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1066 - Avalons Riesen

1066 - Avalons Riesen

Titel: 1066 - Avalons Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Warum sollten sie Nadine entkommen lassen? Schließlich war es durchaus möglich, daß sie eine Entscheidung zu Ungunsten dieser Wesen brachte.
    Damit hatte ich meine Schwierigkeiten. Im Gegensatz zu Bill. Der atmete tief auf und flüsterte: »Sie packt es, John, ich weiß es, daß sie es packt, und dann geht es uns besser. Ich glaube fest daran, daß sie durch das Tor nach Avalon hineingeht, um Hilfe zu holen. Sie hat die Gefahr jetzt richtig erkannt.«
    »Ja, wir wollen es hoffen…«
    Bill war mit meiner Antwort nicht einverstanden, das zeigte sein Seitenblick an. »Was hast du? Es geht weiter, John…«
    »Noch nicht. Es hat sich für uns nichts verändert. Nach wie vor leben die Riesen.«
    Bill schlug gegen seine linke Handfläche. »Ich würde mich freuen, wen sie wissen, daß sie nichts mehr zu melden haben. Daß wir auf der Siegerstraße sind. Typen wie sie dürfen einfach nicht in unsere Welt hineinkommen. Sie waren begraben, sie hätten in der Tiefe des Meeres liegenbleiben sollen.«
    Es stimmte alles, was Bill sagte. Nur präsentierte uns die Realität das Gegenteil.
    Abwarten und Daumen drücken. Nicht nur Nadine, auch uns. Wir beide wollten nicht, daß plötzlich diese drei Ungeheuer auftauchten und uns als Nahrung nahmen.
    Nadine lief über die breiten Stufen hinweg. Sie wirkte nicht erschöpft. Locker bewegte sich die Frau auf das Ziel zu und nahm sich während des Laufens sogar die Zeit, sich umzuschauen und Blicke zurückzuwerfen.
    Uns sah sie nicht. Dafür geriet sie bereits in den grünlichen Schein des Tores hinein. Die Magie war vorhanden. Avalon hatte sein Tor für bestimmte Menschen geöffnet, zu denen auch Nadine gehörte und womöglich die Riesen.
    Ich fragte mich, ob sie wieder in ihre neue Heimat zurückgehen würden. Es war nicht zu wünschen.
    »Nein… nein …«, ächzte Bill. »Das gibt es nicht. Verdammt noch mal, das darf es nicht geben. Nicht jetzt, verflucht. Nicht ausgerechnet jetzt, wo Nadine es fast geschafft hat.« Er war sauer, fertig, einfach von der Rolle.
    Ich sah, was er meinte. Blieb allerdings stumm. Auch, weil mir der Anblick die Sprache verschlagen hatte.
    Nadine war da.
    Die Riesen auch.
    So kolossal sie waren, sie hatten es trotzdem geschafft, sich lautlos zu bewegen. Nichts hatte ihre Ankunft gemeldet. Sie waren einfach da und möglicherweise auch wie Schatten über den Boden hinweggekrochen.
    Jetzt nicht mehr.
    Sie richteten sich auf.
    Nicht einmal schnell, denn sie konnten sich auf ihre Stärke und Reichweite verlassen. Ihre Körper wurden in die Höhe gedrückt. Sie nahmen jede Sekunde an Größe zu. Für einen Moment sah es so aus, als wollten sie gegen den Himmel wachsen.
    Es waren nur zwei. Der andere hielt sich noch versteckt. Wahrscheinlich im Sumpf.
    Nadine lief weiter. Sie hatte nichts gehört und sah auch nicht, was sich da hinter ihrem Rücken abspielte. Wir waren zu weit entfernt, um sie warnen zu können. In diesem Fall waren wir nichts anderes als Statisten, die nicht eingreifen konnten.
    Beide Riesen gingen. Wir konnten uns kaum vorstellen, daß dies lautlos passierte.
    So war es schließlich auch.
    Nadine hatte sie gehört.
    Sie wollten wissen, was in ihrer Nähe passierte, stoppte ihren Lauf, blieb für einen Moment stehen und drehte sich dann um.
    Sie mußte die Riesen sehen, uns sie sah sie auch. Ob sie schrie oder nicht, das hörten wir nicht. Wir nahmen nur wahr, daß der Schock sie lähmte.
    Zuletzt sackte sie in die Knie und riß dann die Arme hoch. Eine lächerlich wirkende Schutzbewegung, denn so würde Nadine gegen die Riesen nichts erreichen.
    Wie weit sie von Nadine entfernt waren, konnten wir nicht feststellen und sie sicherlich auch nicht. Aber sie waren bereits so nahe gekommen, daß ihre Schatten die Frau erreichten.
    Bill und ich waren innerlich vereist. Chancen gab es so gut wie nicht. Nadine war auf sich gestellt. Wenn wir jetzt losliefen, würde einfach zu viel Zeit vergehen, bis wir bei ihr waren.
    »Lauf, Nadine«, flüsterte ich, »mein Gott, lauf doch…«
    ***
    Sie hatte mich bestimmt nicht gehört, aber sie mußte die gleichen Gedanken gehabt haben. Und sie sah auch, daß es ihre einzige Chance war. Eine winzige nur, doch eine Chance. Es mußte ihr gelingen, das Tor zu erreichen, bevor die Riesen zupackten.
    Nadine fuhr herum. Da sie in der etwas helleren, magischen Zone stand, bekamen wir jede Bewegung mit. Nicht einmal hastig bewegte sie sich, es kam uns beinahe zu langsam vor, dann aber sprintete sie auf das Tor zu.
    Was

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