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1067 - Am Rand des Nichts

Titel: 1067 - Am Rand des Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Superintelligenz sein. Er bestand aus einem Material, wie es ihm noch nie zuvor begegnet war, obwohl er viele bewohnte Welten in mehreren Galaxien besucht und sich mit zahllosen Zivilisationen auseinandergesetzt hatte.
    War der Handschuh aber ständig aktiviert? Beobachtete er ihn mit Hilfe seiner unbegreiflichen Technik? Besaß er so etwas wie eine Intelligenz? War er mehr als nur ein Roboter? Hatte er vielleicht schon die nächste Stufe der Entwicklung erreicht? War er ein Mittelding zwischen einem Roboter und einer Intelligenz, einem lebenden Wesen?
    Das alles waren Fragen, die Icho Tolot nicht beantworten konnte. Er wußte noch nicht einmal, ob sich eine Superintelligenz wie Seth-Apophis ständig auf alle ihre Agenten konzentrieren konnte. War sie gezwungen, den einen oder anderen hin und wieder freizulassen?
    Der Haluter schnaufte ärgerlich.
    Er war ein Werkzeug von Seth-Apophis, so, wie der Handschuh ein Werkzeug war.
    Die fremde Macht stellte ihn mit dem rätselhaften Ding auf die gleiche Stufe. Er empfand diese Tatsache als demütigend.
    Er spürte, daß er unruhig wurde.
    Sollte er sich wirklich in eine Falle treiben lassen? Hatte er denn keine andere Wahl?
    Konnte er nicht versuchen, mit einem Beiboot zu fliehen?
    Er ließ seine Faust krachend auf das Instrumentenpult fallen.
    Du kannst nichts tun! Du mußt warten, sagte er sich, während er auf die Bildschirme blickte. Dieser Tunnel wird irgendwann einmal zu Ende sein, und dann wird sich zeigen, wie es weitergeht.
    Er schätzte, daß sich das Schiff nur noch mit einer Geschwindigkeit von wenigen Kilometern in der Stunde voranbewegte. Der Tunnel hatte einen Durchmesser, der zwischen einem Maximalwert von mehreren hundert Metern und einem Minimalwert von knapp einhundertfünfzig Metern schwankte, so daß es schien, als könne der Raumer die Enge nicht mehr passieren, da er selbst einen Durchmesser von 120 Metern hatte.
    Vor einer Schmalstelle, die gerade noch groß genug erschien, verharrte das Raumschiff plötzlich ohne ersichtlichen Grund.
    Icho Tolot blickte verdutzt auf die Instrumente.
    Der Tunnel war noch nicht zu Ende, und da er nicht in gerader Linie verlief, war auch nicht zu erkennen, wohin er führte. Nichts hatte sich verändert. Nirgendwo fand der Haluter einen Hinweis darauf, wodurch das Raumschiff angehalten worden war.
    Dies kann noch nicht das Ziel sein, dachte er, während er versuchte, irgend etwas an den Wänden des Tunnels zu finden, was von dem bisherigen Bild abwich. Doch da war nichts. Die Wände sahen grauschwarz und großporig aus wie zu Schlacke erstarrte Glut. Der Haluter fragte sich, aus welchem Material sie bestanden und was für einen Sinn es haben sollte, daß eine fremde Macht das Schiff mitten in dieses Labyrinth führte. Er konnte sich nicht vorstellen, daß er sich in einem Planeten oder einem Mond befand.
    Er erhob sich, eilte zu den verschiedenen Peripheriegeräten des Zentralcomputers, weil er hoffte, hier irgendwo eine Erklärung für das zu finden, was geschehen war. Doch vergeblich. Die Macht, die das Schiff kontrollierte, ließ sich nicht in die Karten sehen.
    So schien es.
    Doch Icho Tolot irrte sich, als er glaubte, die Superintelligenz habe das Raumschiff angehalten.
    Plötzlich verengte sich der Tunnel noch mehr.
    An den Rändern der Schmalstelle schien sich weitere Materie zu bilden, so daß Icho Tolot, der das Geschehen auf den Bildschirmen beobachtete, den Eindruck hatte, der Durchgang wachse zu. Gleichzeitig verzögerte das Raumschiff, bis es schließlich bewegungslos auf der Stelle verharrte.
    Der Haluter lehnte sich in seinem Sessel zurück. Er war nicht beunruhigt, da er darauf gewartet hatte, daß irgend etwas passieren würde. Allerdings fragte er sich erneut, wozu Seth-Apophis das Raumschiff in diese eigentümliche Wand gelenkt hatte, die mehrere Kilometer dick zu sein schien.
    Was für ein Sinn verbarg sich hinter dieser Manipulation?
    Du denkst zu gradlinig! warf er sich vor. Eine Superintelligenz muß nicht für alles und jedes einen Grund haben, der dir einleuchtend erscheint. Manches, was sich jetzt ereignet, mag erst in Jahrtausenden sinnvoll erscheinen, und anderes, was zur Zeit geschieht, kann vollenden, was vor Jahrtausenden von irgend jemandem begonnen wurde.
    Der Tunnel schloß sich vollends, doch die Trennwand war so dünn, daß Icho Tolot glaubte, sie jederzeit durchbrechen zu können.
    In einer Öffnung in der Seitenwand des Tunnels erschien ein kleiner Körper. Er fiel dem Haluter

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