1064 - Horror-Line
Augen. Er glaubte, alles nicht so zu erleben, wie es tatsächlich war. Ein Traum, nichts als ein wunderschöner Traum, keine Wirklichkeit.
Und doch stimmte alles.
Er fühlte die Brüste. Er konnte sie kneten, er konnte mit den festen Knospen spielen. Sie waren etwas Besonderes, und sie waren auch so, wie er sie, sich bei seinen Telefongesprächen immer vorgestellt hatte. Das hier war keine Peep-Show für die Ohren mehr. Diesmal konnte er selbst genießen. Eric spürte, wie er immer leichter wurde. Es war ihm egal, daß das leere Glas auf dem Boden landete. Willig ließ er sich von seiner Besucherin zur Seite ziehen, genau auf sie zu, in die Parfümwolke hinein, und er spürte, wie ihre Arme ihn auffingen. Seine Augen öffneten sich. Er sah das Gesicht dicht vor seinen Augen und auch die halb geöffneten Lippen.
Eine Botschaft, die ihm galt. Nur ihm. Er umschlang ihren Nacken, seine andere Hand befand sich noch irgendwo am Körper, und er zog die Frau noch näher an sich heran.
Er küßte sie.
Es war kein normaler Kuß. Es war ein gieriger, einer, der alle Hemmungen hinwegwischte. Ein Kuß, der wahnsinnig forderte, der zwei Menschen miteinander verschmelzen ließ.
Er spürte ihre Zunge, die wie ein Klöppel gegen seine schlug und auch seinen Mund durchforschte.
Diese Zungenbewegungen waren schon obszön, und Eric hatte noch nie in seinem Leben etwas derartiges erlebt. Sie tanzte in seinem Mund. Sie war wie ein lebendiges Stück Fleisch, das seine Nerven zum Zerreißen spannte.
Candy hatte längst die Initiative übernommen. Sie war nicht mehr zu halten. Nicht nur die Zunge tanzte durch den Mund des Mannes, ihre Hände gingen ebenfalls auf Wanderschaft, und Eric spürte, wie sie sich seiner erogenen Zone näherte.
Er bewegte sich hastig. Er schob seinen Körper vor und zurück. Auch Candy blieb nicht still sitzen.
Sie hockte längst breitbeinig auf dem Sessel, doch im Gegensatz zu Eric behielt sie die Übersicht.
Wenn er jetzt einen Blick in ihre Augen hätte werfen können, hätte er etwas anderes darin gelesen.
Es war ein lauernder und zugleich triumphierender Ausdruck. Das Funkeln einer Gewinnerin, einer Person, die genau wußte, daß sie ihr Ziel erreicht hatte.
Sie spielte mit ihm. Sie merkte, wie dicht er davor stand, zu platzen. Candy kannte es genau. Allein von ihren Telefonaten her. Da verließ sie sich zwar nur auf ihre Ohren, aber sie wußte, wann es bei den Männern soweit war, wenn sie kamen. Das entnahm sie allein ihren heftigen Atemstößen. Bei Eric sollte dies nicht der Fall sein. Er hatte an diesem Tag bereits seinen Spaß gehabt, und deshalb stieß sie ihn urplötzlich weg. Sie nahm beide Hände und schaute zu, wie er über ihre Beine nach unten rollte und auf dem Boden liegenblieb.
Locker zog sie die Beine an, hob sie hoch und legte sie angewinkelt auf den Sessel. Wie eine Königin auf dem Thron schaute sie auf Eric, der zu ihren Füßen auf dem Rücken lag, die Augen geöffnet hielt, aber sicherlich nicht sah, was in seiner Umgebung passierte, denn sein Blick sagte ihr, daß er mit seinen Gedanken noch immer ganz woanders war.
Locker zupfte sie ihre Kleidung zurecht. Candy sah normal aus. Sie strich locker durch ihr Haar, um einige Strähnen aus dem Gesicht zu wischen.
Als sich Eric nach einigen Sekunden noch immer nicht gerührt hatte, stieß sie ihn mit dem Fuß an.
»He, was ist mit dir?«
Er zwinkerte.
»Verdammt«, keuchte er, »verdammt, was hast du mit mir gemacht, Candy?«
»Ich habe dir etwas Gutes getan.« Leicht beugte sie sich vor, um nach der Flasche und nach dem Glas fassen zu können. Während sie einschenkte, sprach sie weiter und beobachtete dabei die Perlen, die in der Flüssigkeit nach oben stiegen. »Es war doch wunderbar für dich, denke ich.« Sie nahm einen Schluck und genoß ihn. »Besser als das Telefonieren. Oder siehst du das anders?«
»Nein, nein…«
»Es könnte noch besser zwischen uns beiden werden, das gebe ich gerne zu. Hier auf dem Sessel und noch angezogen kann es nicht den endgültigen Spaß machen. Sicherlich hast du ein Bett, in dem wir uns austoben können.«
»Ja, habe ich.«
Sie trank wieder, hielt das Glas fest und drehte es zwischen den Fingern. »Das ist sehr gut, wirklich. Großes Kompliment, aber ich will dir auch sagen, daß ich es nicht mit jedem treibe, obwohl du vielleicht anderer Meinung bist. Ich muß immer eine gewisse Beziehung aufgebaut haben, denke ich mal.«
»Klar und…«
Sie ließ ihn nicht ausreden. »Ich muß
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