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1061 - Beherrscher des Atoms

Titel: 1061 - Beherrscher des Atoms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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flüsterte Kerma-Jo. „Sollte die Positronik die falsche Umwelt simulieren?"
    „Ich höre etwas", flüsterte Sagus-Rhet zurück. „Irgendwo in der Nähe gibt es Bewegung."
    „Wer seid ihr?" rief verhalten die Stimme eines anderen Dargheten.
    Als Sagus-Rhet und Kerma-Jo sich nach ihm umsahen, schob sich die Gestalt eines etwa Gleichaltrigen auf sie zu.
    „Wir sind Sagus-Rhet und Kerma-Jo", antwortete Sagus-Rhet.
    „Dann seid ihr nicht aus Keruun-Tal", erwiderte der andere Darghete.
    „Aber ihr befindet euch sicher auch auf der Flucht."
    „Wir kommen von weither", sagte Kerma-Jo. „Wo ist Keruun-Tal? Wir sehen keine Häuser."
    „Keruun-Tal ist von den Fremden verwüstet", erklärte der Darghete. „Ich bin übrigens Sagon-Rhet. Alle Bewohner von Keruun-Tal, die den Fremden entkommen sind, haben sich in dieses Tal geflüchtet. Ihr hört sicher ihre Eßgeräusche. Wir fanden während der Flucht keine Zeit, Nahrung aufzunehmen."
    „Wer sind diese Fremden?" fragte Sagus-Rhet beklommen. „Und weshalb seid ihr vor ihnen geflüchtet?"
    „Ihr müßt wirklich von weither kommen", erwiderte Sagon-Rhet. „Die Fremden sind in großen Häusern aus dem Himmel gekommen. Sie jagen uns Dargheten wie Tiere, töten uns und verwenden die toten Körper als Nahrung."
    Sagus-Rhet erstarrte vor Entsetzen.
    Er begriff, daß die Fremden, von denen Sagon-Rhet sprach - er mußte mit ihm, Sagus-Rhet, verwandt sein, denn der zweite Name eines Dargheten bezeichnete stets das Gebiet, in dem er aufgewachsen war -, Raumfahrer von einem anderen Planeten waren, aber er konnte nicht begreifen, daß zivilisierte Wesen intelligentes Lehnen töteten, um sich davon zu ernähren. Diese Vorstellung war so grauenhaft, daß sie über sein Begriffsvermögen hinausging.
    „Warum sagt ihr nichts?" fragte Sagon-Rhet. „Wußtet ihr das nicht?"
    „Wir hatten keine Ahnung", erwiderte Sagus-Rhet. „Wie ist so etwas möglich? Die Fremden müssen doch erkennen, daß die Dargheten Träger einer hochstehenden Zivilisation sind."
    „Einer was?" fragte Sagon-Rhet verständnislos.
    Sagus-Rhet fragte sich, ob Menir-Hal sie in eine Simulation geschickt hatte, die zeitlich nur wenige Jahre von der entfernt war, die sie während der ersten Simulation kennen gelernt hatten. Dann wäre es verständlich, daß die Dargheten dieser Zeit noch keine Zivilisation kannten.
    „Habt ihr eine Zeitrechnung?" erkundigte sich Kerma-Jo.
    „Habt ihr denn keine?" fragte Sagon-Rhet zurück. „Wir dachten immer, alle Regionen zählten die Jahre vom Tag des Großen Steines an, der die Flut erzeugte."
    Sagus-Rhet erinnerte sich an jene Geschichts-Information, in der erwähnt worden war, daß die Dargheten der Vorzeit eine Zeitrechnung gekannt hatten, die sich nach der von einem Riesenmeteoriten verursachten planetenweiten Flut gerichtet hatte. Diese Zeitrechnung hatte siebentausendvierhundertneun Jahre gegolten, bis sie von der Zeitrechnung des Ersten Bündnisses abgelöst worden war. Das war vor neunundzwanzigtausend Jahren gewesen.
    „Welches Jahr habt ihr heute?" fragte er.
    „Das Jahr siebentausendvierhundertneun", antwortete Sagon-Rhet.
    „Siebentausendvierhundertneun?" rief Kerma-Jo erschrocken. „Dann beginnt nach dem Ende dieses Jahres das Jahr eins des Ersten Bündnisses. Aber dann müßtet ihr doch eine hochentwickelte Maschinenzivilisation besitzen. Sagon-Rhet, hast du mich verstanden?"
    „Nein", erwiderte Sagon-Rhet. „Ich habe überhaupt nichts verstanden."
    Sagus-Rhet zitterte. Er ahnte plötzlich, daß sie einem Geheimnis auf der Spur waren - dem Geheimnis, daß die darghetische Zivilisation erst durch den Kontakt mit fremden Raumfahrern zustande gekommen war.
    Und er wußte plötzlich auch, daß es eigentlich gar nicht anders hätte sein können.
    Dargheten besaßen keine Hände, mit denen sie sich selbst Werkzeuge schaffen konnten, deren Gebrauch dann infolge einer geistigen Rückkopplung zu immer höher entwickelndem technischen Denken, führte. Ihre Werkzeuge waren nur die Tripliden gewesen, und diese Werkzeuge ließen sich nicht weiterentwickeln. Folglich hatten die Dargheten auch nicht in den Bahnen einer Weiterentwicklung von Werkzeugen und Technologien denken können.
    Nur das Kennen lernen von Maschinen einer fremden, technischen Zivilisation konnte der zündende Funke gewesen sein, der das Umdenken in Richtung Technik ermöglicht hatte.
    Aber wie haben sie Maschinen kennen gelernt, wenn die Fremden sie nur als Jagdwild betrachteten?
    Sagon-Rhet schrie

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