1082 - Wer im Höllenfeuer schmort

Titel: 1082 - Wer im Höllenfeuer schmort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark

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schnappte nach Luft. Sein Kopf prallte mit der Stirn gegen das Wagendach, dann hörte er das Lachen, spürte den Griff wie eine Klammer im Nacken und zugleich die andere Hand, die an seinem Körper entlangwanderte und zielsicher die Pistole fand, die Bill eine Sekunde später los war. Wieder einen Atemzug danach spürte er den kalten Druck der Mündung an seiner rechten Wange und hörte das Kichern noch vor der Frage. »Du weißt, was das ist?«
    »Ja.«
    »Dann richte dich danach, sonst verteilt sich dein Gehirn auf dem Wagendach…«
    ***
    Bill hätte sich dafür ohrfeigen können, so leicht in die Falle gegangen zu sein. Das brachte nichts.
    Der andere hielt die Trümpfe in der Hand. Er ließ Bill nur bedingt gewähren. So mußte der Reporter die Tür ganz aufziehen und dann einsteigen.
    Er drückte sich in den Sitz. Der Aufprall gegen den Wagen war schon ziemlich hart gewesen und nahm ihn auch jetzt noch mit. So konnte er nicht klar und schnell denken. Aber der andere ließ ihm auch keine Chance, und es war Wild Dean Barton. Das sah Bill, als der Killer vor der Kühlerschnauze entlangging und mit der Beretta gegen die Scheibe zielte, hinter der sich Bills Gestalt abzeichnete.
    Der mächtige Körper, die breiten Hände, bei der in der rechten die Waffe beinahe verschwand, und natürlich der kahle Kopf, so etwas wie ein Markenzeichen des Killers. Hinzu kam das runde Gesicht mit den kalten Augen. Auch der breite Mund mit wulstigen Lippen.
    Der Schmerz in Bills Kopf ebbte allmählich ab. Genau zu dem Zeitpunkt zog Barton schon die Beifahrertür auf und faltete dich in den Porsche. Er sprach leise und zischend, während er mit der linken Hand die Tür leise zuzog. In der anderen Hand hielt er die Waffe, und deren Mündung zielte auf Bills Bauch.
    »Hör zu, Conolly. Du wirst immer nur das tun, was ich von dir verlange.«
    »Okay. Und was ist das?«
    »Du fährst einfach los wie immer.«
    »Und wohin?«
    Wild Dean Barton kicherte. »Das Ziel werde ich dir unterwegs bekanntgeben. Stell dich schon jetzt auf eine etwas längere Fahrt ein. Wir werden London verlassen.«
    »Und wo landen?«
    Der Killer gab Bill erst eine Antwort, als dieser den Motor angelassen hatte. »In Luton, Conolly, denn dort komme ich her.«
    Und da wollte ich hin. Das aber sagte Bill nicht. Er dachte es nur…
    ***
    Die Strahlen der Dusche wurden plötzlich heiß, weil Sheila mit dem Ellbogen an den Regler der Mischbatterie gestoßen war. »Au!« Schnell ging sie zur Seite und stellte das Wasser ganz ab. Verbrüht hatte sie sich nicht, trotzdem schmerzte die Stelle auf der linken Schulter und war auch leicht gerötet.
    Sie hatte lange genug unter den Strahlen gestanden und sie über den Körper strömen lassen. Wenn man dem Wasser eine reinigende Wirkung nachsagt, so traf das bei Sheila Conolly zu. Es hatte auch ihre Gedanken gereinigt. Der Ärger über Bill war verflogen, und sie gestand sich selbst ein, daß sie etwas überreagiert hatte. Das wollte sie noch ins reine bringen, bevor ihr Mann das Haus verließ.
    Das war ähnlich, wie bei einem Streit vor dem Zubettgehen. Ohne Versöhnung konnte sie einfach nicht einschlafen, und Bill auch nicht.
    Hastig trocknete sie sich ab. Durch das Fenster konnte sie nicht schauen, weil das Glas undurchsichtig war. Sie hörte auch nichts. Die Dusche lag zu weit von der Küche weg.
    Sheila schlüpfte in einen Slip, bevor sie sich den flauschigen Bademantel überstreifte, ihn festknotete und die beiden Revers unter dem Hals zusammenzog. Alles tat sie in größter Eile, auch das Hineinschlüpfen in die flachen Flauschpantoffel.
    Rasch verließ sie das Bad. Kaum in der Küche angekommen, nahm ihr Gesicht einen enttäuschten Ausdruck an.
    Bill war nicht mehr da. Er hatte sein Versprechen also wahr gemacht und war gefahren.
    Der leichte Ärger stieg wieder in ihr hoch. Sie blieb am Rahmen gelehnt stehen, nagte an der Unterlippe, bevor sie dann den Kopf schüttelte und sich selbst sagte »Was soll's? Einer muß den Anfang machen.« Das wollte sie in diesem Fall sein.
    Sheila hoffte, daß Bill sich noch in der Garage aufhielt und noch nicht gefahren war. Schnell lief sie zur Haustür, zog sie hastig auf - und sah den Wagen soeben in die Kurve einbiegen und auf den Weg fahren, der zum Tor führte.
    Bill hätte sie sehen müssen. Ihm hätte auch ihr Winken auffallen müssen. Was hatte er getan?
    Nichts. Keine Reaktion. Wie ein sturer Büffel war er weitergefahren. Das war überhaupt nicht seine Art. So etwas kannte sie