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108 - Die Fratze des Grauens

108 - Die Fratze des Grauens

Titel: 108 - Die Fratze des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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seinen hochempfindlichen Geistfühlern ab. Ich war gespannt, was dabei herauskam. Wie würde der Dämonenspiegel auf unser Erscheinen reagieren?
    Konnte der Spiegel meinem Freund etwas anhaben?
    Und wenn ich den Dämonendiskus schleuderte… Würde er zurückfliegen und mich treffen?
    Ich blickte an Mr. Silver vorbei, während wir uns vorsichtig dem gefährlichen Spiegel näherten.
    Wir gingen so, daß unser Spiegelbild nicht im Rahmen gefangen war. Erstmals sah ich den Spiegel in natura, und nicht verzerrt und verschwommen durch Yuums Auge.
    Er war ein schönes Stück - ein Ziergegenstand, den ich jederzeit in meinem Haus aufgehängt hätte… Wenn ich nicht gewußt hätte, was damit los war.
    »Spürst du etwas?« fragte ich den Ex-Dämon.
    »Ja. Aber noch keine unüberwindliche Gefahr«, murmelte Mr. Silver. »Vielleicht ist der Spiegel gar nicht so stark, wie alle glauben.«
    »Sieh dich lieber vor!« warnte ich den Hünen. »Denk an Yuums Augen. Es hatte noch nie Schwierigkeiten, eine dämonische Aktivität in ihrem vollen Umfang zu erfassen… Diesmal aber schon. Vielleicht versucht dich der Spiegel zu täuschen, in Sicherheit zu wiegen.«
    »Keine Sorge, ich krieche ihm nicht auf den Leim«, sagte Mr. Silver. »Bleib du jetzt mal stehen.«
    »Was hast du vor?«
    »Ich trete vor ihn hin und verpasse ihm eine Breitseite. Mal sehen, wie er die verkraftet«, sagte der Ex-Dämon.
    Selten hatte ich ein so flaues Gefühl gehabt. Für gewöhnlich war ich voller Vertrauen in die Fähigkeiten des Hünen, aber diesmal gab es einen verdammten Haken: der Spiegel wandelte alles um und schickte es postwendend zurück - und das mußte dann Mr. Silver erst mal verkraften und unversehrt überstehen!
    Ich blieb stehen, und ich spürte Schweiß auf meiner Stirn.
    Mr, Silver bewies, daß er sehr mutig war. Ohne die Gefahr genau zu kennen, wagte er sich vor den Spiegel.
    Aber Mut ist nicht alles im Leben. Manchmal kann Mut auch Selbstmord sein. Mir fiel ein Spruch ein: Lieber fünf Minuten feige, als ein Leben lang tot!
    Mr. Silvers Spiegelbild erschien im geschliffenen Rahmen. Mir kam es vor, als würde das Gelb der Raubkatzenaugen heller. Reagierte der Spiegel auf die Nähe meines Freundes?
    »Ich werde versuchen, alles, was er zu geben hat, auf mich zu ziehen, damit dir nichts zustößt«, informierte mich der Ex-Dämon.
    Mein Herzschlag beschleunigte, und meine Hände verkrampften sich.
    Ich hörte den Ex-Dämon schwer atmen, Bestimmt stand er jetzt genauso unter Strom wie ich. Auch er konnte nicht voraussehen, wie diese Konfrontation ausgehen würde. Sein oder Nichtsein… Die nächsten Sekunden würden die Entscheidung bringen.
    Ich tastete nach meinem Dämonendiskus. Bisher hatte die Scheibe noch nie versagt. Wenn ich gut gezielt und getroffen hatte, hatte ich jeden Gegner erledigt.
    Aber diesmal lag mir die magische Umkehr schwer im Magen.
    Mr, Silver blieb zwei Schritte vor dem Spiegel stehen. Ich sah das Gesicht des Hünen durch den Spiegel. Die Züge waren straff gespannt. Mr. Silver konzentrierte sich auf die Attacke. Ich konnte mich darauf verlassen, daß er alles an Kräften mobilisieren würde, was er aufzubringen imstande war.
    Er hob die Arme, breitete sie aus.
    Mir schien, als wollte er sich auf den Spiegel stürzen und ihn von der Wand reißen, aber er rührte sich nicht von der Stelle.
    Magie löste sich von ihm. Sie war für mich unsichtbar, aber ich sah, was sie bewirkte. Die von Mr. Silver ausgesandte Kraft, der er ein Dämonenwort nachbrüllte, prallte gegen das Glas.
    Der Spiegel vibrierte. Das Glas schien winzige Wellen zu schlagen. Hunderttausende! Mr. Silvers Spiegelbild zerrann.
    Ich vernahm ein vibrierendes Summen, das vom Dämonenspiegel ausging, Ich kam mir wie auf der Folter vor.
    Verdammt noch mal, wann zerbricht der Spiegel endlich? schrie es in mir.
    Die Attacke des Ex-Dämons schien der schwarzen Kraft schwer zu schaffen zu machen, aber schließlich »überlebte« sie - und schlug zurück!
    Das Vibrieren hörte schlagartig auf.
    Für mich ein Zeichen, daß die schwarze Kraft den Schlag verdaut hatte. Und nun kam Mr. Silver dran!
    Ich sah wieder ein klares Spiegelbild, sah meinen Freund und Kampfgefährten und bekam in allen schrecklichen Einzelheiten mit, wie der Spiegel sich wehrte.
    Der Dämonenspiegel schleuderte die Kraft des Hünen zurück - vielleicht hatte er sie sogar noch verstärkt.
    Mr. Silvers Gesicht verzerrte sich.
    Entsetzen prägte seine Züge. Er schien sich nicht mehr helfen zu

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