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1066 - Gesils Punkt

Titel: 1066 - Gesils Punkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gefühl hatte, von Gesils dunklen Augen beobachtet zu werden und ihr Rufen zu hören.
    Unwillkürlich hielt er das Bild unter seiner Kombination fest. Er wußte, daß er ohne Bescams Beistand eine andere Richtung eingeschlagen hätte, jene, in der Gesils Kabine lag.
    Melborn glaubte sich schon aus ihrem Einflußbereich.
    Aber da erreichte ihn ein lautloser Schrei, der seinen Geist erschütterte und ihm die Besinnung raubte.
    Er dachte nur noch: Gesil ist in Gefahr! Dann versank er in Schwärze.
     
    3.
     
    Stelle dir drei Punkte in der Unendlichkeit des Raumes vor. Benenne sie Milchstraße, SOL und Vayquost. Die Positionen dieser drei Punkte sind bekannt, Koordinaten genannt. Auch die Position von SOL zur Galaxis Vayquost ist bekannt. Ziehe zwischen beiden eine Linie, und du hast eine reale Gegebenheit; Vayquost und SOL sind Fixpunkte, die miteinander in Beziehung bleiben, wie sehr sie auch die Position zueinander ändern. Um sich aber auch eine Verbindung von der SOL zur Milchstraße, oder von Vayquost zur Milchstraße denken zu können, genügt es nicht, die Koordinaten dieses dritten Punktes zu besitzen, oder die Entfernung dorthin schätzen zu können, selbst die ungefähre Richtung genügt nicht. Denn bei den gewaltigen Distanzen kommt es zu beträchtlichen Abweichungen. Du mußt erst herausfinden, welche Stellung die drei Punkte zueinander einnehmen, ihre Konstellation errechnen.
    Dies war Atlans Problem. Das Problem der SOL überhaupt, um den Heimflug antreten zu können. Es standen unzählige Galaxien zur Auswahl, von denen jede die Milchstraße sein konnte. Man mußte sie einzeln überprüfen, Vergleichstests mit den bekannten Werten anstellen und eine Siebung vornehmen. Dafür war es jedoch notwendig, verschiedene Koordinaten im Raum anzufliegen.
    Das tat die SOL seit nunmehr drei Monaten, seit es sich herausgestellt hatte, daß SE-NECAs Daten über die Milchstraße nur für die Lokale Gruppe von Galaxien, zu der die Milchstraße gehörte, Gültigkeit besaßen.
    Die SOL befand sich im Augenblick im Bereich einer Kleingalaxie. Den Standort hatte man intern als „Hoffnungspunkt Nr. 17" bezeichnet. Denn so viele Zwischenstopps zur Kursberechnung hatte man inzwischen seit dem Verlassen von Vayquost und Varnhagher-Ghynnst gemacht. Nachdem die Berechnungen abgeschlossen waren und die recht kümmerlichen Ergebnisse vorlagen, benannte Tanwalzen ihren Standort in „Große Enttäuschung Nr. 17" um.
    „So spärlich war das Ergebnis noch bei keinem anderen Zwischenstopp", meinte Atlan niedergeschlagen. „Dabei bin ich sicher, daß wir bereits in die Mächtigkeitsballung von ES eingedrungen sind. Oder zumindest befinden wir uns in der Überlappungszone von ES und dem Limbus."
    „Du magst dich irren", meinte Tanwalzen.
    Atlan schüttelte den Kopf. Er hatte eine Vorstellung des Großraumgebietes der Mächtigkeitsballungen von ES und Seth-Apophis, ebenso wie des dazwischenliegenden Limbus. Er konnte sogar ein Diagramm davon erstellen, nur fehlten ihm die Detailangaben, um dieses Diagramm in Sektoren einzuteilen und die Milchstraße einem dieser Sektoren zuzuteilen. Dies wäre nur möglich gewesen, wenn SENECA einwandfrei funktioniert hätte.
    „Wenn wir nur den Fehler in SENECA finden könnten", sagte Tanwalzen, als würde er Atlans Gedanken lesen.
    „Wir kommen auch so ans Ziel", sagte Atlan. Er war überzeugt davon, nur wußte er auch, daß sie dies viel Zeit kosten würde. Er faßte einen Entschluß: „Da wir praktisch nicht weitergekommen sind, hat es nicht viel Zweck, diesen Raumsektor zu verlassen.
    Wir verändern am besten nur unsere Position."
    Tanwalzen stimmte zu, und sie kamen überein, die SOL auf der anderen Seite dieser Kleingalaxie in Position zu bringen. Dazu war ein Flug über 20.000 Lichtjahren nötig.
    Atlan überließ es dem High Sideryt, die Vorbereitungen für die folgende Kurzetappe zu treffen und diese selbst einzuleiten.
    „Du hast wohl Wichtigeres zu tun?" meinte Tanwalzen und nahm seiner Bemerkung die Spitze, indem er hinzufügte: „Es gibt auch genügend interne Probleme an Bord, ich weiß. Dafür bist du der richtige Mann. Es wäre der angespannten Atmosphäre zuträglich, könntest du die Gesil-Hysterie eindämmen. Die Männer leiden sehr unter der Ausstrahlung dieser Frau."
    „Ich habe versucht, sie zu isolieren, so gut es geht", rechtfertigte sich Atlan und hätte sich hinterher am liebsten ohrfeigen mögen. Er war in allem, was Gesil betraf, zu unsicher und befangen.
    Tanwalzen

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