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107 - Tanz der Furie

107 - Tanz der Furie

Titel: 107 - Tanz der Furie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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nicht, daß zum Beispiel die Länge der Nasen im Verhältnis von eins zu zweieinhalb zum gesamten Kopf umfang stand. Ein wirklicher Archäologe, der sich mit der Erforschung der Kolossalköpfe der Osterinsel beschäftigte, konnte darüber in Begeisterung geraten.
    Das Herumklettern auf den Leitern war eine ziemlich wackelige Angelegenheit. Josef Gerschon, fünfunddreißig Jahre alt, war Major der israelischen Fallschirmjägerreserve, geschmeidig und sportlich durchtrainiert. Er hatte einen großen, muskulösen Körper und sah robust, aber gut aus.
    In meiner Gestalt als Dorian Hunter hätte ich mich sicher mit ihm anfreunden können, aber der etwas weltfremd wirkende Gelehrte Richard Steiner war nicht sein Typ. Ich stellte mich nicht allzu geschickt an und tat ein paarmal so, als stürzte ich fast ab.
    Als wir einen Kopf vermessen hatten, kam Daliah Eilat zu uns.
    „Da ist ein Polynesier im Camp, der mit Herrn Steiner sprechen will", sagte sie. „Eine unheimliche Erscheinung. Ein Gesicht voller Narben. Ich friere, wenn ich ihn nur ansehe."
    Das mußte Te-Ivi-o-Atea sein. Er kam, um mir auf den Zahn zu fühlen.
    Ich ging mit Daliah Eilat zum Lager. Josef Gerschon begleitete uns.
    Wenn es um praktische Sachen ging, war er der Wortführer. Er traute sich auch zu, das Narbengesicht in seine Schranken zu weisen, da er eben nicht wußte, mit wem er es zu tun hatte, noch daß es einen mächtigen dämonischen Einfluß gab.
    Einen Kilometer entfernt befand sich der Palmenwald, in dem leuchtende exotische Blüten blühten. Bei dem Bach in der Nähe des Dorfes und des Lagers wuchsen Büsche und Blumen, auch ein paar Stechpalmen und Gewächse mit fleischigen Blättern. In Inselinnern erhob sich ein vulkanisches Bergmassiv. Dort gab es heiße Quellen, Geysire und Bodenrisse, aus denen Gase austraten. Te-Ivi-o-Atea stand in der Mitte des Lagers. Sechs kräftige Eingeborene waren mit ihm gekommen. Im Lager befand sich im Moment nur Ranana Askalon, denn die übrigen waren mit dem Jeep weggefahren, zu weiter entfernten Steinköpfen.
    Der Südseedämon trug einen Pareo, und er hatte an diesem Tag normale Zähne. Er hielt den Häuptlingsstab in der Hand.
    Wir gingen zu ihm hin. Die Eingeborenen hatten die muskulösen Arme vor der Brust verschränkt und standen hinter dem Südseedämon.
    Josef Gerschon, Daliah Eilat und Ranana hielten ihn gewiß für einen normalen Menschen. Ich wußte es besser, denn ich spürte seine dämonische Ausstrahlung deutlich. Ich bemühte mich, einen möglichst harmlosen und unbefangenen Eindruck zu machen.
    Te-Ivi-o-Atea musterte mich. In meiner richtigen Gestalt als Dorian Hunter hatte ich ihm schon viel Kummer bereitet. Der spannungsgeladene Moment verging. Er erkannte mich nicht.
    „Du bist Richard Steiner, der Mann, der auf so seltsame Weise auf diese Insel gekommen ist", sagte er in gutem Englisch. „Kannst du mir darüber etwas Näheres erzählen?"
    Die unbekannte Macht oder der Dämon selbst hatten sich bei einem Mitglied der Forschungsgruppe schon vorinformiert.
    Josef Gerschon trat vor.
    „Einen Augenblick!" sagte er. „Wer sind Sie eigentlich, und mit welchem Recht…"
    Te-Ivi-o-Atea sah ihn nur an.
    Josef Gerschon bekam glasige Augen und trat zwei Schritte zurück. Mit hängenden Armen stand er da wie ein Hypnotisierter.
    Ranana und Daliah Eilat schienen das nicht merkwürdig zu finden.
    Ich erzählte nun noch einmal die Geschichte, die ich bereits am Vortag den Archäologen erzählt hatte.
    „Ich habe keine Ahnung, wie das alles passieren konnte und weshalb es gerade mir geschah", schloß ich. „Ich wollte wirklich, ich wüßte es."
    Die Augen des Dämons wurden schmal. Ich spürte, wie eine Kraft von ihm auf mich überströmte, die versuchte, mich willenlos zu machen. Ich tat so, als fühlte ich mich unbehaglich. Eine magische Abwehr wandte ich nicht an, um mich nicht zu verraten. Ich verließ mich auf die magischen Kräfte des Kommandostabs, des Vexierers und des Magischen Zirkels, die ich bei mir trug. Sie schützten mich; und sie waren von besonderer Art, so daß Te-Ivi-o-Atea nicht erkennen konnte, was los war. Er versuchte mit immer größerer Anstrengung, mich willenlos zu machen. Sein Narbengesicht verzerrte sich. Sein nackter Oberkörper war glatt und muskulös, ohne schwellende Muskelpakete.
    Nach einer Weile gab er es auf.
    „Du bist nicht zu hypnotisieren?" fragte er ärgerlich.
    Ich schüttelte den Kopf. „Bei einem Autounfall erlitt ich vor Jahren einen Schädelbruch. Es

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