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1064 - Horror-Line

1064 - Horror-Line

Titel: 1064 - Horror-Line Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ihre eigene Suppe. Manchmal kommt sie mir vor, als wäre sie nur hier, um uns zu überwachen.«
    »Was sagt Elly Danford dazu?«
    »Die beiden halten zusammen, glaube ich. Sie und Fay sitzen oft beieinander und flüstern. Candy hat auch mal mitgemacht. Mehr kann und will ich nicht sagen.«
    Wir lächelten ihr zu. »Gut, danke, Linda, und viel Spaß noch bei Ihrem Job.«
    »Das ist Routine. Auch wenn wir hier hocken wie in Gefängniszellen. Wir werden gut bezahlt, können davon leben und fallen keinem zur Last. Außerdem sind wir in der Lage, unsere Arbeitszeit selbst zu bestimmen. Das ist auch viel wert.«
    »Stimmt. So muß man es sehen.« Ich lächelte zum Abschied und drehte mich um.
    Elly Danford hielt sich in Sichtweite auf. Sie lehnte an der Wand dicht neben der Tür und ließ uns nicht aus den Augen. Ihre Blicke sprachen Bände. Das Mißtrauen stand darin wie eingemeißelt.
    »Na, haben Sie alles erfahren über Candy?«
    Ich verneinte, was Elly überhaupt nicht gefiel. Sofort nahm sie eine aggressive Haltung an und reckte ihr Kinn vor. Wie zum Angriff bereit. »Was wollen Sie denn noch?«
    »Mit Fay sprechen.«
    »Was? Warum das?«
    »Das müssen wir einfach. Wie wir hörten, soll sie eine Freundin von Candy sein.«
    »Das stimmt nicht. Hier gibt es keine Freundinnen. Nur Kolleginnen. Fay hat zu tun.«
    »Dann soll sie ihr Geflüster abbrechen!« verlangte ich.
    Elly trat mit dem Fuß auf. Der Köter fing an zu knurren und hechelte uns an. Elly war gezwungen, die Leine kurz zu halten, sonst wäre uns das Tier an die Kehle gesprungen. Sie wußte auch, daß es keinen Sinn hatte, sich querzustellen. Deshalb drehte sie sich um und ging vor. Der Hund blieb an ihrer Seite.
    Wir hatten Glück und trafen bei Fays Zimmer ein, als sie gerade den Hörer auflegte. Bevor ein neues Gespräch eintraf, öffnete Elly die Tür. »Hier will dich jemand sprechen.«
    Fay, die uns bisher ihr Profil zugewandt hatte, drehte sich langsam um. Wir sahen sie jetzt von vorn.
    Schon beim ersten Blickkontakt merkte ich, daß die Chemie zwischen uns nicht stimmte. Sie mochte mich nicht, ich mochte sie nicht, denn Fay gehörte zu den Frauen, die mir schon äußerlich nicht zusagten.
    Fay war sehr groß und übermäßig schlank. Sie trug silberfarbene Leggings und ein schwarzes T-Shirt, das ihr locker über die Hüften fiel. Die Füße steckten in halbhohen Stiefeln aus rotem Leder.
    Ihre Haar war nicht blond, sondern fahl. Glatt gekämmt bedeckte es ihren Kopf wie ein Helm. Ein schmaler Mund, kalte Augen und eine sehr kantige Nase. Fay hätte auch als Mann durchgehen können..
    »Was ist denn los?«
    Es war ihre Stimme, die elektrisierte. Teufel, einen derartigen Klang hätte ich ihr nicht zugetraut.
    Diese Stimme, leicht verrucht, sanft und auch lockend, hatte genau das Timbre, um Anrufer in die wildesten Träume zu versetzen. Mit dieser Stimme mußte sie einfach ein Star sein.
    »Die sind von Scotland Yard«, sagte Elly.
    »Auch das noch.«
    Ich griff ein. »Keine Sorge, es geht nicht um Sie, sondern um Ihre Kollegin Candy.«
    »Was haben Sie mit der zu tun?«
    »Sie kannten Candy doch - oder?«
    »Jeder kennt sie hier.«
    »Aber Sie besonders.«
    »Weiß ich nicht.«
    Ich betrat das Zimmer und fühlte mich unter ihren Blicken mehr als unwohl. Die farblosen Augen gefielen mir auch nicht. Daß sie mich nicht mochte, war ihr immer deutlicher anzusehen, aber sie war auch unsicher, wie ich feststellen konnte, denn sie wußte nicht mehr so recht, wohin sie schauen sollte. Ihr Blick glitt an meinem Körper herab, wieder hoch und blieb in Höhe meiner Brust haften.
    »Wir möchten wirklich nur wissen, wo wir Ihre Kollegin Candy finden können, das ist alles.«
    »Woher soll ich das wissen?«
    »Sie sind befreundet.«
    »Nein!« sprach sie heftig. »Das sind wir nicht. Wer immer das erzählt hat, er hat unrecht.«
    Ich glaubte ihr nicht. Nur fehlte mir leider der Beweis. Den Apparat hatte Elly abgestellt. Sein Summen würde uns nicht stören. Ich ging noch einen Schritt auf Fay zu. »Wo wohnt Candy? Wo können wir sie finden? Reden Sie endlich.«
    Fay tat mir den Gefallen. Nur veränderte sie sich von einem Augenblick zum anderen. Mit dieser Wandlung hatte ich nicht gerechnet. Sie trat zurück und streckte zugleich die Arme vor. Ihr Gesicht verzerrte sich. »Bleiben Sie mir vom Leib, verdammt! Hauen Sie ab! Verlassen Sie die Zelle!« Sie brüllte noch lauter. »Ich kann Sie nicht ertragen, verflucht noch mal! Ich kann es nicht!«
    Die Reaktion

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