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1064 - Horror-Line

1064 - Horror-Line

Titel: 1064 - Horror-Line Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ich kenne mich da aus. Ich war früher Synchronsprecherin. Habe auch Pornos gemacht und so weiter. Das Vokabular lernten sie selbst, falls es ihnen noch nicht bekannt war. Na ja, und jede hatte ihr Spezialgebiet.«
    »Was denn?«
    Elly grinste schief. »Nun ja, der eine stand auf Zärtlichkeit, der andere wollte es härter. Sich verbal auspeitschen lassen und dabei Schmerzen spüren. Wir haben eben alle gut bedient und auch zufriedengestellt. Über Anrufe konnten wir uns nicht beklagen.«
    »Was war mit Fay?« fragte Suko.
    »Wieso?«
    »Daß sie nicht normal gewesen war, wissen Sie selbst, Mrs. Danford.«
    »Klar, ich habe ja alles gesehen.«
    »Und Sie haben zuvor nie gemerkt oder gespürt, daß etwas mit dieser Fay nicht stimmte?«
    »So ist es.«
    »Auch bei Candy?«
    Sie schaute mich an. Ihre Augen waren rot. Ringe malten sich darunter ab. »Ja,, auch bei Candy. Sie war ein Traum. Nicht nur vom Aussehen her. Die brauchte sich nicht zu verstellen und den Kerlen irgendwas zu erzählen. Die sah wirklich gut aus. Sie war der Traum eines jeden Mannes, glauben Sie mir. Candy war der Star.«
    »Wie auch in der Anzeige.«
    »Wie meinen Sie das, Mr. Sinclair?«
    »Ganz einfach. Vom Text her stach sie schon von den anderen ab. Es wurde vom Weg in die Zukunft gesprochen. Was könnte Candy damit gemeint haben?«
    »Keine Ahnung. Die Frauen sind für die Texte der Anzeigen selbst verantwortlich. Ich mische mich da nicht ein. Die Anrufe laufen nur über die Sammelnummer hier. Ich kann euch dazu nicht viel sagen. Es ist einfach alles anders als sonst, verflucht.«
    »Gut«, sagte ich und nickte. »Fay ist tot. Sie haben ihr Ende selbst erlebt. Aber wir müssen davon ausgehen, daß Candy noch existiert. Deshalb müssen wir sie finden. Es hat bereits einen Toten gegeben, der nur starb, weil er eine bestimmte Nummer angerufen hat. Ich möchte nicht, daß noch mehr Menschen sterben.«
    Elly Danford hatte sehr genau zugehört und mich auch angeschaut. »Hören Sie, Mr. Sinclair, das können Sie doch nicht im Ernst gemeint haben. Nein, das glaube ich Ihnen nicht.«
    »Was glauben Sie nicht?«
    »Daß Sie Candy mit Fay vergleichen. Sie ist doch nicht so wie…«, sie suchte nach Worten. »Verdammter Mist!« schrie sie. »Glauben Sie denn, daß auch sie so ein Monster ist?«
    Ich nickte.
    Elly schlug mit der Handfläche auf den Tisch. »Das kann ich nicht glauben. Was ist denn mit den anderen Frauen?«
    »Die sind wohl normal.«
    »Na toll. Endlich eine vernünftige Nachricht. Sie sind normal. Soll ich jetzt jubeln?«
    »Nein, das brauchen Sie nicht. Wir wollen nur wissen, wo diese Candy wohnt.«
    »Keine Ahnung. Die Frauen arbeiten hier. Aber sie geben mir keine Adresse. Das will ich auch gar nicht. Wenn Sie keine Lust mehr haben, dann ist es auch gut. Heutzutage stehen viele Schlange, um einen Job zu bekommen.«
    »Wie haben Sie die Frauen entlohnt?« fragte Suko.
    »Immer cash.«
    Da kamen wir nicht weiter. Auch die Adresse dieser Fay war ihr nicht bekannt.
    Suko sagte: »Ich habe schon die Kolleginnen gefragt, John. Es ist seltsam. Weder von Candy noch von Fay war eine Anschrift bekannt. Tut mir leid, aber das ist so.«
    »Klar, verstehe. Eine perfektere Tarnung hätten sie sich gar nicht zulegen können.«
    »Stimmt genau.«
    Ich war ärgerlich. Bewegte mich hin und her. Ich wußte, daß irgendwo in London ein Ghoul herumlief, der es darauf anlegte, Nahrung zu bekommen. Und der einen Weg gefunden hatte, um leicht an seine Opfer heranzukommen. Diese Candy mußte wirklich ein Superweib sein. Ich fragte mich, wie sie es schaffte, an die Anrufer heranzukommen. Wahrscheinlich entlockte sie ihnen am Telefon die Adressen.
    Ich startete einen letzten Versuch. »Sie zeichnen die Gespräche Ihrer Frauen auch nicht auf?«
    »Nein, wo denken Sie hin!« Die Antwort erfolgte spontan. »Ich bin doch keine Erpresserin.«
    »Das hätte ja sein können«, sagte ich.
    »Ist aber nicht.«
    »Hätte Candy denn heute ihren Dienst antreten müssen?« erkundigte sich Suko. »Eigentlich schon.«
    Da wußte ich Bescheid. Sie war nicht gekommen. Sie hatte sich bewußt zurückgehalten, und das ließ tief blicken. Sollte sie tatsächlich ein Ghoul sein, dann hatte sie nun die Chance, ihren verdammten Hunger zu stillen, und das machte mich beinahe verrückt.
    »Mehr kann ich euch auch nicht sagen«, murmelte die Frau. »Ich bin überfragt.«
    Das hatten wir längst bemerkt. Ich wollte sie auch nicht als eine Lügnerin ansehen. Sie wußte es nicht besser. Sie

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