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1064 - Horror-Line

1064 - Horror-Line

Titel: 1064 - Horror-Line Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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stattfinden. Bis zu dieser Uhrzeit war es noch eine Viertelstunde. Friedhof und Ghoul, das paßte zusammen. Das war nahezu klassisch.
    »Möchten Sie den Totenbrief behalten?« fragte der Kollege.
    »Nein, nicht mehr.«
    Halifax war neugierig. »Und was ist mit ihm? Können Sie mir das verraten?«
    »Er könnte eine Spur sein.«
    »Zum Mörder?«
    »Möglich.«
    Halifax zuckte mit den Schultern. »Ich will mich da nicht einmischen, denn es ist Ihr Fall.«
    »Gut, dann werden wir Sie jetzt verlassen.«
    Etwas ratlos war er schon, und auch Leichen-Reiser wunderte sich, daß wir es eilig hatten.
    »He, was haben Sie? Die Lösung?«
    Ich blieb noch einmal stehen. »Drücken Sie uns die Daumen, Doc, daß wir tatsächlich eine Spur gefunden haben.«
    »Das mache ich gern.«
    Draußen fragte ich Suko. »Du hast ihn ja in der Hand gehalten, den netten Brief. Hast du auch an ihm gerochen?«
    »Und ob.« Er bekam einen harten Blick. »So wie wir ihn in der Hand gehalten haben, so wird auch der Ghoul ihn gehabt und gelesen haben. Seine Duftmarke hat er hinterlassen.«
    »Eben. Und er will Nahrung haben.«
    »Dann auf zum Friedhof«, sagte Suko und fügte stöhnend hinzu: »Wieder einmal…«
    ***
    Es war eine große Beerdigung, denn Robert Ferris hatte zu den Menschen mit einem großen Bekannten- und Freundeskreis gehört. In der Leichenhalle hatten nicht alle Menschen Plätze gefunden, so standen auch viele draußen und hörten die Reden über Lautsprecher.
    Es war warm geworden. Die Sonne schickte ihre Strahlen auf den freien, schattenlosen Platz vor der Halle, so daß nicht wenige Trauergäste ins Schwitzen gerieten. Manch einer schaute auf die Uhr und wartete darauf, daß der letzte Zug zum Grab endlich losging.
    Nach fast einer Stunde war es soweit. Das übliche Zeremoniell begann. Die Menschen formierten sich. Hinter dem Sarg schritten die engsten Verwandten her. Die Ehefrau, der Bruder, die Schwägerin, wobei die Gesichter der Frauen durch dunkle Schleier verdeckt waren.
    Das Grab selbst lag an einem der besseren Orte auf dem Friedhof. Um dort zu liegen, mußte man einiges bezahlen. Dafür lag man in einer friedvollen Umgebung, die aussah wie ein gepflegter Garten. Dort wuchsen auch die alten Bäume, die jetzt Schutz vor den Sonnenstrahlen gaben.
    Auch hier wurden Ansprachen gehalten. Die Menschen, die nicht so eng mit dem Verstorbenen verbunden gewesen waren, standen herum und schauten sich an. Sie suchten nach bekannten Gesichtern, nickten sich hin und wieder zu, wenn sie sich vom Ansehen her kannten, oder sprachen auch leise miteinander.
    Die Vögel zeigten keine Trauer. Sie zwitscherten nach wie vor und sangen ihre Lieder, als würden sie dem Taktstock eines Dirigenten folgen.
    Die meisten Menschen waren mit sich selbst beschäftigt, und so achtete niemand auf die Person, die sich an die große Trauergemeinde buchstäblich heranstahl. Niemand hatte gesehen, aus welcher Richtung sie gekommen war, jedenfalls erreichte sie den Rand der Trauergemeinde und blieb stehen.
    Vor ihr stand eine Gruppe von Männern, die zum Kollegenkreis des Toten gehört hatten. Sie hatten sich auf die Beerdigung konzentriert, aber sie merkten, daß sich hinter ihrem Rücken etwas verändert hatte. So warfen sie sich zuerst einige Blick zu, dann zogen sie die Nasen hoch, als störe sie ein schlechter Geruch.
    Ein braunhäutiger Mann drehte sich vorsichtig um. Er warf nur einen kurzen Blick auf die Frau, dann zuckte er wieder zurück in seine alte Haltung und gab seinen Kollegen Bescheid. Flüsternd nur, aber die Leute wußten, was sie tun sollten. Auffällig unauffällig drehten auch sie sich.
    Jedes Augenpaar sah das gleiche Bild, und es war für die Männer die Überraschung überhaupt.
    Da stand eine Frau!
    Nicht irgendeine, sondern ein Hammer, ein Schuß, auch wenn die Person Trauerkleidung trug. Sie aber war besonders angezogen. Natürlich in Schwarz, wobei der Lederrock verdammt kurz war.
    Darüber trug sie eine schwarze und durchsichtige Bluse, unter deren hauchdünnem Stoff sich ein knapper BH abmalte. Eine blaue dünne Strickjacke hatte die Frau locker über die Schultern gelegt.
    Von ihrem Gesicht war nicht sehr viel zu erkennen, da sie einen Hut mit breiter Krempe trug. Er war mit einem Schleier versehen, der den oberen Teil ihres Gesichts abdeckte. Nicht aber die Haare, denn sie flossen als dunkle Pracht über die Schultern hinweg, so daß die Enden den Rücken berührten.
    »Wer ist das?«
    »Keine Ahnung.«
    »Heißer

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