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109 - Kastell des Dämons

109 - Kastell des Dämons

Titel: 109 - Kastell des Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Kastell
spukte es. Das wollte er genau wissen!
    Und
vorsichtig mußte er sein. Er schärfte sich das besonders ein.
    Er trank kein
Bier, keinen Whisky, obwohl er beides dabei hatte. Er überbrühte sich einen
Kaffee, der schwarz war wie die Nacht.
    Draußen
wogten die Nebelfelder über das Moor und zwischen den kahlen Baumstämmen. Der
Wind säuselte, und es pfiff leise im Dachgebälk.
    Ein Schatten
vor dem Fenster! Aus den Augenwinkeln heraus nahm Learmy die dunkle Bewegung
wahr. Es handelte sich um eine Fledermaus, die gegen die Fensterscheibe flog.
    Learmy erhob
sich und öffnete die Tür zum Nebenzimmer. Hier hatte er sich auf den Nachttisch
eine Kerze gestellt, da es im ganzen Haus keinen elektrischen Strom gab.
    Er zündete
die Kerze an.
    Danach machte
er einen Rundgang durch die ganze Etage und auch durch die oberen Räume, um
sich zu vergewissern, daß alle Fenster verschlossen waren und er durch einen
Sturm nicht überrascht werden konnte.
    Er legte sich
auf das breite Brett, angezogen wie er war. Er rauchte eine Zigarette, starrte
sinnierend den Rauchwölkchen nach und hörte den Melodien zu, die aus dem
Kassettenrekorder kamen, den er heute morgen noch mit frischen Batterien
gefüllt hatte.
    Das Gerät war
kombiniert mit einem Radioempfänger, und man kriegte klar und sauber die BBC
herein.
    Der Reporter
hörte Nachrichten und den Wetterbericht. Danach sollte es kühl, regnerisch und
windig bleiben.
    Das Feuer im
Kamin erlosch. Learmy legte keine frischen Scheite mehr nach.
    Die Kerze auf
dem Nachttisch war zu einem Drittel herabgebrannt.
    Das Liegen
und Sinnieren hatte zur Folge, daß er doch ermüdete. Der Reporter nickte
mehrmals kurz ein, wurde jedoch wieder wach und hörte den feinen Nieselregen
und den Wind, der im Kamin heulte.
    Die Uhr
schlug zwölfmal.
    Da fuhr er zusammen.

Wieso schlug
eine Uhr?
    Er klappte
die Augen auf. Dumpf hallten die Schläge durch das Haus.
    Den ganzen
Tag hatte er keine Uhr gehört, wieso schlug nun eine - und genau um
Mitternacht?
    Er richtete
sich auf.
    Geräusche ..
. Wispern ... Ferne Stimmen, die näher kamen ...
    Ein Luftzug
vom Kamin her löschte die Kerze auf dem Nachttisch, und Learmy zuckte zusammen
wie unter einem Peitschenschlag.
    Die Nacht,
auf die er gewartet hatte, vor der man ihn warnte, begann. Es war die Nacht des
Grauens, das er kennenlernen sollte ...
     
    ●
     
    Die Wände
schienen zu atmen, das Dunkel rundum' füllte sich mit unfaßbarem Leben.
    Learmy war
hellwach, und sein Atem ging schnell. Seine Handflächen wurden feucht.
    Gehetzt
blickte er sich um.
    Woher kamen
die Geräusche? Unwillkürlich warf er einen Blick auf den Kassettenrekorder. Das
magische Auge leuchtete, der Apparat summte leise, aber das Band stand still ,' es hatte abgeschaltet.
    Für den
Bruchteil eines Augenblicks dachte er daran, daß die merkwürdigen Geräusche vom
Band kommen könnten und er geträumt hatte.
    Nun war er
doch eingeschlafen. Genau das hatte er verhindern wollen.
    Er war mit
einem Sprung aus dem Bett.
    Ketten
rasselten! Das kam aus dem Raum unter ihm.
    Ein
furchtbarer Aufschrei.
    Eine helle
Mädchenstimme.
    „Nein, laß
mich leben! Nein!“
    Learmy
schluckte heftig. Das ging doch nicht mit rechten Dingen zu!
    Er jagte zur
Tür, riß sie auf und rannte in den Gang. Ihm gegenüber lag die Tür zur
Bibliothek und zum Musikzimmer und . . . dort spielte jemand auf dem Spinett!
    Es hörte sich
gespenstisch an.
    Die Musik
klang klagend und langgezogen und stimmte im Rhythmus nicht, Schreie mischten
sich darunter und das Rasseln der Ketten und Wispern der zahllosen
unverständlichen Stimmen, als würde ein Heer unsichtbarer Geister sich treffen
und beratschlagen.
    Wie von
Furien gehetzt, jagte er auf die Tür zu und riß sie auf. Er sah gerade noch,
wie eine schlanke Frauengestalt in einem hellen, bis zu den Knöcheln reichenden
Kleid um die Ecke verschwand, von der aus die steilen Stufen der Wendeltreppe in
die Tiefe führten.
    Der Reporter
lief ihr nach.
    Das Kastell
der Geister! Der Wirt hatte es gesagt. Und wenn das kein Traum war ...
    Es konnte
keiner sein. Er spürte sein Herz schlagen und roch seinen eigenen Schweiß, in
den er gebadet war.
    Er torkelte die Treppe nach unten.
    Lichtschein!
    Flackernd
spielte er an der rauhverputzten Wand.
    Dort unten
verschwand der Schatten.
    Douglas
Learmy setzte ihm nach. Wohin lief das Gespenst - und warum lief es weg?
    Er stürmte
die Treppen nach unten und bog um die Kellerecke.
    Douglas
Learmy prallte zurück, und

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