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1060 - Die Mystikerin

1060 - Die Mystikerin

Titel: 1060 - Die Mystikerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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uns.«
    »Das wollen wir auch.«
    »Nein, nein! Ihr seid gekommen, um mich zurückzuholen. Ich werde nicht mehr nach Hause gehen. Auch nicht mehr in den verdammten Puff. Ich verkaufe mich nicht. Ich habe meinen Weg gefunden. Endlich ist es geschehen, verstehst du?«
    »Klar, das ist…«
    Plötzlich rastete Amy aus. Es mußte wohl Janes letzte Antwort gewesen sein, die sie dazu gebracht hatte. »Ihr liebt mich nicht. Nur Hildegarda liebt mich!« brüllte sie.
    Ihr Arm zuckte in die Höhe. Das Messer machte die Bewegung mit. Auf ihrem Gesicht zeichnete sich eine wilde Entschlossenheit ab, die sie einen Moment später in die Tat umsetzte.
    Mit hocherhobenem und stechbereitem Messer rannte sie durch den schmalen Gang auf uns zu…
    ***
    Rocco war irritiert. »He, was ist?« fragte er. »Was hast du? Warum glotzt du so? Was hast du da gesagt?«
    Ginny gab keine Antwort. Sie starrte nach wie vor an ihm vorbei, denn die Gestalt hinter dem Zuhälter war keine Einbildung. Es gab sie wirklich, auch wenn sie aussah wie ein Geist, obwohl sie jetzt deutlicher hervorgetreten war.
    Sie war dunkler geworden. Ginny sah genau, daß sie eine Kutte trug, die bis zum Boden reichte. Es war ein dunkler Umhang mit breiten Ärmeln, aus dem die Hände hervorschauten. Eine Hand umklammerte den Griff des Messers.
    Noch hatte sie nicht zugestoßen. Sie ließ sich bewußt Zeit, um den günstigsten Augenblick abzupassen.
    Die Hose rutschte an den Beinen des Zuhälters nach unten. Er stand jetzt in seiner roten Unterhose vor ihr, deren Stoff glänzte wie die des Boxers in einem Ring.
    Das war Roccos Spiel, das verstand er. Was er nicht freiwillig bekam, nahm er sich.
    Ginnys Angst war weg. Sie spürte nichts mehr. Sie hätte sogar lachen können, als sie auf die Gestalt starrte. Rocco bot wirklich einen lächerlichen Anblick. Dabei ahnte er nicht einmal, wie nahe er dem Tod war. Daß er ihm geweiht war und seine Lebensuhr immer schneller ablief. Nichts ahnte der Zuhälter von der Person, die hinter ihm stand, denn sie hatte es geschafft, sich lautlos zu bewegen. Kein Geräusch war zu hören gewesen. So eine wie sie war körper- und auch geruchslos.
    Rocco hatte sein Vorhaben zunächst vergessen, obwohl er sich der Hose entledigte und sich so mehr Bewegungsfreiheit verschaffte. Er schüttelte verwundert den Kopf. »Irgend etwas stimmt hier nicht!« flüsterte er Ginny zu. »Irgendwas ist anders geworden mit dir. Zum Teufel, was hast du?« Er blieb nicht mehr stehen, sondern ging um das Bettende herum, damit er an Ginnys Seite kam.
    Sie war etwas zurückgerückt und lag auch nicht mehr so starr auf dem Rücken. Jetzt setzte sie sich auf.
    »Du irrst dich, Rocco. Du irrst dich wie nie in deinem Leben. Du wirst nicht mehr dazu kommen, mich zu vergewaltigen. Verstehst du? Es ist vorbei.«
    »Ach – tatsächlich?« Diese Worte waren für ihn Gift. Er konnte sie einfach nicht hören und auch nicht verkraften. Aus dem Handgelenk heraus schlug er zu.
    Ginny nahm den Schlag mit der flachen Hand hin, der gegen ihre Wange klatschte. Zwar wurde ihr Kopf durchgeschüttelte, doch das machte ihr nichts mehr aus. Im Gegenteil, sie lachte den Zuhälter an, der ausholte, um ein weiteres Mal zuzuschlagen. Diesmal mit dem Handrücken, damit Ginny seinen Ring spürte, der sich an seinem Finger als goldenes, scharfes Viereck abzeichnete.
    Er schlug nicht.
    Der Arm blieb in der Luft hängen. Dafür starrte er Ginny an. Ihr Gesichtsausdruck gefiel ihm nicht mehr. Sie zeigte nicht die geringste Spur von Angst.
    Saugend holte er Luft. »Zum letztenmal, verdammt, was ist mit dir los?«
    »Tot!« stieß Ginny hervor.
    »Wie?«
    »Du bist tot, Rocco. Ja!« Sie konnte das harte Lachen nicht unterdrücken. »Du bist schon tot für mich. Du kannst auch nicht mehr entkommen. Es ist vorbei für dich. Ein für allemal. Ich werde mich freuen, wenn ich dich hier als Leiche sehe. Du wirst vorher ausbluten und du wirst Schmerzen…«
    »Scheiße!« brüllte er und wollte zuschlagen.
    Da traf ihn das Messer!
    Rocco zuckte zusammen. Der Arm blieb nicht oben, er sackte nach unten, aber kein Schlag erwischte Ginny. Sie blieb auf dem Bett liegen wie in einen Kokon der Sicherheit eingewickelt. Sie schaute genau zu, was mit dem Zuhälter geschah.
    Er stand noch auf der Stelle. Wie eine Statue oder eine Plastik im Garten. Nur sein Mund bewegte sich. Er klappte auf. Eine Lücke entstand, ein Loch, aus dem etwas hervorsickerte, was sich zunächst in seinem Hals gesammelt hatte.
    Es war eine

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