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1075 - Horror auf Mallorca

1075 - Horror auf Mallorca

Titel: 1075 - Horror auf Mallorca Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Dimensionen, wie nach Avalon, zum Beispiel.
    Mallorca aber war nicht Avalon. Und so befürchtete der Abbé, überall zu landen, nur nicht da, wo er hinwollte.
    Etwas riß ihn weg.
    Er konnte nichts dagegen tun. Der Knochensessel hielt ihn fest und gab seine gewaltigen Energien ab. Gedanklich hatte sich Bloch auf Mallorca und die Höhlen eingestellt. Es war sein dringendster Wunsch, sie zu erreichen.
    Der Knochensessel erhörte ihn. Auf einmal fühlte er sich so leicht und sicher. Er flog, er wurde getrieben. Die Luft um ihn herum veränderte sich. Sie war jetzt feucht geworden. Nässe schimmerte in seiner Nähe. Er sah die verdammten Skelette. Er hätte nur die Hände ausstrecken müssen, um sie zu greifen.
    Die allerdings waren besetzt, denn der Abbé hielt nach wie vor der Würfel fest.
    Godwin lag auf dem Boden. Er kämpfte noch immer, aber Bloch konnte nicht erkennen, ob er verletzt war.
    Etwas anderes riß ihn herum.
    Der Fluch des Baphomet, der mit dieser Wendung des Schicksals nicht gerechnet hatte…
    ***
    Welch eine Welt!
    Völlig anders als die normale, die von der Sonne beschienen wurde. In den Drachenhöhlen gab es kein Licht, keine Wärme, kein Leben, wie wir es kannten. Sie waren erfüllt von einer Feuchtigkeit, vom Geruch nach Wasser und Kalk und auch von dem, der in einer alten Gruft oder einem tiefen Grab herrschte.
    Wohl konnte sich kaum jemand fühlen, abgesehen von irgendwelchen Höhlenforschern. Trotzdem hatte diese unterirdische Welt ihren eigenen Reiz. Sie war ein Gebiet voller Wunder. Man mußte nur richtig hinschauen, um sie wahrnehmen zu können.
    Wir sahen hin, als wir den ersten langen Stollen hinter uns gelassen hatten. Obwohl ein gewaltiger Streß auf uns lastete, waren wir fasziniert von der einmaligen Schönheit dieser Grotten und Gänge.
    Tropfsteine, die sich im Laufe der Zeit gebildet hatten. Lange Säulen, die mal als Stalagmiten von unten nach oben wuchsen und als Stalaktiten die gegensätzliche Richtung einnahmen.
    Keine Säule und kein Gebilde sah gleich aus. Wenn das Licht meiner kleinen Lampe sie erwischte, dann erinnerten mich diese Stellen an einen öligen Teig.
    Es war feucht, manchmal sogar naß. Pfützen und Lachen hatten sich in den kleinen Mulden gesammelt. Es gab zahlreiche Kleintiere, die in diesem nahrhaften Wasser überlebten und sich wohlfühlten, und es gab die Geräusche, die eigentlich nie abrissen, denn immer wieder fielen Tropfen von der Decke. Sie pitschten in die Pfützen, klatschten auf den Boden oder auf andere Gegenstände, wobei das Wasser irgendwann verdunsten würde und nur noch das winzige Mineral zurückblieb, um im Laufe von Tausenden und mehr Jahren wieder neue Säulen zu bilden oder alte zu erweitern.
    Ein glatter Boden. Oft sehr rutschig. Wir hielten uns an den Säulen fest, die immer wieder im Licht auftauchten und dann verschwanden, als wären sie von einem mächtigen Maul verschluckt worden.
    Im schmalen Strahl der Lampe suchte ich den Weg. Das Licht tanzte, es führte meine Bewegungen mit aus. Es streichelte die Wände, die Säulen, ließ die Oberfläche des Wassers schimmern, aber es zeigte uns nicht das Ziel, das wir erhofft hatten.
    Wo hielt sich Godwin de Salier auf?
    Wir mußten davon ausgehen, daß wir ihn in diesem unterirdischen Labyrinth fanden, aber es war verdammt groß und unbekannt. In den anderen Gebieten hielten sich die Besucher auf. Von ihnen sahen und hörten wir nichts. Die mächtigen Wände hielten jedes Geräusch ab.
    Wir mußten auch befürchten, den falschen Weg eingeschlagen zu haben. Diese Möglichkeit stufte ich nicht als zu hoch ein. Nach dem Verlassen des Stollens hatte es eigentlich nur diese eine Richtung gegeben, der wir gefolgt waren.
    Natürlich entdeckten wir auch Seitengänge. Oft nur kurz. Manche auch von der Öffnung her sehr klein. Wir hätten sie schon durchkriechen müssen. Andere wiederum waren nichts anderes als von der Natur in den Wänden hinterlassene Nischen, bei denen es kein Weiterkommen gab.
    Die Luft wurde nicht besser, je tiefer wir in diese eigene und lichtlose Welt eindrangen. Das Atmen fiel schwerer. Die Feuchtigkeit legte sich wie Lappen in unsere Hälse und später auf unsere Lungen.
    Wir spürten beide, daß wir bald ein Ziel erreichen mußten, denn eine gewisse Atemnot würde sich zwangsläufig einstellen. Dieser Teil der Drachenhöhlen wurde nicht mit Frischluft versorgt.
    Außerdem gab es nicht mehr diese Weite, wie wir sie vom Anfang der Grotte her kannten. Die Wände rückten

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