Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1070 - Gefangene der Materie

Titel: 1070 - Gefangene der Materie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
begeben, wo die einsame Kristallstruktur stand, von der man annahm, daß es sich um einen „konservierten Gegenstand" handelte. Die Impulse, die Gucky und Fellmer Lloyd wahrnahmen, untermauerten die Annahme. Auch die beiden Dargheten bestätigten, daß sich innerhalb des Kristallgebildes eine mentale Quelle befand.
    Rhodan hatte die meisten der Wissenschaftler und Spezialisten zurück in die TRAGER geschickt, denn er versprach sich einen größeren Erfolg, wenn die beiden Materiesuggestoren in Ruhe arbeiten konnten.
    Kerma-Jo und Sagus-Rhet ließen keinen Zweifel daran, daß sie ihrer Sache keineswegs sicher waren. Sie wollten eine Kontaktaufnahme versuchen, aber sie wußten nicht einmal im Detail, wie sie bei diesem Experiment vorgehen sollten. Rhodan war noch skeptischer als die beiden Außerirdischen. Gucky und Fellmer Lloyd war es trotz ihrer hervorragenden paranormalen Fähigkeiten nicht gelungen, das Rätsel der „konservierten Objekte" zu lösen - wie sollten es da die beiden Dargheten schaffen?
    Nur die beiden Riesenmollusken, Rhodan, Alaska Saedelaere, Gucky und Fellmer Lloyd befanden sich in der Nähe der Kristallstruktur, als das Experiment begann.
    Das Gebilde, auf das sich ihre Aufmerksamkeit konzentrierte, erinnerte entfernt an einen großen Wüstenkaktus. Es bestand aus einer mittleren Hauptsäule, die fest mit dem Boden verwurzelt schien. Diese Säule war aus eckigen Bruchstücken zusammengesetzt. Rhodan hatte sich davon überzeugt, wie fest die einzelnen Teile zusammengefügt waren. Trotz aller Kraftanstrengungen hatte er keines davon bewegen oder gar aus der Säule herausbrechen können. Ungefähr in halber Höhe ragten ein paar Auswüchse aus der Säule, fast wie drohend erhobene Arme. Auch sie bestanden aus zusammengesetzten Kristallbrocken, die jedoch nicht so groß waren wie die der Hauptsäule.
    Rhodan zweifelte nicht daran, daß es sich um gewachsene geologische Formationen handelte. Ähnliche Gebilde, die jedoch wesentlich kleiner und jünger waren, standen an den Hängen des Dreistromtals.
    Das Objekt ihres Interesses war immerhin drei Meter hoch und an der dicksten Stelle so stark wie ein alter Eichbaum. Es besaß eine milchigweiße Farbe mit hellblauen Einschüssen darin. Wenn Sonnenlicht darauf fiel, entstanden reizvolle Reflexe. Mit Handscheinwerfern ließen sich ähnliche Effekte erzielen, doch Rhodan hatte den anderen verboten, diese Spielereien fortzusetzen. Er hatte ein ungutes Gefühl dabei - als würden sie jemanden in seiner Ruhe stören.
    Rhodan und Alaska saßen nebeneinander am Rand der Schwebeplattform, auf der die siebzehn Aktionskörper lagen. Sie beobachteten die beiden Dargheten in ihren Nuguun-Keels, wie sie langsam um die Kristallstruktur herumkrochen.
    Gucky hatte sich in Fellmer Lloyds Schoß gekuschelt.
    Rhodan wußte, daß die Mutanten bereits wieder mit der üblichen Müdigkeit zu kämpfen hatten. Mit jeder Stunde, die sie länger auf Klatau blieben, würde sich dieser unangenehme Effekt verstärken. Schließlich würden auch wieder die Zellaktivatoren verrückt spielen.
    „Es müßte alles viel schneller gehen", sagte Rhodan unwillkürlich.
    „Mhm", machte Alaska. „Ich glaube, daß wir uns in Geduld üben müssen."
    Rhodan versuchte sich vorzustellen, wie die beiden Dargheten bei ihren Bemühungen vorgingen. Er wußte, daß diese beiden erstaunlichen Wesen nicht nur komplexe Organismen suggestiv beeinflussen konnten, sondern die gesamte Materie bis hinunter zu ihren Urteilchen, den Quarks. Dabei gingen die Materiesuggestoren so vor, daß sie das Reaktionsverhalten von Quarks, Atomen oder Molekülen so vorausschauend und zielgerichtet programmierten, daß schließlich das von den Dargheten erwünschte „Verhalten" der Materie auch eintrat.
    In den Händen von weniger friedfertigen Lebewesen wäre eine solche Fähigkeit eine schreckliche Waffe gewesen, denn die Dargheten konnten ohne Schwierigkeiten den genetischen Kode von Intelligenzen, Tieren, Pflanzen, Bakterien und Viren verändern.
    Dabei konnten sie dafür sorgen, daß völlig neue Lebensformen entstanden.
    Rhodan schauderte bei diesen Gedanken zusammen.
    Allerdings schienen die Dargheten eine hochstehende Ethik zu besitzen. Es war ausgeschlossen, daß sie ihre Macht mißbrauchten - solange sie nicht unter dem Einfluß von Seth-Apophis standen.
    Rhodan war überzeugt davon, daß die Dargheten bei allen Völkern, mit denen sie Kontakt hatten, hochgeachtete Wesen waren. In Gesprächen mit Kerma-Jo und

Weitere Kostenlose Bücher