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1065 - Die Superviren

Titel: 1065 - Die Superviren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schlug das Mädchen die Augen auf. Sie blickte stumm auf Jakob Ellmer und Parnatzel. Die schwarzen Flammen in ihren Augen waren kaum noch zu bemerken.
    „Was können wir für dich tun?" fragte Ellmer behutsam.
    Srimavo strich sich mit einer Hand durch die schwarzen Haare und drehte ihren Kopf zur Seite.
    „Nichts", sagte sie kaum hörbar.
    „Ich verstehe dich nicht, Sri", klagte der Mann. „Wir versuchen, für dich alles zu tun. Und du verschwindest einfach für Wochen, und als wir dich endlich in dieser Lage finden, sagst du nichts."
    Sie erhob sich halb und setzte sich aufrecht hin.
    „Es hat alles nicht geklappt." Das schwarze Feuer in ihren Augen wurde stärker, und ihre Worte gewannen die frühere Überzeugungskraft zurück.
    „Was hat nicht geklappt?" wollte Ellmer wissen.
    „Nichts."
    Der Mann stöhnte vernehmlich.
    „Wir werden dich in die Station bringen", blubberte der Matten-Willy. „Dort wirst du dich rasch erholen. Ich werde dich selbst pflegen."
    Die kleine Sphinx antwortete nichts, aber ihr war förmlich anzusehen, daß sie wieder neue Kräfte sammelte. Ellmer schrieb dies der Wirkung des Medikaments zu, das er ihr gegeben hatte.
    „Srimavo", fragte er eindringlich. „Wir können dir nur helfen, wenn du unsere Fragen richtig beantwortest."
    „Das will ich gern tun", bekannte sie.
    „Warum wolltest du Quiupus Werk zerstören?"
    „Zerstören?" Sie blickte Ellmer erstaunt an. Völliges Unverständnis lag in ihren Gesichtszügen. „Wie kommst du auf einen so unsinnigen Gedanken?"
    „Parnatzel und ich haben mit eigenen Augen gesehen, was mit der leuchtenden Kugel und dem Labor geschah!"
    „Du irrst dich, Jakob. Aber die wahren Zusammenhänge kann ich dir nicht erklären, weil du sie nicht verstehen würdest."
    „Versuch es wenigstens", drängte der Mann.
    „Es ist völlig absurd zu vermuten", antwortete die kleine Sphinx ruhig und überzeugend, „daß ich etwas zerstören wollte, was den Weg zu mir selbst weist."
    „Zu dir selbst?" zweifelte Ellmer, „Das verstehe ich nicht."
    „Ich wußte, daß du es nicht verstehst. Und eine bessere Erklärung gibt es nicht. Ich kann dir noch etwas sagen, was du nicht in seiner Bedeutung erfassen kannst. Natürlich ist Quiupus Fragment für mich wichtig. Insgesamt gesehen, ist es jedoch nur ein lächerliches Teil. Trotzdem muß ich mich darum kümmern, denn mir kann nur dann geholfen werden, wenn ich dafür gesorgt habe, daß alle Teile zusammenkommen."
    „Du sprichst in Rätseln", beklagte sich Jakob Ellmer.
    „Das wußte ich bereits." Das Feuer in ihren Augen erlosch. Sie legte sich wieder auf die Bank.
    Parnatzel setzte eine Medosonde an.
    „Sie ist wieder bewußtlos geworden", jammerte er. „Du hast sie überanstrengt."
    „Wir bringen sie in die Station", entschied der ehemalige Raumfahrer. „Dort gibt es bessere Leute, die sich um sie kümmern können."
    Während des Rückflugs durch die Nacht schwiegen die beiden Freunde. Parnatzel hockte neben Srimavo, und Ellmer lenkte den Gleiter.
    Der Mann überdachte das Gehörte, das nur neue Rätsel aufwarf.
    Viren-Imperium, Fragment, Rekonstruktionsversuche, Srimavo, die Kugel Quiupus und der Virenmann selbst. Das waren die Fakten eines Puzzles, die es in den richtigen Zusammenhang zu bringen galt.
    Eins war Jakob Ellmer jedoch aus dem kurzen Gespräch mit dem Mädchen deutlich geworden.
    Quiupu und Srimavo waren aus gänzlich verschiedenen Motiven an etwas interessiert, was mit der Rekonstruktion des Viren-Imperims zu tun haben mußte.
     
    7.
     
    Die Sonne Scarfaaru stand schon hoch über dem Horizont, als Galbraith Deighton endlich Zeit fand, sich auf Lokvorth absetzen zu lassen.
    Die ganze Nacht über waren die Mannschaften der vier Kugelraumer beschäftigt gewesen, um die Wünsche des unermüdlichen Quiupu zu erfüllen. Einmal brauchte er neue Geräte aus dem Forschungszentrum, ein anderes Mal verlangte er von den Raumschiffen, daß diese mit ihren Schutzschirmen den ganzen Sektor abriegelten, in dem seine Plasmawolke und die notdürftige Raumstation standen.
    Deighton hatte genau verfolgen können, daß nach dem Bruch des seltsamen Objekts kleine Einzelteile in alle Richtungen auseinandergeflogen waren. Die meisten hatte Quiupu jedoch auffangen und einsammeln können.
    Dennoch machte der Virenmann kein Geheimnis daraus, daß durch den großen Riß sein Projekt vorerst zum Scheitern verurteilt war. Er versuchte zu retten, was noch zu retten war. Wie groß die Erfolgsaussichten waren, wußte

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