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1066 - Avalons Riesen

1066 - Avalons Riesen

Titel: 1066 - Avalons Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Nebelinsel, die für König Artus und die Ritter der Tafelrunde zur letzten Ruhestätte geworden ist.«
    »Und für den Dunklen Gral«, sagte ich.
    »Du vermißt ihn noch immer?«
    »Manchmal schon.«
    Nadine zuckte die Achseln. »Ich kann dich verstehen, aber du hast ihn damals nicht ohne Gegenleistung abgegeben. Der Abbé wurde von seiner Blindheit befreit.«
    »Klar, Nadine. Das soll auch keine Kritik gewesen sein. Ich dachte nur, daß du ihn mitgebracht hättest.«
    »Nein, bewußt nicht. Er ist mir einfach zu wertvoll. Er soll blieben, wo er ist. Ich werde ihn nur dann hervorholen, wenn es keine andere Möglichkeit gibt. Außerdem weiß ich nicht, ob er uns gegen die Riesen geholfen hätte.«
    Das mußte ich akzeptieren. Ebenso wie das dunkle Blut aus den Quellen. Der scharfe Geruch hatte den Duft des Wacholders längst vertrieben. Es roch nach Fäulnis und Vergänglichkeit und erinnerte mich an den Totenmonat November.
    »Hier werden wir wohl nichts mehr finden«, sagte Bill. »Ich denke, daß wir uns nach Glastonbury zurückziehen und dort die Augen offenhalten. Wenn die Unholde tatsächlich gekommen sind, werden sie auch…«
    »Psst!«
    Der Zischlaut ließ ihn verstummen. Bill verfolgte erstaunt meine Drehbewegung, dann schauten Nadine und er zu, wie ich mit raschen Schritten von ihnen wegging.
    Grundlos nicht, denn ich hatte etwas gehört. Ein normales Geräusch, das mir trotzdem fremd vorgekommen war, weil es einfach nicht zu dieser Ruhe paßte.
    Stimmen!
    Fremde Stimmen, die der Wind an meine Ohren getragen hatte. Je weiter ich ging, desto deutlicher wurden sie, und plötzlich sah ich die Personen, die miteinander sprachen.
    Sie standen nicht weit entfernt, und auch das Gestrüpp gab ihnen keine Deckung.
    Sie hatten mich noch nicht gesehen, weil sie mir den Rücken zudrehten. Erst als sie die Schritte hinter sich hörten, wandten sie sich um.
    Drei Gesichter schauten mich an.
    Männergesichter. Kantig, mit bräunlicher Haut und großen, weit geöffneten Augen.
    Vor ihnen blieb ich stehen, lächelte knapp, obwohl mir danach nicht zumute war, und blickte sie an. »Guten Morgen. Darf ich fragen, wo ihr herkommt…?«
    ***
    Der normale Gruß hatte sie etwas schockiert und stumm gemacht.
    Sie gaben mir keine Antwort, schauten mich an, und ich dachte daran, daß mich ihre Zahl irritierte.
    Es waren drei Männer. Ungefähr im gleichen Alter. Und wir waren auf der Suche nach drei Riesen.
    Gab es da einen Zusammenhang?
    Auch Nadine und Bill waren zu mir gekommen. Sie standen etwas hinter mir und behielten die Fremden ebenfalls im Auge.
    Der Mann in der Mitte hob seinen Arm. »Ich wüßte zwar nicht, was euch das angeht, aber wir sind nach Glastonbury gekommen, wie andere vor uns auch. Wir suchen Avalon. Wir wollen seine Seele erkunden, und wir wissen, daß wir sie hier finden können.«
    »Warum hier?«
    Der Mann deutete hoch zum Hügel. »Es ist der Weg. Unter anderem ist er das.«
    »Dann kennt ihr noch einen zweiten?«
    »Nein!«
    Ich traute ihnen nicht. Keiner traute ihnen. Erst recht nicht Nadine Berger. Sie brachte ihre Lippen dicht an mein rechtes Ohr und wisperte mir ihre Meinung hinein.
    »Es sind die Riesen, John. Du mußt mir glauben. Es sind die Riesen. Ich rieche sie. Es ist der Geruch, den ich auch am Strand wahrgenommen habe.«
    »Bei der Größe?«
    »Sie haben sich verwandelt. Sie sind dabei, zu täuschen. Wir sollten sie nicht laufenlassen.«
    »Willst du sie gefangennehmen?«
    »Das wäre am besten.«
    »Und dann?«
    »Sie dürfen nicht mehr zurück«, antwortete sie diplomatisch.
    »Avalon gehört ihnen nicht. Es ist kein Land für sie. Diese drei gehören zurück ins Meer geworfen.«
    »Verstehe«, murmelte ich und wandte mich an die drei Fremden.
    »Das ist nicht der Weg nach Avalon, den ihr geht. Es ist auch nicht der Weg zum Tor. Nur zu den Blutquellen. Wolltet ihr dorthin? Habt ihr von ihnen gehört?«
    »Ja.«
    »Sehr gut. Und was wollt ihr dort?«
    Sie blickten sich an. Eine Antwort bekamen wir nicht. Schließlich hob der mittlere wieder seinen Arm. Er meinte mich, als er sprach.
    »Ihr solltet uns in Ruhe lassen. Es ist besser für euch. Hier ist Platz genug für uns alle. Laß uns gehen. Haltet keine Suchenden auf. Das ist besser für euch.«
    Ich blieb stur. »Der Weg nach Avalon ist euch versperrt. Wir wissen es besser.«
    Sie schwiegen. Überlegten sie? Wollten sie nachdenken, wie sie der Klemme entkommen konnten?
    »Was ist jetzt?« fragte Bill.
    Sie nickten zugleich. »Ja, ihr

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