Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
107 - Tanz der Furie

107 - Tanz der Furie

Titel: 107 - Tanz der Furie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
endlich zu der Ansicht gekommen, daß ich andere Sachen zum Anziehen brauchte. Die Männer hatten eine Art Kleidersammlung veranstaltet, um mich auszustaffieren. Mit den Sachen, die mir entweder zu groß oder zu klein waren, sah ich immer noch ziemlich grotesk aus. Aber ich war nicht hier, um Modenschau zu machen. Die hübsche Ranana sah mich manchmal von der Seite mit einem Blick an, den ich nicht zu deuten wußte. Es war fast, als sähe jemand anderer aus ihr heraus.
    Ich erreichte die Stelle, wo ich das Wasserflugzeug zuletzt gesehen hatte, und stieß mit der Hand gegen die Schwimmkufe. Ich schwamm tastend herum. Kein Zweifel, das Flugzeug war nach wie vor da; es war nur durch einen Zauber unsichtbar gemacht worden.
    Ich schwamm zum Ufer zurück und überlegte, was ich den anderen sagen sollte. Das Wasser in der Bucht war angenehm kühl und erfrischte herrlich. Ein paar bunte tropische Fische glotzten mich neugierig an.
    Ich stieg aus dem Wasser und trocknete mich ab, wobei ich Ranana Askalon und Daliah Eilat den Rücken zuwandte. Dann zog ich mich langsam wieder an.
    „Es ist nichts zu sehen", sagte ich. „Auch auf dem Grund der Bucht ist keine Spur von dem Flugzeug zu entdecken. Es muß wohl wieder gestartet sein."
    „Sind Sie sicher, daß dieses Flugzeug überhaupt existiert?"
    „Natürlich. Ich bin schließlich damit hergekommen", sagte ich und schaute sie offen an.
    Sie wandte den Blick ab und sagte nichts mehr.
    „Es ist auch egal, was mit dem Flugzeug ist", sprach Dr. Yitzchak Grodetzky, der mit Anatol Blum, Josef Gerschon, den beiden Frauen und mir hermarschiert war. „Wir sind hier, um wissenschaftliche Forschungen durchzuführen, und nicht, um Flugzeuge zu suchen. Wir wollen wieder an unsere Arbeit zurückkehren.“
    „Ich hätte gern gewußt, was mit diesem Flugzeug los ist", sagte Gerschon. „Diese geheimnisvolle Geschichte interessiert mich sehr."
    Er wechselte ins Israelische über. Zuvor hatten alle englisch gesprochen, die Sprache, in der ich mich mit den Israelis unterhielt. Ich verstand und sprach eine Menge Sprachen, aber nicht Israelisch. Ich hatte ihnen nichts von dem unsichtbaren Flugzeug erzählt, weil ich der Meinung war, darüber brauchten sie nichts zu wissen. Das unsichtbare Flugzeug hätte nur ein großes Rätselraten hervorgerufen. Es wäre umständlich untersucht worden und vielleicht wäre noch einer von den Israelis in einer verborgenen Falle ums Leben gekommen.
    Dr. Grodetzky beendete die kurze Debatte schließlich. Wir marschierten zum Lager zurück, wo wir gegen Mittag ankamen. Das Essen war schon fertig. Ein gutes Essen kochten die Israelis, das mußte man ihnen lassen.
    Ich schlenderte nach dem Mittagessen ein wenig in der Nähe des Lagers umher und suchte nach einem Magnetfeld. Das andere, das ich abgesteckt hatte, war zweieinhalb Kilometer vom Lager der Forschungsgruppe entfernt, also rund vier von der Ebene mit dem Vago-Steinkopf. Im Ernstfall war das eine ziemlich große Entfernung. Aber ich fand kein ausreichend starkes Magnetfeld in der Nähe. Amir Selman rief mich zurück. Ich hatte inzwischen erfahren, daß er Dekan der naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität von Jerusalem war; ein kleiner, fleischiger Mann, der harmlos durch seine flaschendicken Brillengläser blickte.
    Die Israelis von der Forschungsgruppe waren überhaupt ein nettes und harmsloses Völkchen. Aber es gab einen geheimnisvollen Einfluß, der mich störte. Die Atmosphäre lud sich mehr und mehr mit Spannung auf.
    Aus dem Dorf der Polynesier ertönten immer wieder Rufe und war der Klang von Trommeln, manchmal von Muschelhörnern zuhören. Immer befanden sich Männer bei den Totempfählen, und die Frauen huschten eilig zwischen den Hütten und Häusern umher. Man sah und hörte kaum Kinder.
    In dem Dorf, welches Ongo Loa hieß, ging etwas vor. Sicher befanden sich die magischen Goldbarren bereits dort, wahrscheinlich im Haus eines Medizinmannes. Ich ging zu Amir Selman und den anderen, und wir begaben uns zu ein paar Steinköpfen in der Nähe des Lagers. Josef Gerschon und ich trugen Aluminiumleitern, die man zusammenklappen konnte. Sie wurden an einen Steinkopf gestellt, und wir kletterten darauf herum und vermaßen ihn. Die Messungen sollten auf den Zentimeter genau sein, denn die Archäologen glaubten, aus den Proportionen vielleicht etwas erkennen zu können. Ich konnte sicher nicht als wissenschaftlicher Ignorant bezeichnet werden, aber für weltumwälzend hielt ich die Erkenntnis

Weitere Kostenlose Bücher