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1064 - Horror-Line

1064 - Horror-Line

Titel: 1064 - Horror-Line Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wie gebannt auf der Stelle stehen, als er die Bewegung im Halbdunkel sah. Nein, das war kein Toter, denn Tote gingen nicht auf zwei Beinen, wie die Person es tat.
    Sie verließ das Haus!
    Eine Welle des Leichengeruchs schwappte Liddy entgegen. Erst jetzt, als das Sonnenlicht auf die Gestalt schien, nahm er sie richtig wahr. Das Aussehen schockierte ihn. Es war eine Frau, daran gab es nicht den geringsten Zweifel, aber die gesamte Gestalt war von einer Hülle bedeckt, die sich bei jedem Schritt bewegte.
    Dicker, durchsichtiger Schleim, hinter dem sich der Körper abmalte und auch ein Gesicht, dessen Mund überbreit und mit scharfen Zähnen bestückt war.
    Die Gestalt hatte sich bewaffnet. Sie trug eine Heugabel, mit der Liddy sonst das gemähte Gras zusammenfegte. Vier gefährlich spitze Zinken blitzten in der Sonne, und die Spitzen waren genau auf Liddys Körper gerichtet.
    Er konnte noch nicht schreien. Der Anblick hatte ihn zu sehr geschockt. Hinzu kam der widerliche Leichengestank, den diese Gestalt absonderte. Nach jedem Schritt blieb eine Schleimspur oder ein Schleimklecks zurück. Die Heugabel bewegte sich leicht nach links und rechts, tanzte auch mal von oben nach unten, als wäre sie sich noch nicht klar darüber, welches Ziel am Körper des Gärtners wichtig war.
    Plötzlich brach der Bann!
    Weit riß Liddy den Mund auf. Sein Gesicht verzerrte sich zur Fratze. Dann gab es nur eines für ihn.
    Er schrie und schrie.
    Candy gefiel das nicht. Sie bewegte sich schneller und stieß dann die Heugabel vor.
    Alle vier Zinken erwischten Liddys Körper, wurden zurückgezogen, und Liddy brach zusammen, während aus den Wunden das Blut wie aus winzigen Brunnen quoll.
    Der Gärtner brach zusammen.
    Candy aber kümmerte sich nicht um ihn. Im Schatten der Halle ging sie weiter. Sie wollte dorthin, wo die Leichen aufgebahrt wurden, die erst in den nächsten Tagen in ihre Gräber versenkt wurden…
    ***
    Der Gärtner lebte noch, als wir bei ihm eintrafen. Aber er war schwer verletzt und brauchte so schnell wie möglich einen Arzt. Über Handy alarmierte Suko den Notarzt, während ich mich über den Mann beugte, denn er hatte mir matt zugewinkt.
    Er wollte mir etwas sagen und quälte sich die Worte förmlich hervor. »Sie… sie… stank. Hatte die Heugabel. Sie roch wie… Leiche… aber sie ist… Frau… viel Schleim…«
    »Ich weiß, keine Sorge.«
    Er holte noch einmal Luft. Beide Hände hielt er dabei gegen seine Wunde gepreßt. »Gesehen… wohin… Leichenhalle…«
    »Es ist okay. Hilfe ist unterwegs. Bitte, Mister, bleiben Sie liegen. Es kann nicht lange dauern.«
    »Ja… ja«, ächzte er. »Es brennt so stark. Mein Bauch… wie… wie Säure…«
    Suko hatte die letzten Worte des Schwerverletzten verstanden. Er deutete bereits auf die Halle und auf eine Seitentür, die ziemlich im Schatten von Baumkronen lag, so daß wir sie erst bei genauem Hinsehen erkannten.
    Es war auch für uns der Zugang. Wir mußten davon ausgehen, daß Candy ihn ebenfalls genommen hatte. Sie war jetzt bewaffnet. Keiner von uns hatte Lust, mit den Zinken einer Heugabel Bekanntschaft zu machen. Dementsprechend vorsichtig bewegten wir uns.
    Ich zog die Tür behutsam auf.
    Der Spalt war kaum armbreit, als wir diesen alten Leichengestank wahrnahmen. Er wehte uns entgegen wie eine unsichtbare Wolke. Aber er hatte auch einen Vorteil. Jetzt wußten wir genau, wo sich Candy aufhielt, und aus dieser Falle würde sie uns nicht mehr entwischen.
    Unser Weg führte in ein Halbdunkel und in einen Gang. Rechts befand sich die normale Wand. An der linken Seite nicht, denn dort gab es Kabinen mit Glasfenstern. Es waren die Kammern, in denen die Verstorbenen in offenen Särgen aufgebahrt wurden, damit Verwandte und Freunde noch einmal Abschied nehmen konnten.
    Die Kammern erinnerten mich an die Zimmer der Frauen im Haus der Elly Danford. So schloß sich der Kreis.
    Hinter den ersten beiden Glasscheiben lag niemand. Die außen angebrachten Steckfächer für die Namensschilder waren auch leer. Weiter vor uns lag der Gang in einem düsteren Zwielicht. Die von außen einfließende Helligkeit reichte nicht bis dahin.
    Aber dort war sie.
    Glas splitterte.
    Wir sahen eine schattenhafte Bewegung. Etwas wurde in die Höhe gerissen und anschließend nach vorn gewuchtet. Sicherlich die Heugabel, mit der Candy versuchte, die Scheibe zu zerstören. Eingeschlagen hatte sie sie schon. Jetzt war sie damit beschäftigt, die Reste zu zerstören, um endgültig freie Bahn zu

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