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1066 - Avalons Riesen

1066 - Avalons Riesen

Titel: 1066 - Avalons Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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allein, denn Bill besaß ja die tödliche Waffe.
    Nadine Berger rollte nicht mehr weiter. Sie blieb liegen, und die Arme hatte sie der gewaltigen Hand entgegengestreckt. Wie ein übergroßer Pilz schwebte sie über ihr.
    Die Luft schien sich um Nadine herum aufgeklart zu haben. Da war die Dunkelheit einfach vergessen und…
    »John!« schrie Bill. »Ich glaub’s nicht. Nein, das… das … kann nicht wahr sein!«
    »Was ist denn?«
    »Da!« Er war leicht in die Knie gegangen und hielt den rechten Arm ausgestreckt. Die Finger wiesen genau auf das Tor und auf dessen Öffnung.
    Wir hatten bisher fast nur das Licht dort schimmern sehen, was sich nun änderte. Innerhalb dieses grüngelben Scheins war die Bewegung intensiver geworden. Dort drängte sich etwas zusammen und drückte sich auch nach vorn hin.
    Jemand war dabei, das Tor zu verlassen. Besuch aus Avalon. Möglicherweise Nadines Retter, die sich jetzt nicht mehr aufhalten ließen. Keiner von uns konnte sagen, was sich dort tat. Einzelheiten verschwammen in der Masse, doch nur wenige Herzschläge später hatten die Wesen den Durchgang verlassen.
    Sie saßen auf Pferden, die über den Boden trabten, ohne daß etwas zu hören war. Gestalten, die nicht in unsere Zeit hineinpaßten. Die vor mehr als einem Jahrtausend existiert hatten, die aber nicht mehr als normale Körper existierten, sondern nur als Geister, obwohl ich sie als Körper auch schon gesehen hatte.
    Es waren die Geister der Ritter, die einmal zu König Artus’ Tafelrunde gehört hatten…
    ***
    Uns stockte der Atem!
    Jetzt waren Nadine, die Riesen und auch das Tor vergessen. Allein die Ritter nahmen unsere gesamte Aufmerksamkeit in Anspruch, und sie hatten es tatsächlich geschafft, durch ihr Kommen Verwirrung zu stiften. Sie verteilten sich. Sie schwebten. Von einer hellen Aura umweht, die sie einhüllte wie ein lichter Mantel.
    Sie waren bewaffnet. Sie sahen aus wie lebende Personen, nur daß sie eben feinstofflich waren.
    Schwerter und Lanzen. Schilde, die sie schützen sollten. Die Brustpanzer, Kettenhemden, das alles gehörte zu ihnen, doch es war jetzt nur am Rande wichtig.
    Nadine lag nicht mehr. Sie hatte sich aufgerichtet, saß und schaute nur zu.
    Jetzt war uns beiden auch klar, welche Botschaft sie gemeint hatte.
    Avalon und seine Bewohner wollten nicht, daß sie starb. Nicht durch die verfluchten Riesen, die ebenfalls dabeigewesen waren, einen Teil der Insel in Besitz zu nehmen.
    So etwas konnten die Rittergeister nicht akzeptieren, und sie stellten sich den Riesen zum Kampf.
    Zwei von ihnen bewachten Nadine, während sich die anderen den übermächtigen Riesen stellten.
    »Das wird ein Kampf!« keuchte Bill. »Verdammt, das sind Riesen gegen Geister und…« Seine restlichen Worte endeten in einem unverständlichen Gemurmel.
    Wir waren beide geschockt und auch gespannt. Der Kampf war nicht zu vermeiden, aber er würde ohne uns durchgeführt werden, das stand fest. Dort waren wir außen vor. Die Auseinandersetzung galt mehr der geheimnisvollen Nebelinsel und weniger unserer Welt.
    Ein Riese bückte sich.
    Es sah so schwerfällig aus. Und er wollte Nadine vom Boden pflücken. Der andere stand noch, einen Arm angewinkelt, die rechte Hand zur Faust geballt, wie jemand, der im nächsten Augenblick wuchtig ein Mauerwerk einschlagen will.
    Wir hörten auch einen dumpfen Laut.
    Nur hatte sich der Riese nicht bewegt. Das registrierte ich mehr am Rande, ohne darüber nachzudenken, was der andere Laut bedeuten konnte. Er wiederholte sich.
    Kein Donner, aber ein dumpfes Schlagen, bevor der Boden zu zittern begann.
    Das genau warnte mich.
    Ich drehte mich in eine andere Richtung. Ich ahnte, was da auf uns zukam, doch ich wollte den Beweis haben. Genau der hob sich am Rand der kleinen Stadt ab.
    Die Gestalt war aus dem Sumpf gekommen und ihre Hände waren jetzt leer. Kein Schäfer klemmte mehr zwischen ihren Fingern und auch kein Tier. Er hatte seine verdammte Sache hinter sich und war noch dabei, seine Kiefer zu bewegen.
    Der Hunger konnte noch nicht gestillt sein. Jetzt war der Gigant unterwegs, um sich neue Beute zu holen, und diesmal würde er noch radikaler sein. Ob er sich auf uns eingeschossen hatte, wußten wir nicht. Es war auch nicht herauszufinden. Er lief in eine bestimmte Richtung, und er hatte sich auch im Sumpf aufgehalten, denn von den Schultern seiner mächtigen Gestalt rannen Wasser und Schlamm in einem zähen Mischmasch.
    Der nächste Schritt.
    Wieder dröhnte er auf den Boden.

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