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1065 - Die Superviren

Titel: 1065 - Die Superviren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Regenfälle hatten den Boden so aufgeweicht, daß an ein Auffinden von Spuren nicht zu denken war. Ellmer schloß aber nicht aus, daß sich Sri irgendwo in einem nahen Gebäude verkrochen hatte. Sie hatte auf ihn einen verstörten und erschöpften Eindruck gemacht. Weit gelaufen konnte sie also kaum noch sein.
    Von dem Kuppelbau aus zogen sie in immer größeren Kreisen durch sämtliche Häuser der Station. Von Sri fanden sie jedoch keine Spur. Auch die Fragen an alle möglichen Menschen und Kontrollroboter gingen ohne greifbares Ergebnis aus.
    Die meisten Forscher suchten auch gar nicht ein Gespräch mit den beiden Freunden, denn überall schien eine Hektik ausgebrochen zu sein, die alle Personen erfaßt hatte.
    Der Matten-Willy sonderte sich schließlich ab und holte Erkundigungen ein.
    Als er Ellmer wieder traf, hockte der müde am Eingang zur Kantine.
    „Es hat sich einiges getan", berichtete Parnatzel. „Quiupus Riesenei ist im Weltraum geplatzt."
    „Von mir aus", meinte der ehemalige Raumfahrer wenig interessiert. „Dann hat der Spuk ein Ende."
    „So schlimm ist es auch nicht", blubberte das Plasmawesen weiter. „Es ist ja nicht kaputt. Es hat nur einen großen Riß bekommen, aus dem jetzt die Würmer purzeln."
    „Welche Würmer?"
    „Na, die Dinger, von denen du eins in der Hand gehabt hast. Ich habe eine Bildaufzeichnung gesehen. Da schwirrten ein paar Tausend Würmer um das Ei herum.
    Quiupu will sie alle einfangen. Dazu forderte er seit Stunden alle möglichen Materialien von hier an, und das beschäftigt die Forscher."
    „Dann haben die Leute also etwas zu tun." Ellmer stand auf. „Unter diesen Umständen dürfte es kein Problem für uns sein, einen Gleiter zu schnappen, entsprechend auszurüsten und draußen nach Srimavo zu suchen."
    Parnatzel antwortete nichts, und Ellmer schloß daraus, daß sein Freund nichts von dieser Idee hielt.
    „Es ist doch ganz einfach", drängte er. „Wenn sie nicht in der Station ist, dann hält sie sich draußen verborgen. Sie muß in der Nähe sein, denn sie war zu erschöpft. Du hast sie selbst gesehen, und sie verfügt über keine Hilfsmittel. Wir müssen sie finden, und wir werden sie finden."
    „Ich verstehe immer wir", beschwerte sich Parnatzel. „Ich verspüre keine Lust, da draußen in der unfreundlichen Landschaft herumzustöbern, noch dazu dann, wenn es dunkel ist."
    „Du hast wohl vergessen, worum es geht", zürnte der Mann. Als Parnatzel wieder nicht antwortete, fuhr er fort: „Ich habe eine Flasche hochprozentigen Schnaps sichergestellt. Sie gehört dir, wenn wir Sri gefunden haben."
    „Dann laß uns rasch einen Gleiter auftreiben", blubberte der Matten-Willy. Dabei fuhr er acht Beine aus, um Ellmer zu verstehen zu geben, daß er es eilig hatte. „Vielleicht finden wir sie noch, bevor es völlig dunkel ist."
    In dem Gleiterhangar herrschte eine ähnliche Hektik, wie man sie schon innerhalb der Station bemerkt hatte. Viele Menschen und Roboter waren hier unterwegs, um die Fahrzeuge zu beladen. Damit flog man zu einem der in der Nähe stehenden Kugelraumer, um die Fracht dort umzuladen.
    In dem Getümmel fiel es überhaupt nicht auf, daß Ellmer und sein Freund einen Gleiter mit Ausrüstungsgegenständen beluden und damit die Schleuse anflogen. Man ließ sie ohne Kontrolle passieren, denn man vermutete wohl, daß dieses Fahrzeug nichts anderes vorhatte, als es die vielen anderen auch hatten.
    Als sie im Freien waren, hielt Ellmer zunächst noch die Richtung auf die REGNALD-ORTON zu, die dicht über dem Sumpftal schwebte. Weiter oben näherte sich schon ein zweiter Kugelraumer, dessen Namenszug aber nicht zu identifizieren war.
    Scarfaaru warf schon die letzten Schatten in das Tal. Die Sonne stand dicht über dem Horizont.
    In einiger Entfernung von den Stationsgebäuden drehte Ellmer einfach ab und hielt auf den mächtigen Virenstrom zu. Parnatzel blickte zurück.
    „Niemand folgt uns", meldete er.
    Auch die Funkempfänger schwiegen, also kümmerte sich tatsächlich keiner um sie.
    „Wo willst du in dieser Öde mit der Suche beginnen?" Parnatzels klagender Stimme war anzumerken, daß er sich von dieser Sache wenig Erfolg versprach. Wahrscheinlich hielt ihn nur Jakobs Versprechen, denn er hatte seit Wochen nicht mehr im geliebten Alkohol baden können.
    „Ich gehe mit System vor", unterstrich Ellmer sein Vorhaben. „Eine planlose Suche wäre sinnlos. Sri war nur einmal außerhalb der Stationsgebäude. Das war auf unserem Weg zu den Höhlen und

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