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1066 - Avalons Riesen

1066 - Avalons Riesen

Titel: 1066 - Avalons Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einen Weg, um es herauszufinden«, sagte Bill.
    »Welchen?«
    »Wir gehen zurück. Wir gehen nach Avalon.« Er nickte in die entsprechende Richtung. »Wenn ich recht habe, müßten wir sie sehen. Oder ihnen sogar in die Arme laufen. Liege ich so schlecht mit meinem Vorschlag?«
    »Nein«, sagte Nadine.
    »Okay, worauf warten wir noch?«
    »Wenn ich dabei bin, ist der Weg offen«, sagte sie. »Kommt!« Sie streckte uns die Hände entgegen wie eine Mutter, die ihre beiden Kinder sammelt.
    Und so ließen wir uns auch führen. Ich spürte das leichte Kribbeln, als ich daran dachte, wo ich landen würde. Wir gingen einfach weiter, und wir sahen auch hinter dem nächsten Durchgang die Dunkelheit.
    Bis wir eine gewisse Stelle in der Mitte erreichten. Die magische Grenze.
    Etwas umschwebte mich, das ich nicht sah. Es war wie ein feiner, unsichtbarer Hauch. So etwas wie ein dünner Nebel, der mir keine Sicht nahm, sondern mir eine neue eröffnete, als wir gemeinsam einen Schritt weitergegangen waren.
    Die unsichtbare Grenze lag hinter uns.
    Und Avalon vor uns!
    ***
    Ein Wechsel, wie er frappierender nicht sein konnte. In unserer Welt war es Nacht gewesen, hier nicht. In Avalon schien die Sonne von einem wunderschönen Himmel herab, der mir wie gemalt vorkam und in einem seidigen Blau erstrahlte.
    Der Himmel und auch die Gegend vor uns waren dazu angetan, Glücksgefühle zu vermitteln. Ich spürte, wie sie durch meinen Körper strömten und wie plötzlich all der Streß und auch die Sorgen von mir abfielen.
    Ein weites, blühendes, von Düften erfülltes und herrliches Land breitete sich vor uns aus. Wir vergaßen den Grund, der uns hergeführt hatte, schauten nur und nahmen all die herrlichen Eindrücke auf, die Avalon uns bot.
    Ja, es war schön.
    Die grüne und zugleich bunte Natur. Die Blumen, die kleinen Bäche, die sanften Hügel und all das dichte Gras, dessen Spitzen sich im leichten Wind bewegten.
    Wie ein Paradies…
    Und Riesen sahen wir auch nicht.
    Jeder hing seinen Gedanken nach. Ich suchte den Boden nach Spuren ab, die sie unweigerlich hinterlassen haben mußten. Auch dort waren keine Eindrücke zu sehen. Die Riesen schienen nicht gekommen zu sein. Möglicherweise hatten sie auch einen anderen Weg genommen. Einen, den wir nicht kannten.
    Bill Conolly hatte sich von Nadines Hand gelöst und war einige Meter vorgegangen. Er wirkte zwar nicht wie ein staunendes Kind, aber sein Verhalten hatte schon etwas Ähnlichkeit damit. Der rasche Wechsel der beiden Welten beeindruckte ihn schon.
    Wir ließen ihn in Ruhe. Er schaute hinein in die Welt und wischte einmal sogar über seine Augen, als könnte er den Anblick nicht fassen. Langsam drehte er sich zu uns um. »So herrlich es hier ist und so schwer es mir fällt, an die Riesen zu denken, aber Hinweise auf sie gibt es hier nicht. Das ist vorbei. Oder erst gar nicht geschehen.«
    Er zuckte mit den Schultern. »Da bin ich überfordert.«
    Das war Nadine Berger nicht. »Sie waren hier. Ich habe sie gesehen. Ich habe auch erlebt, wie sie aus dem Wasser kletterten, das müßt ihr mir glauben. Ich denke auch nicht, daß sie hier in Avalon geblieben sind. Sie haben eure Welt besucht. Sie sind noch da. Daran glaube ich fest. Nur müssen sie einen anderen Weg genommen haben. Nicht den durch das Tor.«
    »Dann hat es deiner Meinung nach auch keinen Sinn, weiterzugehen?« fragte Bill.
    »Ja, wir würden nur Zeit verlieren.«
    Ich hatte mir alles angehört und fragte jetzt: »Welchen Weg könnten sie denn genommen haben?«
    Etwas traurig lächelte mich Nadine an. »Wenn ich das wüßte, wäre mir wohler, John. Ich habe keine Ahnung. Ich weiß es nicht. So gut kenne ich Avalon nicht. Mir sind seine Kräfte und Wege leider nicht bekannt. Nicht alle. Auf die Welt der Riesen ist mir bisher verschlossen geblieben. Gut, ich habe von ihnen gewußt. Mir war schon bekannt, daß sie in den Tiefen des Meeres begraben sind und schlafen, wie man so schön sagt.« Sie lächelte mir zu. »Gerade du müßtest das wissen, John. Da brauchst du nur an Myxin zu denken, der ebenfalls einen mindestens zentausendjährigen Schlaf hinter sich hatte, bevor er von dir erweckt wurde. Mit den Riesen kann das gleiche passiert sein. Außerdem stammen sie der Legende nach ebenfalls aus Atlantis.«
    »Klar. Stellt sich die Frage: Wer hat sie erweckt?«
    Nadine lachte. »Ich nicht.«
    Bill war wieder zu uns gekommen. »Möglicherweise tektonische Veränderungen. Ein Unterwasserbeben. Das gibt es schließlich. Da

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