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1078 - Die Seth-Apophis-Brigade

Titel: 1078 - Die Seth-Apophis-Brigade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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könnte, wäre blanker Unsinn. Wo warst du so lange? Was hast du erlebt? Nein - antworte nicht.
    Wir werden uns irgendwo verstecken und einander berichten, bis wir alles wissen."
    „Und wenn ein Monat darüber vergehen sollte!" stimmte der Arkonide begeistert zu.
    „Manchmal hatte ich die Hoffnung schon aufgegeben, daß ich dich je wieder zu Gesicht bekommen würde. Aber schließlich hat sich alles zum besten gewendet. Laß uns hoffen, daß eine so lange Trennung niemals wieder vorkommen wird."
    Sie reichten einander die Hände. Dann - mit einem Ruck, als sei er sich plötzlich einer Unterlassung bewußt geworden - wandte Atlan den Blick zur Seite.
    „Das ist Gesil", sagte er. „Gesil, die Geheimnisvolle. Sie wartet seit langem darauf, dir zu begegnen."
    Seine Stimme hatte einen anderen Klang. Perry achtete nicht darauf. Zum zweiten Mal, diesmal mit des Freundes Billigung, versank sein Blick in den tiefen, unergründlichen Augen der Fremden. Der Ausdruck der Gier war nicht mehr so unmaskiert und durchdringend wie zuvor. Gesil verstand es, sich zu beherrschen. Aber die Lockung war noch da, die ihm die Erfüllung seiner Sehnsüchte verhieß. Er streckte unwillkürlich die Hand aus. Gesil ergriff sie. Ihre Haut war unnatürlich kalt, und doch schien durch jede Pore das Verlangen zu brennen: Ich will dich!
    „Willkommen in unserer Milchstraße", sagte er. Die Worte bereiteten ihm Mühe. Er mußte sich auf jedes einzelne konzentrieren. „Atlan nennt dich die Geheimnisvolle. Ich nehme mir vor, dein Geheimnis zu enträtseln."
    Er hatte nur, wie man so sägt, Konversation machen wollen. Er wußte selbst nicht, wie ihm die Worte in den Sinn gekommen waren. Aber er erschrak, als er sah, wie Gesils Blick sich veränderte. Verschwunden war die Lockung. Drohender Zorn loderte ihm entgegen. Sie erkannte seine Reaktion und senkte die Lider. Als sie ihn wieder anblickte, lag ein freundliches Lächeln auf ihrem Gesicht.
    „Ich hoffe, du nimmst dir nicht zuviel vor", sagte sie.
    Die kurze Unterhaltung hatte nur wenige Augenblicke gedauert. Die Wechsel des Mienenspiels zumal hatten sich in Bruchteilen von Sekunden vollzogen. Perrys Blick kehrte zu Atlan zurück. Er hoffte, der Freund, habe von alledem nichts bemerkt. Er wurde eines Besseren belehrt, als er den Ausdruck des Unwillens im Gesicht des Arkoniden erkannte.
    Was ging hier vor? Plötzlich beschlich ihn eine Ahnung drohender Gefahr. Er war an Bord der SOL gekommen, um Atlan zu begegnen und die gemeinsame Freundschaft dort wieder aufzunehmen, wo sie vor 425 Jahren unterbrochen worden war. Auf einmal erschien dieses Vorhaben nicht mehr so einfach. Irgendwo auf dem Weg vom Bereich der Kosmokraten zur heimatlichen Milchstraße war dem Arkoniden die geheimnisvolle Frau in die Quere gekommen.
     
    *
     
    Die Menge drängte herbei - Männer, Frauen, Kinder. Jeder wollte Perry Rhodans Hand ergreifen. Perry sah Hunderte von Gesichtern, die vor Begeisterung glühten. Und er begann sich zu wundern.
    War die Erinnerung an ihn über so lange Zeit hinweg lebendig geblieben? Er dachte an Gavro Yaal, der alles, was nicht an Bord der SOL geboren war, als fremd, wenn nicht gar übel bezeichnete. Yaal hatte damals, als die SOL sich von der BASIS trennte, die Führung des Fernraumschiffs übernommen. Er und seine Weltanschauung hatten viele Anhänger gefunden. Die Zurückbleibenden waren sicher gewesen, daß er nichts Eiligeres zu tun haben würde, als jegliche Erinnerung an die Herkunft der SOL so rasch wie möglich zu unterdrücken. Sein erstes Ziel würde sein, die Namen aller, die auf Terra eine nennenswerte Rolle gespielt hatten, aus den Annalen zu löschen.
    Und jetzt das ...
    Hilfesuchend sah er sich um. Ein paar Schritte hinter ihm, von der Menge halb erdrückt, stand Atlan und lächelte ihm aufmunternd zu. Unwillkürlich suchte er nach Gesil, aber sie hatte sich zurückgezogen. Von der Space-Jet her näherten sich seine Begleiter, Gucky an der Spitze. Die Zurückhaltung des Ilts verwunderte ihn. Atlan und Gucky waren stets die besten Freunde gewesen. Jetzt kümmerte einer sich nicht um den ändern. Gab es eine logische Erklärung dafür, oder war nur der Tumult an allem schuld?
    Er schüttelte etliche Dutzend weiterer Hände und fühlte sich plötzlich am Arm gepackt.
    Atlan hatte sich einen Weg durch die Menge gebahnt.
    „Du hast genug getan", sagte er. „Du siehst, die SOL hat Perry Rhodan nicht vergessen. Wir haben zur Feier des Tages ein Mahl vorbereitet. Es entspricht nicht

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