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1066 - Avalons Riesen

1066 - Avalons Riesen

Titel: 1066 - Avalons Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hören.
    Dieser Kampf vor dem Tor fand in einer schon geisterhaften Lautlosigkeit statt. Selbst die harten Tritte gegen den Boden brachten keine Vibrationen bis zu mir. Ich hörte nichts. Das erinnerte mich wieder an den dritten Riesen. Selbst er verhielt sich still, was meine Sorge um Bill Conolly nicht eben verringerte.
    Die Riesen vor dem Tor versuchten es immer wieder. Wenn ihre Hände zuschnappten und sich dabei um Körper oder Köpfe der Geisterritter drehten, dann wirkte es so wie Fliegenfangen, dem kein Erfolg beschieden war. Sie packten es einfach nicht.
    Aber die Ritter kämpften.
    Einer war ein Stück zurückgeritten. Er wollte eine bestimmte Distanz erreichen, holte mit dem rechten Arm aus und schleuderte seine Lanze dem Riesen entgegen.
    Er traf genau!
    Die Waffe stieg in die Höhe und bohrte sich dann mit großer Wucht genau in die Stirn des Riesen hinein.
    Es war ein Aufprall, der den Koloß durchschüttelte. Für einen Moment sah ich wieder dieses Leuchten, als er die Materie erwischte.
    Dann schwankte die mächtige Gestalt. Eine Wunde sah ich nicht, aber der Riese war schwer getroffen.
    Er schwankte beim Zurückgehen. Mit dem Rücken stieß er noch gegen das Mauerwerk an der Seite. Sofort waren zwei Ritter da und halfen nach. Die beiden Schwertstiche ließen ihn leicht zusammensacken, und er geriet in das Tor hinein.
    Zurückgehend. Vom anderen Licht umspielt. Plötzlich zu einer Statue werdend. Er schaffte es nicht mehr, sich zu bewegen. Die magische Zone hielt ihn wie einen Gefangenen, und die geisterhaften Kämpfer beschäftigten sich mit dem zweiten Koloß.
    Er stand noch neben dem Tor und wurde jetzt von den Rittern umritten. Sie nahmen ihn in die Zange, und der Gigant wirkte wie jemand, der schon jetzt verloren hatte.
    Zwar versuchte er auch jetzt, sich zu wehren. Aber die Lanzen und auch die Schwerter jagten an den verschiedensten Stellen in seinen Körper hinein und nahmen ihm die Kraft. Es waren Waffen, die zu den Geistern paßten. Nicht normal existent und trotzdem vorhanden. Der Riese mußte schrecklich leiden, doch er behielt seine Schmerzen für sich. Kein Schrei, kein Brüllen und Ächzen, denn er saugte alles in sich auf, wurde aber schwächer und schwächer.
    Die Geisterritter trieben ihn zu Seite und damit wieder auf den Eingang des Tores zu. Im Innern funkelte und flimmerte das Licht oder die freigewordene magische Kraft. Genau konnte ich es auch nicht sagen, aber sie war so mächtig, daß sie den ersten Riesen gefangenhielt. Er war nicht mehr in der Lage, sich zu bewegen. Wie festgenagelt stand er in dieser magischen Zone, die von Avalon her zu ihm gekommen war und ihn zu einem Gefangenen gemacht hatte.
    Nadine Berger war aufgestanden und hielt sich an der Seite auf.
    Sie schaute den Kämpfenden zu. Die Arme hielt sie dabei halb erhoben, die Hände zusammengedrückt, wie jemand, der einer anderen Person die Daumen drückt.
    Einer der Geisterritter spornte sein Tier an. Er hatte sich zuvor etwas zurückgezogen, um einen genügend langen Antritt nehmen zu können. Er wollte die Kraft einsetzen, hielt sein Schwert nach vorn gestreckt, dessen Klinge am Kopf des Pferdes vorbeischaute und bereits auf das Ziel gerichtet war.
    So stark wie eben möglich, wollte er den letzten der beiden Riesen attackieren.
    Nichts hielt ihn auf.
    Er ritt heran – und stieß zu.
    Tief bohrte sich die Klinge in den mächtigen Körper. Sie mußte eine Schneise reißen, einen regelrechten Tunnel, den ich auch für einen Moment zu sehen bekam, weil sich innerhalb des Körpers so etwas wie eine grünliche Lichtleiste abzeichnete.
    Ein Volltreffer, der dem Riesen den Rest gab. Er sah jetzt aus wie eine überdimensionale Puppe, die außer Kontrolle geraten war. Da zuckten nicht nur die Glieder, auch seinen Kopf konnte er nicht mehr normal halten, denn er pendelte hin und her.
    Gleichzeitig ging er zurück. Er trat hinein in die magische Zone des Tors, und ich wußte, daß die Geisterritter des König Artus es damit geschafft hatten, die Gefahr zu bannen.
    Und sie hatten Nadine Berger gerettet, die nichts mehr auf ihrem Platz hielt. Als sie sich bewegte und vorging, waren die anderen für mich uninteressant geworden. Ich wollte sehen, wie sich Nadine verhielt, die mit normalen Schritten von der Seite her auf das Tor zuging. Sie hatte Platz genug, denn die geisterhaften Ritter waren ebenfalls in das magische Gebiet hineingeritten und mit dem Licht verschmolzen. Zum erstenmal sah ich, daß sie tatsächlich zu einem

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