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1078 - Die Seth-Apophis-Brigade

Titel: 1078 - Die Seth-Apophis-Brigade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Taktik geändert werden muß."
    Atlan sah zu Gesil auf.
    „Haben wir etwas vergessen?" fragte er.
    Ihr Blick brannte sich in den seinen. „Ich glaube nicht", antwortete sie mit dunkler Stimme.
    Tanwalzen bewegte sich in Richtung des Ausgangs. Er fühlte sich unbehaglich.
    „Die SOL nimmt in dreißig Minuten Fahrt auf", sagte er. Dann war er verschwunden.
    Der Arkonide starrte nachdenklich vor sich hin.
    „Du gönnst dir zu wenig Ruhe", sagte Gesil sanft. „Alle Vorbereitungen sind getroffen.
    Sie sind gut und werden uns den gewünschten Erfolg bringen. Für dich ist es Zeit, an Entspannung zu denken."
    Er sah sie an. Dunkle Glut leuchtete aus den großen, unergründlichen Augen. Wollte sie ihn locken? Er fühlte ein schier unwiderstehliches Verlangen. Er begehrte sie, wie er in seinem langen Leben noch keine andere Frau begehrt hatte. Aber eine nagende, bohrende Sorge saß weit im Hintergrund seines Bewußtseins und ließ ihn nicht zur Ruhe kommen. Ließ ihn sogar der Verlockung widerstehen, die ihm aus Gesils Augen entgegenleuchtete.
    Es war noch nicht lange her, seit Melborn und Bescam, die beiden jungen Narren, die sich für Gesils Auserwählte gehalten hatten, Perry Rhodans Bild fanden und es ihr gaben. Tagelang hatte sie sich mit nichts anderem Beschäftigt. Er hatte ihr Quartier überwachen lassen und den Ausdruck unbezähmbarer Gier gesehen, der in ihre Augen trat, wenn sie das Bild betrachtete. Alle männlichen Wesen an Bord der SOL fühlten sich auf magische Weise von Gesil angezogen. Er hatte es verstanden, ihr Favorit zu werden. Er fürchtete keine Konkurrenz aus den Reihen derer, die an Bord der SOL Dienst taten.
    Aber die Begegnung mit Perry Rhodan war nur noch wenige Stunden entfernt. Wie würde sie reagieren, wenn ihr der Mann gegenübertrat, dessen Bild sie vergöttert hatte?
    Er griff nach Gesils Hand. Sie überließ sie ihm willig, aber er erschauderte, als er die unnatürliche Kälte der weichen Haut spürte. Seufzend stand er auf.
    „Du hast recht", sagte er und mühte sich, seiner Stimme einen zuversichtlichen Klang zu geben. „Die Dinge sind im Gang. Wir können nichts mehr daran ändern. Das Leben hat zwei Seiten: eine ernste und eine heitere. Kümmern wir uns eine Zeitlang um die heitere."
    Es klang unecht, und er zweifelte keinen Augenblick, daß sie seine Beklemmung spürte. Aber sie lächelte ihn an, und es wurde ihm schmerzhaft bewußt, wie unendlich lange er einsam gewesen war.
     
    *
     
    Die Space-Jet hatte ihre Fahrt bis auf ein paar Dutzend Meter pro Sekunde gedrosselt, während sie auf die strahlend hell erleuchtete Schleusenöffnung im Mittelteil des großen Fernraumschiffs zuglitt. Mit Betroffenheit hatte Perry Rhodan vor wenigen Minuten festgestellt, daß die SOL nicht mehr intakt war. Eine der beiden Kugelzellen fehlte, die Solzelle-2. Das einstmals hantelförmige Gebilde war von unsymmetrischer Form: eine Kugel, aus der ein dickes, gedrungenes Ofenrohr hervorragte.
    Der Schmerz war nur von kurzer Dauer. Fasziniert hing Perrys Blick an der mattglänzenden, metallenen Wand, die vor ihm aufragte - zerschrammt von den Spuren Hunderttausender winziger Meteoriten, verfärbt von der Kanonade energiereicher Korpuskeln, die fremde Sonnen dem mächtigen Schiff entgegengeschleudert hatten. Lettern so groß wie ein Haus markierten die einzelnen Sektoren der gigantischen Struktur. Ihre Umrisse waren verwaschen, die aufgebrannte Lackierung zum Teil abgeschabt. Durch welche Höllen mußte dieses Schiff in den vergangenen 425 Jahren gegangen sein?
    Er dachte an jenen Tag zurück, da er mit wenigen Getreuen und Immunen an Bord der SOL gegangen war - auf einer Erde, die sich fern ihrer gewohnten Bahn durch einen fremden Raum bewegte und deren Bewohnern ein Teil ihrer Seele abhanden gekommen war. Reginald Bull, der alte Freund, trotz seines Aktivators Opfer der Aphilie, war es gewesen, der ihn in die Verbannung schickte. Man schrieb das Jahr 3540 alter Zeitrechnung. Die Prophezeiung beginnt sich zu erfüllen, hatte ES ihm damals mitgeteilt - nur ihm, niemand sonst. Sieben Siegel müssen gebrochen werden ... aber erst das letzte öffnet die Tür zur Freiheit und Vollkommenheit ... Sechsundvierzig Jahre lang war er an Bord der SOL gewesen, bis er auf der Suche nach BARDIOCs verschollenem Sporenschiff, der PAN-THAU-RA, in der Galaxis Tschuschik mit der BASIS zusammentraf.
    Er schob die Erinnerungen beiseite. Mit leisem Lächeln musterte er seine Begleiter, deren Blicke sich an der großen

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