hellen Fleck am oberen Ende des Schachtes - und teleportierte.
*
Mirko Hannema nahm mehrmals Verbindung mit der DAN PICOT auf, konnte aber nichts Neues berichten. Die beiden Mutanten waren irgendwo im Talkessel verschwunden und meldeten sich nicht mehr. Am Hang suchte der Geologe nach Proben und stellte seine Analysen an Ort und Stelle an.
Zwei Stunden vergingen, dann drei. Die Sonne stand schon tief im Westen, und bald würde die Dämmerung einsetzen.
Rhodans Ungeduld verwandelte sich in Besorgnis.
„Wir werden etwas unternehmen müssen, Hannema. Vielleicht ist ihnen etwas passiert.
Schick wenigstens einen Flugspion los, er soll den Schacht inspizieren."
Das winzige Fluggerät mit eingebauter Mikrokamera war siganesischer Herkunft, wurde ferngesteuert und übermittelte präzise Bilder. In geringer Höhe suchte es den Talkessel ab und stand dann senkrecht über dem Schacht, der in den Vulkan hineinführte.
Hannema strahlte das Bild zur DAN PICOT ab. Rhodan saß vor dem Schirm und nahm jede Einzelheit in sich auf. Er empfahl dem Piloten der Space-Jet, den Minispion in den Schacht absinken zu lassen.
Das nur daumennagelgroße technische Wunder drang langsam in die Tiefe vor und übermittelte klare Bilder, auf denen allerdings keine Spuren von den Gesuchten zu entdecken waren. Auf einigen der Terrassen hielten sich Maringos auf, die das winzige Gerät nicht bemerkten.
Und dann, urplötzlich, erloschen die Bildschirme in der DERBY und an Bord der DAN PICOT.
Hannema reagierte sofort und tastete die Rückholimpulse in die Kontrollen, aber vergeblich. Weder das Bild noch der Minispion kehrten zurück. Die Fernbedienung versagte komplett.
Noch ehe Rhodan anfragen konnte, was denn nun schon wieder los sei, rematerialisierten Ras Tschubai und Fellmer Lloyd nur wenige Meter von der Space-Jet entfernt im hohen Gras. Gucky lag in den Armen des Telepathen, schlaff und wie tot.
Fellmer, der Hannemas Gedanken empfing, machte eine beruhigende Geste.
„Sie sind zurück", sagte der Pilot und schwenkte die Außenkamera auf die drei Mutanten, um Rhodan zu informieren. „Wir starten in wenigen Minuten."
*
Die Dosis des Unbekannten, die Gucky eingefangen hatte, mußte ungemein stark gewesen sein, denn er war einfach nicht wachzubekommen. Eine medizinische Untersuchung ergab keine gesundheitlichen Schäden, nur eine unwahrscheinliche Erschöpfung des gesamten Organismus.
„Wenn er sich richtig ausgeschlafen hat, ist er wieder völlig in Ordnung", sagte der Arzt zuversichtlich und schüttelte den Kopf. „So etwas von Pennertum habe ich noch nie erlebt."
Bei Ras und Fellmer genügten einige belebende Medikamente, um sie wieder auf die Beine zu bringen. In allen Einzelheiten berichteten sie Rhodan von dem unterirdischen Reich der hörnerlosen Maringos im Innern des Vulkans.
„Es kann kein Zweifel daran bestehen", sagte Fellmer abschließend, „daß der Vulkan und der Basaltbrocken von EMschen in gewisser Beziehung identische Eigenschaften besitzen, so unähnlich sie sich auch äußerlich sein mögen. Diese Erkenntnis bringt uns im Augenblick nicht viel weiter, aber wir wissen, daß wir auf dem richtigen Weg sind. Was wir nicht wissen, ist: Haben die Porleyter diese Spur absichtlich gelegt? Und zu welchem Zweck? Ich meine", fügte Fellmer noch hinzu, „wenn es sich wirklich um eine Spur handelt."
„Es wäre wahrscheinlich", meinte Rhodan nachdenklich. „Jedenfalls werden wir
Weitere Kostenlose Bücher