1071 - Zwischenstation Orsafal
natürlich auch die Porleyter schuld, dachte Perry Rhodan ironisch, während er durch einen Antigravschacht nach unten schwebte.
Für die gesamte Besatzung schien es nur eine Aufgabe zu geben: sich mit den Fremden zu unterhalten und zu versuchen, ihnen das Geheimnis des Frostrubins aus den nichtvorhandenen Nasen zu ziehen. Rhodan empfand fast so etwas wie ein Schuldbewußtsein den Gästen gegenüber. Unablässig wurden sie mit lästigen Fragen konfrontiert. Dabei hatten sie im Augenblick wahrscheinlich nichts anders im Sinn, als sich zunächst einmal mit ihrem neuen Leben vertraut zu machen.
Der Terraner wußte aber auch, daß man den Porleytern nicht viel Zeit geben konnte.
Die Geschichte der beiden Dargheten bewies deutlich genug, daß auch Seth-Apophis die Bedeutung der Porleyter und der uralten Anlagen in M3 erkannt hatte.
Rhodans Zielsetzung war einfach: Er mußte das Geheimnis der Porleyter herausbekommen, bevor Seth-Apophis die entsprechenden Informationen erhielt. Und er mußte nach Neu-Moragan-Pordh gelangen, dem Zentrum von M3. Laut Clynvanth-Oso-Megh war Neu Moragan-Pordh eine gewaltige Fünf-Planeten-Anlage, die die Porleyter eingerichtet hatten, als sie nach M3 gekommen waren. Dort mußten sich uralte Aufzeichnungen befinden, die von unvorstellbarem Wert waren.
Schließlich waren die Porleyter die Vorläufer der Ritter der Tiefe, und Rhodan war gewissermaßen das jüngste Mitglied des Wächterordens. Die Porleyter hatten einst ebenso intensiv um den Frieden im Universum gekämpft, wie Perry Rhodan es heute tat - die Geheimnisse der Porleyter zu kennen, mochte daher unter Umständen bedeuten, daß er den negativen Kräften des Universums um einen Schritt voraus war.
Rhodan war sich über eines nicht recht schlüssig: Wußten die Porleyter noch immer über diese Geheimnisse Bescheid, und schwiegen sie absichtlich, weil sie den Terranern noch nicht recht trauten - oder hatten sie am Ende selbst vergessen, was Neu-Moragan-Pordh für die Zukunft des Universums bedeutete?
Wenn es da trotz allem noch eine Form von Mißtrauen gab, dann mußte man es abbauen. Und wenn es sich erweisen sollte, daß die Porleyter sich nicht mehr genau erinnerten, dann mußte man sie dazu bringen, die Terraner in das Zentrum von M3 zu führen, damit sie sich dort selbst umsehen konnten. Die Zeit drängte. Die beiden Dargheten waren der lebende Beweis dafür, daß Seth-Apophis bereits in irgendeiner Weise in M3 vertreten war. Niemand wußte, wie viele Agenten die Superintelligenz in diesem Gebiet bereits im Einsatz hatte. Vielleicht war das geheime Reich der Porleyter längst erobert worden. Vielleicht war Seth-Apophis gerade in diesem Augenblick dabei, die uralten Geheimnisse zu verwerten.
Er erreichte das Deck, in dem Lafsater-Koro-Soth untergebracht war. Dieser Porleyter, der über eine schier undenkbare Zeit hinweg in einem aus dieser heißen Sumpflandschaft herausragenden Felsen integriert gewesen war, hatte auf seine Überführung in einen Aktionskörper so positiv und agil reagiert, daß Rhodan sich spontan dazu entschlossen hatte, Orsafal zum Sammelpunkt innerhalb von M3 zu bestimmen. Die Porleyter in ihren Aktionskörpern fühlten sich wohl auf dieser Welt.
Zweifellos wußten sie, daß die Terraner ein Opfer auf sich nahmen, als sie sich ausgerechnet für diesen Planeten entschieden. Diese Tatsache versetzte die Porleyter in Zugzwang. Jedenfalls hoffte man das. Die Porleyter waren schließlich die Vorläufer der Ritter der Tiefe. Sie konnten derart positive Bemühungen, wie die Terraner sie unternahmen, einfach nicht mit Nichtachtung strafen.
„Wir müssen einfach nur eine gemeinsame Basis des Vertrauens schaffen", dachte Rhodan, als er den Antigravschacht verließ und sich zu Koros Quartier begab.
Dieser Gedanke gab ihm neuen Mut. Er dachte an Gucky und Fellmer Lloyd, und plötzlich konnte er über die beiden lächeln. Natürlich, wenn man mit einem solchen Unbehagen an die Sache heranging, konnte ja nichts daraus werden. Man mußte den Porleytern positiv begegnen.
Er erreichte Koros Kabine und wünschte sich, Gucky und Fellmer Lloyd neben sich zu haben, damit sie sehen konnten, was er sah: Die Tür war weit geöffnet, der Porleyter erwartete ihn. Handelte so ein Wesen, das etwas zu verbergen hatte?
„Komm herein", sagte der Porleyter mit leicht schnarrender Stimme. „Du wolltest mir Fragen stellen?"
Rhodan sah sich nach einer Sitzgelegenheit um, fand jedoch keine. Die Porleyter in ihren Aktionskörpern
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