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109 - Kastell des Dämons

109 - Kastell des Dämons

Titel: 109 - Kastell des Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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etwas passiert, wofür es keine Erklärung gibt.
Vielleicht wollte Ihnen jemand einen Denkzettel verpassen? Ärger mit ein paar
Rowdys gehabt, die sie in einen Bach geworfen haben und so lange Ihren Kopf
unter Wasser hielten, bis Sie das Bewußtsein verloren? Der nächste Bach liegt
etwa zehn Meilen von hier, hinter Moorhead. Hier gibt’s nur einen
unterirdischen Flußlauf. Der führt genau unter dem Kastell durch. Aber den
werden Sie wohl schwerlich durchschwommen haben.“
    Ein
unterirdischer Flußlauf? Diese Äußerung brachte Larry sofort zum denken.
    Er blickte
sich zweifelnd um. Eine Schleifspur auf dem Boden . . . Sie führte zu der
Baumgruppe. Hatte er sich selbst von dort bis hierher geschleppt? Schwer, das
logisch zu ergründen.
    „Ein
unterirdischer Flußlauf?“ Larry kam nicht mit seinen Gedanken davon los. Okay,
aber irgendwo mußte er an die Oberfläche treten. Er stellte mit zitternden,
blauen Lippen diese Frage.
    „Nein, nein,
der tritt nicht an die Oberfläche. Der führt bis zum Meer“, erhielt er zur
Antwort.
    Er war aus
eigener Kraft nicht zu sich gekommen. Dazu war er zu fertig gewesen, am Ende
seiner Kraft.
    Dieser Mann
vor ihm aber hatte nichts für ihn getan, behauptete er selbst!
    Wer hatte ihn
dann gefunden, hierher gebracht und praktisch wieder ins Leben zurückgerufen,
ehe der letzte Funke endgültig verlöschte?
    Atembewegungen,
Pumpen, das Wasser auf dem Boden neben ihm. Man hatte Wiederbelebungsversuche
angestellt und Erfolg damit gehabt. Wo war der Retter?
    Larry
überlegte scharf.
    Dieser Mann
war es nicht. Er war kurz nach dem anderen gekommen, der war geflohen und
versteckte sich nun irgendwo.
    Ein merkwürdiger
Schluß! Aber das war auch eine merkwürdige Situation.
    „Kommen Sie!
Ich wohne dort drüben. Sie brauchen ein heißes Bad und trockene Kleider.“ Der
Mann reichte ihm die Hand. Larrys Glieder knackten, als er taumelnd auf die
Beine kam. Er hatte kein Gefühl für eine Bewegung, und jede erfolgte ruckartig
wie bei einem Roboter. Sein Körper war eiskalt, und das Blut in seinen Adern
schien stillzustehen.
    „Mein Name
ist William Freely“, sagte der Mann und bot seine Schulter als Stütze an.
     
    ●
     
    „Amos! Na
endlich!“ Jenifer Harper kam gerade die Treppe herunter.
    Die
Empfangshalle war leer. Der Butler betrat durch eine Seitentür das Haus.
Unwillkürlich zuckte er zusammen, als Jenifer so unverhofft vor ihm stand.
    Sie lachte.
„Warum erschrecken Sie vor mir, Amos?“ Sie verharrte auf der untersten
Treppenstufe und war reisefertig angezogen. „Sie sehen aus, als hätten Sie ein
schlechtes Gewissen. Haben Sie hier im Haus eine Freundin versteckt? Das
brauchen Sie mir doch bloß zu sagen. Sie wissen, ich kann schweigen wie das
Grab. So aber habe ich einen Riesenkrach gemacht, um Sie zu finden.“
    „Warum, was
ist denn los?“ Der Butler strich sich eine Haarsträhne aus der Stirn. Er sah
aus, als hätte er eine schwere körperliche Arbeit hinter sich und war ganz
außer Atem.
    Jenifer öffnete
schon den Mund, um es ihm näher zu erklären. Sie stutzte. „Sie haben ja ganz
nasse Schuhe, und auch der Umschlag Ihrer Hose ist naß, Amos.“
    Der Butler
nickte. „Ich war in der Waschküche. Deshalb habe ich Sie nicht gehört, Jenifer.
Ein Rohr ist undicht. Ich habe es repariert, so gut es ging, aber wir kommen
doch nicht drumherum, einen Installateur zu bestellen.“ „Ach so.“
    „Und was ist
mit Ihnen, Jenifer? Sie sehen aus, als hätten Sie gekündigt.“
    Sie erklärte
ihm, was sie vorhatte. „Madam hat mich gebeten, Ihnen Bescheid zu sagen, damit
sie mich zum Bahnhof fahren.“
    „Aber gern.
Doch was machen wir jetzt ohne Sie, Jenifer?“
    „Das Problem
ist bereits gelöst, Amos. Die schicke Dame von vorhin vertritt mich.“
    „Oha!“
    „Freuen Sie
sich nicht zu früh, Amos! Sie ist gerade dabei, ihre Kleider auf die in diesem
Haus vorgeschriebene Länge zu bringen.“
    „Wie schade.
Sie hat so schöne Beine.“ „Die hab’ ich auch, Amos. Sie nehmen sich bloß nicht
die Gelegenheit, mal einen Blick aus allernächster Nähe drauf zu werfen. Manchmal,
Amos, hab’ ich das Gefühl, Sie sind überhaupt kein richtiger Mann!“
     
    ●
     
    Der Weg zum
Landhaus der Freelys war eine Qual, und Larry Brent kamen die hundert Meter
endlos vor.
    Er stolperte
mehrmals, setzte mühsam einen Fuß vor den anderen und konnte nicht verhindern,
daß seine Zähne klappernd aufeinanderschlugen, sobald er versuchte, irgend etwas zu sagen.
    Dann

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