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1065 - Die Blutquellen

1065 - Die Blutquellen

Titel: 1065 - Die Blutquellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Nähe befindet sich das Tor auf dem Hügel, der Weg nach Avalon, und jetzt brauchst du nur noch eins und eins zusammenzuzählen. Die Riesen haben Avalon verlassen können und sind in unsere Welt gelangt. Sie halten sich noch versteckt, aber ihre Opfer finden sie immer wieder.«
    Bill, der zugehört hatte, und jetzt schnaufte, sagte dann: »Sie sind also begraben.«
    »Ja.«
    »Begraben wie Vampire, nicht wahr?«
    »Auch das.«
    »Dann haben sie also deshalb überleben können, weil sie keine normalen Riesen sind, die Luft brauchen wie Menschen, sondern verflucht Blutsauger.«
    »Das wäre eine Möglichkeit.«
    »Verdammt, verdammt!« Der Reporter schüttelte den Kopf. »Wo bin ich da nur hineingeraten? Nicht genug, daß wir mit Dracula II und seiner Bande zu tun haben, jetzt laufen uns noch blutsaugende Riesen über den Weg. Ich packe es nicht mehr.«
    »Keine Sorge, Alter. Wir haben so viel überstanden, dann werden wir auch davor nicht kapitulieren.«
    Er deutete auf den Toten. »Richtig. Vor ihm bestimmt nicht. Aber was ist mit den anderen? Ich würde gern erfahren, wie viele dieser Riesen noch verborgen sind.«
    »Wir sollten uns erst um den einen kümmern.«
    »Du sagst es. Was machen wir mit Walter? Wir können ihn nicht hier liegenlassen.«
    »Nein, im Prinzip nicht. Vielleicht sollten wir ihn mitnehmen und bis morgen früh in seinen Wagen legen. Dann könnte er in ein Schauhaus gebracht werden. So etwas gibt es hier. Oder meinetwegen auch ein Totenhaus.«
    »Klar, irgendwo müssen die Leute ja ihre Leichen aufbewahren.« Bill schüttelte sich. »Du kannst sagen, was du willst. Die Dinge beginnen mich zu nerven. Ich habe immer das Gefühl, daß plötzlich hinter mir die Erde aufbricht und eine gewaltige Hand hervorschießt, die mich packt und in die Tiefe holt.«
    »Damit stehst du nicht allein.«
    »Okay, dann laß uns den ungastlichen Ort verlassen.«
    Wir hoben den Toten an. Ich lud ihn mir über die Schultern und verließ mit meiner makabren Last den unheimlichen Ort.
    Die Blutquellen waren nicht versiegt. Sie plätscherten noch immer, aber das Geräusch wurde leise und leiser, bis es nur noch Erinnerung war…
    ***
    Auch Bill hatte den Toten getragen, und er war es auch, der ihn neben Wings Wagen ablegte.
    Walter fuhr einen Austin. Er hatte sein Fahrzeug nicht abgeschlossen, deshalb konnte wir ihn darin ablegen. Wing fand seinen Platz auf dem Rücksitz.
    Bill hob wie fröstelnd die Schultern, als er die Tür zudrückte. »Wohl ist mir bei der Sache nicht.«
    »Frag mich mal.«
    Er schaute auf die Uhr. »Zwei Stunden haben wir noch, dann ist Mitternacht, und ich frage mich, ob da etwas passiert. Einen Beweis gibt es nicht, ich habe einfach das Gefühl, daß sich zur Tageswende etwas ereignet, wenn es stimmt, daß wir es sogar mit Vampir-Riesen zu tun haben. Denn Mitternacht ist schließlich auch die große Zeit der normalen Blutsauger.«
    »Genau.«
    »Gehen wir wieder zurück?«
    Ich zuckte mit den Achseln. »Warum?«
    »Gut. Was willst du dann tun? Aufs Zimmer gehen? Sollen wir uns vollaufen lassen und den Frust über die Riesen wegspülen?«
    »Nein. Das wäre falsch.«
    »Was dann?«
    »Wir schauen uns im Ort um. Spielen so etwas wie Nachtwächter. Es kann ja sein, daß wir auf den einen oder anderen treffen, der sich ebenfalls im Freien aufhält.«
    »Um den nach den Riesen zu fragen, wie?«
    »Möglicherweise.« Im Gegensatz zu Bill klang mein Tonfall nicht spöttisch. Er wirkte zudem nicht begeistert. Weil er keinen besseren Vorschlag hatte, nickte er nur.
    Wir hatten die Autotüren wieder geschlossen. In unserer Umgebung war es still. Hier an der Rückseite des Hauses war kein Fenster erleuchtet. Im Gegensatz zur Vorderseite. Dort hatten wir den matten Schein gesehen, der ein Fensterviereck ausfüllte.
    »Ein seltsamer Ort«, sagte Bill leise. »Man hat das Gefühl, daß er nicht nur von den Schatten der Dämmerung umhüllt ist, sondern auch noch von etwas anderem, das wir nicht sehen.« Er drehte den Kopf und schaute in nördliche Richtung, wo der Sumpf lag. »Ob es sein kann, daß sich unsere Freunde auch dort verbergen?«
    »Möglich.«
    »Willst du hin?«
    »Jetzt?«
    »Klar. Wann sonst?«
    »Nein, nein, laß uns mal unsere Runde durch den Ort drehen. Das ist besser.«
    »Jawohl, Sheriff.«
    Glastonbury schlief zwar nicht, aber es war zur Ruhe gekommen. Die kleine Stadt war auch nicht nur in tiefe Dunkelheit getaucht. Hin und wieder fiel das Licht einer Laterne auf das Pflaster oder vereinigte

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