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1080 - Hexenwald

1080 - Hexenwald

Titel: 1080 - Hexenwald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Todfeind des Dämons. Er konnte seine Motive verstehen, allerdings freundete er sich nicht mit den Methoden an. Das waren zwei Paar Schuhe.
    Ein Geräusch erschreckte Harry!
    Er blieb zunächst starr sitzen. Die Hände zu Fäusten geballt und auf die Oberschenkel gelegt. Die Haut an seinem Nacken hatte sich gespannt, er hörte seinen Herzschlag deutlicher und merkte auch, wie ihm der Schweiß ausbrach.
    Zuerst hatte er noch gedacht, daß Anena zurückkehren würde. Das war nicht der Fall, und nach diesen platschigen Schritten hatte sich der Laut auch nicht angehört.
    Er war einfach fremd und machte ihm Angst. Auch weil er hinter Harrys Rücken aufgeklungen war.
    Harry löste sich von seiner Stütze und drehte sich so weit wie möglich herum, damit er nun in eine andere Richtung schauen konnte.
    Es war dunkel. Er zwinkerte. Aber es bewegte sich etwas in der Dunkelheit, die einen schwachen grünen Schimmer erhalten hatte. Ein großes Tier hatte Harry in diesem Wald noch nie gesehen.
    Doch das, was sich vor ihm in die Höhe schob, erinnerte ihn schon an ein Tier. Es war mit schabenden und raschelnden Geräuschen verbunden. Wenn ihn nicht alles täuschte,: wurde dieser Gegenstand aus der Tiefe nach oben gedrückt, wie aus einem Schacht oder Loch.
    Harry Stahl war kein Angsthase. Auch jetzt wollte er sehen, was da vorging. Trotz seiner Behinderung durch die Kette. Er umging den Stumpf so weit wie möglich und schaute nun zum Schacht hin.
    Das Loch hatte er zuvor noch nie gesehen. Die Kraft drückte von unten her in die Höhe, und etwas schob sich jetzt langsam über den Rand. Harry war nicht in der Lage, es genau zu erkennen. Für ihn war der Gegenstand nichts anderes als ein Klumpen, doch er rutschte weiter, wie von kräftigen Händen gestoßen.
    Dann lag er außerhalb des Schachts!
    Was ihn dort in die Höhe geschoben hatte, war wieder verschwunden. Dafür lauschte er noch dem leichten Rascheln, dann war es von der Tiefe verschluckt worden.
    Plötzlich erstarrten seine Züge. In diesem Augenblick wurde ihm bewußt, welches Schicksal ihm noch drohen konnte, denn der Gegenstand, der aus dem Loch geschoben war, sah aus wie ein Mensch.
    Wie ein toter Mensch!
    Zugleich hörte er das helle Lachen hinter sich!
    ***
    Sie war wieder da, und er hatte sie nicht einmal gehört. Aber Harry kannte ihr Lachen. Er brauchte sich erst gar nicht umzudrehen, denn er kannte Anena gut genug.
    Das Lachen verstummte. Dann hörte er ihre Schritte. Mit den nackten Füßen glitt sie über den Boden hinweg, als wollte sie das feuchte Gras dabei leicht streicheln.
    Sehr dicht ging sie an ihm vorbei und blieb dann stehen, damit sie sich an schauen konnten.
    »Du hast es gesehen?«
    »Ja, habe ich.«
    »Was sagst du?«
    Harry zuckte mit den Schultern. »Es ist ein Mensch, nicht?«
    »Klar, und er ist tot.«
    »Er wurde aus dem Boden gedrückt«, flüsterte Harry. »Aus diesem verdammten Schacht. Ich frage mich, was…«
    »Nein, lieber nicht«, sagte sie leise.
    »Du sollst keine Fragen stellen. Das ist nicht gut.«
    »Er ist mir…«
    Sie unterbrach ihn wieder. »Du sollst nur schauen und kannst dann etwas fragen.«
    Harry hielt seinen Mund. Er sah zu, wie sich Anena bückte, den Toten packte und die Leiche auf ihn zuschleifte. Auch sie rutschte glatt über den Boden hinweg, bis hin zu Harrys Füßen, so daß er sie genau erkennen konnte, obwohl das Licht alles andere als gut war.
    »So«, sagte Anena, »sieh genau hin…«
    Harry Stahl senkte den Kopf. Er blickte nach unten. Er sah das Gesicht, der sah den Körper - und er erinnerte sich wieder an das Foto, das man ihm gezeigt hatte.
    Diese Person sah ähnlich aus. Zwar besaß sie noch einen menschlichen Körper, der allerdings war durch die Einwirkung der Natur mehr als gezeichnet worden. Er war bereits dabei, sich zu verändern. Aufgeplatzte Haut, aus der jetzt die Pflanzentriebe drängen konnten. Die Beine des Mannes sahen aus wie abgefressen. Die Füße fehlten zwar nicht, doch sie hatten sich in dunkle Klumpen verwandelt. Mit den Händen war das gleiche geschehen, und die Augen waren ebenfalls durch die Kraft der Zweige nach vorn gestoßen worden.
    Harry schüttelte den Kopf. Viele Fragen stürmten auf ihn ein. Nur eine konnte er aussprechen.
    »Wer ist das?«
    »Einer wie du?«
    »Wieso?«
    »Jemand, der auch in diesen Wald hineingekommen ist, ohne daß er eingeladen wurde. Dafür mußte er bezahlten.«
    Es war eine Antwort, die Harry nicht gefallen konnte. Aber er sagte nichts, starrte den

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